Britische Zeitung Sun blamiert sich mit "genauer Uhrzeit der Ukraine-Invasion"
In einem Bericht bezieht sich die britische Boulevardzeitung The Sun auf Quellen des US-Geheimdienstes und benennt das Datum und sogar die Uhrzeit für die "russische Invasion in die Ukraine". Der Artikel erschien zu einem Zeitpunkt, an dem Teile der russischen Truppen in ihre Garnisonen zurückkehrten. Die Sun ist eher für Klatsch und Tratsch über die angeblichen Seitensprünge von Showstars bekannt und blamierte sich nun mit blanker Kriegshysterie.
Gerade als der deutsche Bundeskanzler Olaf Scholz und der russische Präsident Wladimir Putin am Dienstag gemeinsam erklärten, dass die Bemühungen um eine diplomatische Lösung der Krise fortgesetzt würden, war die Boulevardzeitung überzeugt:
"Russland bereitet sich darauf vor, am 16. Februar um ein Uhr morgens [drei Uhr Ortszeit] mit einem massiven Raketenangriff und 200.000 Soldaten in die Ukraine einzumarschieren."
Um diesen weltweiten "Scoop" zu untermauern, stützte sich The Sun auf vermeintliche "hochrangige Quellen" innerhalb des US-Geheimdienstes. Diese offensichtlich "sehr gut informierten Quellen" wagten sich sogar an die "wahrscheinlichste" Uhrzeit des angeblichen Angriffs auf Befehl von Wladimir Putin heran: "drei Uhr morgens".
Ihre Einsätze, Ladys und Gentlemen: Wann greift Russland die Ukraine an?@TheSun & @DailyMirror haben schon gewettet. pic.twitter.com/RBPFnIGN9g
— Sascha Konkina (@Sascha_Konkina) February 15, 2022
Dabei dürfte der Sun sicherlich nicht entgangen sein, dass das russische Verteidigungsministerium bekannt gab, dass Teile der Truppen, die auf russischem Hoheitsgebiet an der Grenze zur Ukraine stationiert sind, damit begonnen haben, in ihre Garnisonen zurückzukehren.
Der Kreml sprach von einem "üblichen Prozess", der die Militärübungen wie geplant beende. Dies reichte jedoch nicht aus, um die Gewissheit der Boulevardzeitung zu erschüttern, die eine US-Militärquelle mit den Worten zitiert:
"Wir können nicht alles, was Russland sagt oder tut, für bare Münze nehmen."
Dennoch sei daran erinnert, dass Moskau wiederholt jegliche Absicht, die Ukraine anzugreifen, dementiert hat und das völlige Fehlen von Beweisen für eine solche Behauptung anmerkt. Die Vorwürfe gegen Russland dienen laut dem russischen Botschafter bei den Vereinten Nationen nur dazu, "Hysterie zu erzeugen" und "die internationale Gemeinschaft zu täuschen".
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