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Erdoğan: Der Westen hat die Ukraine-Krise weiter verschärft

Der türkische Präsident konstatiert ein Scheitern des westlichen Umgangs mit Russland. Die westlichen Staaten sei es nicht gelungen, die Ukraine-Krise zu entschärfen. Zudem bot er die Türkei erneut als Vermittler zwischen Kiew und Moskau an.
Erdoğan: Der Westen hat die Ukraine-Krise weiter verschärftQuelle: www.globallookpress.com © Riccardo Antimiani/Keystone Press Agency

Der türkische Präsident Recep Tayyip Erdoğan hat erklärt, dass es den westlichen Ländern nicht gelungen sei, die aktuelle Krise mit Russland zu lösen. Im Gegenteil: Die NATO habe die Situation weiter verschärft. Das äußerte Erdoğan am Freitag nach der Rückkehr von einem Besuch in der Ukraine. Gegenüber der regierungsnahen türkischen Zeitung Daily Sabah sagte der Präsident:

"Leider hat der Westen bis jetzt keinen Beitrag zur Lösung dieses Problems geleistet. Ich kann sagen, dass sie die Dinge nur noch schlimmer machen."

Er fügte hinzu, dass US-Präsident Joe Biden "bis jetzt nicht in der Lage war, einen positiven Ansatz für diesen Prozess zu zeigen".

Der türkische Präsident bekräftigte seinen Wunsch, dass Ankara angesichts der derzeitigen Spannungen zwischen Russland und dem Westen die Rolle eines Vermittlers zugeteilt bekommt. Im vergangenen Monat hatte Erdogan den russischen Präsidenten Wladimir Putin und seinen ukrainischen Amtskollegen Wladimir Selenskij zu einem Treffen auf türkischem Boden eingeladen.

Kremlsprecher Dmitri Peskow bestätigte am Freitag gegenüber russischen Medien, dass ein Besuch Putins in der Türkei in Vorbereitung sei. "Wir hoffen, dass er so bald wie möglich stattfinden wird", sagte Peskow. Der Sprecher schloss ein zukünftiges Treffen zwischen Putin und Selenskij nicht aus, sagte aber, es sei "sehr schwierig", diese Angelegenheit im Moment zu besprechen.

Das türkische Staatsoberhaupt zeigte sich dennoch gegenüber der Daily Sabah optimistisch, die Präsidenten Russlands und der Ukraine zusammenzubringen:

"Wir werden jetzt das Datum festlegen. Dann wollen wir hoffentlich dieses Treffen abhalten, um Herrn Putin und Herrn Selenskij auf hoher Ebene zusammenzubringen. Unsere Vereinbarung mit Herrn Selenskij geht in diese Richtung."

Russland hatte wiederholt Behauptungen von NATO-Mitgliedern zurückgewiesen, es bereite eine Invasion in der Ukraine vor. Die USA und die EU drohten mit neuen Sanktionen gegen Russland, falls es seinen Nachbarn angreift.

Moskau verlangt von der von den USA angeführten Militärallianz rechtlich verbindliche Zusicherungen, nicht näher an Russlands Grenzen heranzurücken. Die NATO lehnte die Forderung Russlands ab, ihre "Politik der offenen Tür" zur Aufnahme neuer Mitglieder offiziell aufzugeben, bot aber zusammen mit den USA andere Schritte zum Abbau der Spannungen in Osteuropa an.

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