Vergleich im Missbrauchsskandal: Prinz Andrew einigt sich mit US-Klägerin und entgeht Prozess
Zuletzt hatt es noch geheißen, Prinz Andrew wolle sich einem Gerichtsprozess in den USA stellen und unter Eid aussagen. Nun jedoch gibt es eine Wende in dem Missbrauchsskandal um den britischen Royal. Der zweitälteste Sohn von Queen Elizabeth II. hat jüngst "eine außergerichtliche Einigung" mit der US-amerikanischen Klägerin Virginia Giuffre erzielt. Das geht aus einer Gerichtsakte hervor, die am Dienstag in New York eingereicht wurde.
Die heute 38-Jährige wirft dem Prinzen vor, sie vor rund 20 Jahren als Minderjährige mehrfach sexuell missbraucht zu haben. Sie sei demnach im Rahmen des mittlerweile öffentlich gewordenen Missbrauchsrings des US-Millionärs Jeffrey Epstein und dessen Ex-Partnerin Ghislaine Maxwell dazu gezwungen worden. Prinz Andrew streitet die gegen ihn erhobenen Vorwürfe bis zum heutigen Tag kategorisch ab. Laut Aussage von Giuffre soll sie durch Epstein persönlich an Andrew vermittelt worden sein.
Der 61-jährige Duke of York habe sich bereiterklärt, eine Summe an Giuffre zu zahlen, über deren Höhe Stillschweigen vereinbart wurde. Das geht aus einer gemeinsamen Erklärung beider Parteien hervor, die dem Gerichtsdokument beigefügt war. Laut den Spekulationen in den britischen Medien, soll es sich um einen hohen Millionenbetrag handeln. Die britische Zeitung Daily Mirror schreibt gar von 12 Millionen Pfund. Andrew werde den Meldungen zufolge außerdem eine "beträchtliche Spende" an Giuffres Wohltätigkeitsorganisation zur Unterstützung von Opfern von Gewalt leisten.
Beide Konfliktparteien wollen Antrag auf eine Einstellung des Verfahrens stellen
Die Einigung kommt wenige Wochen, bevor Prinz Andrew an einem "neutralen Ort" in London eine Aussage unter Eid hätte machen sollen. Im Rahmen einer Anhörung wäre er dann von Giuffres Anwälten zu den Anschuldigungen befragt worden.
Die gemeinsame Erklärung von Andrew und Giuffre besagt den Berichten zufolge, dass der britische Royal keine der Anschuldigungen gegen ihn einräume. Auch Guiffre ziehe demnach ihre Vorwürfe nicht zurück. In einem Brief an den New Yorker Richter Lewis Kaplan kündigten beide Konfliktparteien an, eine Einstellung des Verfahrens beantragen zu wollen. Aus den Gerichtsunterlagen geht zudem hervor, dass der Prinz "seine Verbindung" mit dem verurteilten Sexualtäter Jeffrey Epstein "bedauert". Die Verlautbarung besagt:
"Prinz Andrew hatte nie die Absicht, Frau Giuffre zu verleumden, und er akzeptiert, dass sie sowohl als nachweisliches Opfer von Missbrauch als auch als Folge unfairer öffentlicher Angriffe gelitten hat."
Wie es in der Erklärung weiter heißt, bedauere der Brite seine Verbindung mit Epstein und lobe "den Mut von Frau Giuffre und anderen Überlebenden, sich für sich selbst und andere einzusetzen."
Epstein wurde im Juli 2019 in den USA verhaftet. Die Ermittler warfen dem reichen Geschäftsmann vor, zwischen 2002 und 2005 in New York und Florida einen illegalen Sexhandelsring aufgebaut zu haben. In diesen waren auch Minderjährige involviert. Am 10. August 2019 fand man ihn dann gegen 6:30 Uhr morgens tot in seiner Zelle. Der Gerichtsmediziner von New York City stufte Epsteins Tod als Selbstmord ein.
Ein Prozess gegen Prinz Andrew in New York hätte voraussichtlich im Herbst stattgefunden und eine riesige mediale Aufmerksamkeit auf sich gezogen. Zur gleichen Zeit finden in diesem Jahr die Feierlichkeiten zum 70-jährigen Thronjubiläum von Queen Elizabeth II. (95) statt. Die Schlagzeilen, die Andrew im Falle eines Prozesses gegen ihn erwartet hätten, wären für die Royal Family sicherlich verheerend gewesen.
Ob die Queen ihren Sohn bei der Zahlung unterstützt?
Andrews Anwaltsteam hatte zunächst versucht, die Klage aufgrund einer Formalität abweisen zu lassen. Die Anwälte behaupteten, dass eine frühere Vereinbarung zwischen Giuffre und Epstein zur Folge hätte, dass sie keine Klage gegen den Royal anstrengen dürfe. Der US-Richter Kaplan lehnte dies jedoch ab und ließ den Fall zur Verhandlung zu. Nachdem sich das Gericht geweigert hatte, die Klage abzuweisen, gab der Buckingham-Palast bekannt, dass dem zweitältesten Sohn der Queen alle militärischen Dienstgrade und Schirmherrschaften entzogen würden. Zudem werde er auch weiterhin "keine öffentlichen Aufgaben wahrnehmen."
Die britische Presse spekulierte nach Bekanntwerden der außergerichtlichen Einigung nun darüber, ob die Queen ihren Sohn bei der Zahlung unterstützen werde. Der Telegraph berichtete unter Berufung auf seine Quellen, es solle Geld von Queen Elizabeth II. aus deren Duchy of Lancaster-Anwesen in die Zahlungen einfließen. Seitens des Buckingham-Palasts gab es dazu allerdings keinen Kommentar.
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