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90 Schüsse auf den Fahrer: Verkehrskontrolle in Ohio endet tödlich

In Akron im Bundesstaat Ohio, USA, wurde ein 25-jähriger Schwarzer im Rahmen einer Verkehrskontrolle und anschließenden Verfolgungsjagd durch Schüsse getötet. Die acht beteiligten Beamten wurden vorerst suspendiert.

Laut den ersten Erkenntnissen, die auf einer Pressekonferenz der lokalen Behörden der Stadt Akron in Ohio bekanntgegeben wurden, hätten Beamte demnach versucht, einen 25-jährigen Schwarzen "wegen nicht näher bezeichneter Verkehrsverstöße" anzuhalten, so die Darlegungen. Während der unmittelbaren Verfolgungsjagd verfolgten die Beamten den jungen Mann zu Fuß, "der jedoch nicht anhielt", so die Polizei.

So hätten die Beamten zuvor das verdächtige Auto "mehrere Minuten lang auf der Schnellstraße" verfolgt, bevor es sich nach einer Verfolgungsjagd in einer Seitenstraße verlangsamte. Das spätere Opfer "stieg durch die Beifahrertür aus, während das Auto weiter vorwärts rollte", erklärte die Polizei. Die acht beteiligten Beamten versuchten dann, den Verdächtigen mit einem Taser zu stoppen und eröffneten unmittelbar das Feuer, "nachdem der Elektroschocker versagt hatte". Laut Darlegung der Polizeibeamten sei zuvor "eine Schusswaffe aus dem verdächtigen Fahrzeug abgefeuert worden". Während der Pressekonferenz hieß es:

"Die Handlungen des Verdächtigen veranlassten die Beamten zu der Annahme, dass er eine tödliche Bedrohung für sie darstellte. Als Reaktion auf diese Bedrohung haben die Beamten ihre Schusswaffen abgefeuert und den Verdächtigen getroffen."

Nach bisherigen Angaben wurden dabei bis zu 90 Schüsse abgegeben, wovon 60 den Körper des jungen Mannes tödlich trafen. Polizeichef Steve Mylett konnte nicht darlegen, "auf welchen Verkehrs- oder sonstigen Verstoß sich die Beamten beriefen", als sie versuchten, den jungen Mann anzuhalten. Mylett fasste zusammen:

"Aus einer routinemäßigen Verkehrskontrolle, die wahrscheinlich mit einer Verwarnung oder einem Strafzettel enden würde, wurde eine Verfolgungsjagd."

Die Polizei veröffentlichte am Sonntag die Körperkameravideos der acht Beamten, die das Feuer eröffnet hatten, sowie fünf weiteren, die am Tatort waren. Laut einem Artikel der US-Zeitung Beacon Journal gab der Anwalt der Opfer-Familie, Bobby DiCello, zu Protokoll:

"Sein Körper ist von Kugeln durchlöchert, sein Gesicht ist von Kugeln durchlöchert (...) es ist ein unglaublicher Anblick."

Ein kanadischer Bischoff twitterte zu den Ereignissen: "Sein Name ist Jayland Walker. Acht Polizisten aus Akron, Ohio, feuerten 90 Kugeln auf ihn ab und trafen ihn 60-mal am ganzen Körper. Die Polizisten hielten ihn wegen eines Verkehrsdelikts an. Er war 25 Jahre alt. Er war ein Doordash-Lieferfahrer. Er war unbewaffnet. Er wurde ermordet.

"Sie stürzten sich auf ihn, und die ersten zwei von vielen Beamten setzten ihre Taser (Elektroschocker) ein", so der Anwalt der Familie. Des Weiteren bestehe für ihn kein Zweifel, dass "er (das Opfer) unbewaffnet war, als er aus dem Fahrzeug stieg. Es ist eine nicht-tödliche Gewalt, wenn man eine nicht-tödliche Bedrohung hat". Eine Handfeuerwaffe und ein geladenes Magazin wurden auf dem Fahrersitz gefunden, so die Polizei. Bei Walkers Leiche wurde keine Waffe gefunden.

Nach dem Vorfall war es in Akron zu Protesten gekommen. Akrons Bürgermeister Dan Horrigan rief die Menschen in der Stadt auf, friedlich zu bleiben. US-Medien berichten, dass es aufgrund des Ereignisses nun zu ähnlichen gesellschaftlichen Unruhen kommen könnte wie im Fall George Floyd. Er war ebenfalls ein schwarzer US-Bürger, der während einer Polizeikontrolle im Jahr 2020 zu Tode kam.

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