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Moskau will Beziehungen zu unfreundlichen Ländern "radikal überdenken"

Russland will seine Beziehungen zu sogenannten unfreundlichen Staaten "radikal überdenken", hieß es in einer Erklärung des russischen Außenministeriums vom Montag. Grund dafür sei der radikale Kurs des Westens und seiner Außenpolitik.
Moskau will Beziehungen zu unfreundlichen Ländern "radikal überdenken"Quelle: AP © Pavel Golovkin

Der aggressive Kurs des Westens erfordere ein radikales Überdenken der Beziehungen Russlands zu unfreundlichen Staaten und eine umfassende Stärkung anderer Bereiche der außenpolitischen Tätigkeit, hieß es in einer Pressemitteilung, die am Montag auf der Webseite des russischen Außenministeriums veröffentlicht wurde.

Die Behörde teilte mit, "die Vorbereitung einer neuen Version des außenpolitischen Konzepts Russlands in Übereinstimmung mit den Anweisungen des russischen Präsidenten" diskutiert zu haben. Bei einer entsprechenden Sitzung am Montag seien die Ziele der russischen Außenpolitik in "den radikal veränderten geopolitischen Realitäten" erörtert worden. Der Westen habe unter dem Vorwand des Konfliktes in der Ukraine einen hybriden Krieg beispiellosen Ausmaßes gegen Russland gestartet. Unter anderem würden in Europa eine rassistische Weltanschauung sowie Versuche, Russland zu "canceln", entfesselt.

Laut der Behörde sei Washington zum Oberherrn des "kollektiven Westens" geworden. Die USA hätten in ihrer Besessenheit, ihre totale Dominanz in der Welt um jeden Preis zu behaupten und den objektiven Prozess der Bildung einer multipolaren Weltordnung zu unterdrücken, jenen Punkt überschritten, an dem es kein Zurück mehr gebe.

Die Beziehungen zwischen Russland und Europa sowie den USA sind seit Beginn des Krieges in der Ukraine sehr angespannt. In den vergangenen Wochen hatten zahlreiche europäische Länder mehrere russische Diplomaten ausgewiesen. Auch Washington hatte mehrere russische Diplomaten von Moskaus UN-Vertretung wegen Spionage des Landes verwiesen. Im Gegenzug erklärte Moskau mehrere Dutzend ausländische Diplomaten zu unerwünschten Personen.

Vergangenen Sonntag betonte die offizielle Vertreterin der Behörde, Maria Sacharowa, in einer Fernsehsendung, dass Moskau "die arroganten und illegalen Schritte" des Westens nicht unbeantwortet lassen werde. Sie teilte zudem mit, dass die aus der EU ausgewiesenen Diplomaten ihre Arbeit fortsetzen und das asiatische Gebiet unterstützen würden.

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Am 24. Februar kündigte der russische Präsident Wladimir Putin an, gemeinsam mit den Streitkräften der Donbass-Republiken eine militärische Spezialoperation in der Ukraine zu starten, um die dortige Bevölkerung zu schützen. Die Ziele seien, die Ukraine zu entmilitarisieren und zu entnazifizieren. Die Ukraine spricht von einem Angriffskrieg. Noch am selben Tag rief der ukrainische Präsident Wladimir Selenskij im ganzen Land den Kriegszustand aus.
Der Westen verurteilte den Angriff, reagierte mit neuen Waffenlieferungen, versprach Hilfe beim Wiederaufbau und verhängte Sanktionen gegen Russland.
Auf beiden Seiten des Konfliktes sind zahlreiche Soldaten und Zivilisten getötet worden. Moskau und Kiew haben sich gegenseitig verschiedener Kriegsverbrechen beschuldigt. Tausende Ukrainer sind mittlerweile aus ihrer Heimat geflohen.