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Peking macht Vorschlag zu Wasserverklappung aus Kernkraftwerk Fukushima

Wer glaubt, dass das Wasser aus Fukushima sicher sei, sollte es trinken, anstatt es ins Meer zu kippen. Dies hat das chinesische Außenministerium erklärt, nachdem die IAEA Japans Plan zur Verklappung des Wassers aus dem havarierten Kernkraftwerk genehmigt hatte.
Peking macht Vorschlag zu Wasserverklappung aus Kernkraftwerk FukushimaQuelle: Gettyimages.ru © YOSHIKAZU TSUNO/Gamma-Rapho via Getty Images

Auf einer Pressekonferenz am 11. Juli hat sich Peking zu der umstrittenen Entscheidung der UN-Atomaufsicht geäußert, die Pläne Japans zu genehmigen, kontaminiertes Kühlwasser aus dem Kernkraftwerk Fukushima Daiichi in den Pazifischen Ozean zu verklappen. Wang Wenbin, der Sprecher des chinesischen Außenministeriums, sagte, dass diejenigen, die das Wasser für sicher halten, es trinken und darin schwimmen sollten.

Der chinesische Diplomat machte diesen Kommentar vor dem Hintergrund der Reisen des Generaldirektors der Internationalen Atomenergiebehörde IAEA nach Südkorea und Neuseeland. Dort hatte Rafael Grossi erklärt, dass man das "gereinigte Wasser" aus Fukushima trinken oder darin schwimmen könne und dass es harmlos sei. Wang sagte dazu:

"Wenn einige Leute glauben, dass das nuklear verseuchte Wasser aus Fukushima sicher zum Trinken oder Schwimmen ist, schlagen wir vor, dass Japan das nuklear verseuchte Wasser für diese Leute zum Trinken oder Schwimmen aufbewahrt, anstatt es ins Meer zu verklappen und damit international große Besorgnis zu erregen."

Wang erklärte, die IAEA sei bei ihrer Prüfung des Entsorgungsplans vorschnell zu einer Schlussfolgerung gelangt und habe internationale Sicherheitsbedenken nicht in Kauf genommen. Außerdem habe die IAEA die Wirksamkeit und langfristige Zuverlässigkeit der japanischen Reinigungsanlagen nicht bewertet und könne daher nicht garantieren, dass das gesamte nuklear verseuchte Wasser in den nächsten 30 Jahren nach der Reinigung den Standards entsprechen würde, sagte er. Der chinesische Diplomat fügte hinzu:

"Die IAEA kann nicht so einfach Schlussfolgerungen über die Auswirkungen einer langfristigen Entsorgung auf die Meeresumwelt und die Lebensmittelsicherheit ziehen."

Weiter wies der Sprecher des chinesischen Außenministeriums darauf hin, dass Japan den IAEA-Bericht nicht einfach als grünes Licht für die Verklappung des Fukushima-Wassers ins Meer betrachten sollte.

Vergangene Woche hatte die IAEA die Pläne Tokios, das Kühlwasser aus Fukushima zu verklappen, genehmigt. Das durch Erdbeben und einen nachfolgenden Tsunami havarierte Kraftwerk sammelt Tag für Tag tritiumhaltiges Wasser in Tanks. Jeden Tag produziert die Anlage etwa 100.000 Liter kontaminiertes Wasser. Inzwischen sind mehr als 1,3 Millionen Tonnen zusammengekommen; genug, um 500 Olympia-Schwimmbecken zu füllen. Laut dem Betreiber der Anlage gehen die Lagerkapazitäten zur Neige, da auf dem Gelände maximal nur 1,4 Millionen Kubikmeter Wasser gelagert werden können. Die japanischen Behörden hatten wiederholt, dass das Wasser internationalen Sicherheitsstandards entspreche, weil die meisten radioaktiven Elemente entfernen worden seien, mit Ausnahme von Tritium, einem Wasserstoffisotop, das sich nur schwer aus dem Wasser entfernen lässt.

Demonstranten in Südkorea protestierten gegen die Entscheidung der IAEO, als Grossi am Sonntag Seoul besuchte. Der südkoreanische Abgeordnete Woo Won-shik, Vorsitzender der größten Oppositionspartei des Landes, beschuldigte die Atomaufsichtsbehörde, "von Anfang an zugunsten Japans voreingenommen" zu sein. Er sagte, die Behörde sei bei den Bemühungen gescheitert, die Auswirkungen der Kühlwasserentsorgung auf die Nachbarländer zu untersuchen.

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