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Erdoğan besucht Kiew: Türkei will zwischen Russland und Ukraine vermitteln

Der türkische Präsident hofft, bei seinem Besuch in Kiew "jede Form der Konfrontation" zwischen Russland und der Ukraine beenden zu können. Nach den Olympischen Winterspielen in China soll es ein persönliches Treffen zwischen Putin und Erdoğan in der Türkei geben.
Erdoğan besucht Kiew: Türkei will zwischen Russland und Ukraine vermittelnQuelle: AFP © Sergei Supinsky

Als "Land am Schwarzen Meer" lade die Türkei alle Parteien ein, Zurückhaltung zu üben und den Dialog zu suchen, um Frieden in die Region zu bringen. Das sagte der türkische Präsident Recep Tayyip Erdoğan am Donnerstag. Er ist am 3. Februar nach Kiew gereist, um mit seinem ukrainischen Amtskollegen Wladimir Selenskij über die Spannungen zwischen der Ukraine und Russland zu sprechen.

"Heute ist ein historischer Tag in den türkisch-ukrainischen Beziehungen, da wir ein Freihandelsabkommen unterzeichnet haben", erklärte der ukrainische Präsident Selenskij am Donnerstagnachmittag während einer Pressekonferenz mit seinem türkischen Amtskollegen Erdoğan.

"Die Türkei und die Ukraine haben eine Rahmenvereinbarung über die Herstellung kampferprobter Bayraktar TB2-Drohnen in der Ukraine vereinbart", fügte Selenskij während der Pressekonferenz hinzu. Er betonte zudem die Verteidigungszusammenarbeit zwischen den beiden Ländern. Die Ukraine hat bereits Kampfdrohnen vom Typ Bayraktar aus der Türkei erhalten, und soll diese mindestens einmal in der Ostukraine eingesetzt haben.

Zuvor lud der türkische Präsident Putin und Selenskij zu Ukraine-Gesprächen ein. Die Türkei sei bereit, zwischen Russland und der Ukraine zu vermitteln. Vor seiner Reise in die Ukraine sagte Erdoğan gegenüber Journalisten, die Türkei rufe beide Seiten auf, den Dialog zu suchen. Er fügte hinzu, die Krise müsse friedlich auf der Grundlage des Völkerrechts gelöst werden. Erdoğan bekräftigte die Bereitschaft Ankaras, seinen Teil dazu beizutragen, eine Atmosphäre des Friedens und des Vertrauens in der Region zu schaffen.

Der türkische Präsident hofft, Selenskij und den russischen Präsidenten Wladimir Putin in der Türkei zu einem gemeinsamen Treffen zusammenführen zu können. Bei diesem soll unter seiner Vermittlung dann ein Kompromiss in der Ukraine-Krise ausgehandelt werden.

Erdoğan erklärte am Donnerstag in Kiew, Präsident Putin habe ihm gesagt, dass er schon bald in die Türkei reisen werde, und zwar im Anschluss an seinen Besuch in China. Putin selbst hatte Berichten zufolge einen Besuch in Ankara für die Zeit nach den Olympischen Winterspielen in Peking in Aussicht gestellt.

Falls der Ukraine-Konflikt eskalieren sollte, hat die Türkei ein großes Eigeninteresse an einer Entschärfung der Lage, um einen möglichen Krieg am Schwarzen Meer zu verhindern. Der Kremlsprecher Dmitri Peskow hatte vor kurzem geäußert, Russland begrüße Bestrebungen aller Länder, die Lage in der Ukraine zu regulieren. Wenn sie Einfluss auf die ukrainische Führung nehmen wollten, um Kiew dazu zu bringen, seine Verpflichtungen nach dem Minsker Abkommen einzuhalten, sei dies nur willkommen. 

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