Migrationskrise an polnischer Grenze: Die meisten Schleuser kommen aus Deutschland
Die Mehrzahl der festgenommenen Fluchthelfer, die Migranten aus dem polnisch-weißrussischen Grenzgebiet dabei unterstützen, über Polen in die Europäische Union (EU) zu gelangen, sind in Deutschland wohnhaft. Dies soll aus internen vertraulichen Dokumenten der EU-Kommission hervorgehen, die dem Springer-Blatt Die Welt vorliegen. In dem Dokument mit dem Titel "Situationsbericht: Migrations- und Flüchtlingslage" heißt es demnach:
"Die meisten der berichteten Fälle betreffen die Festnahme von Fahrern, die es irregulären Migranten (meistens aus Syrien, aber auch aus Afghanistan, Iran, Irak, Kuwait und Jemen) ermöglichen, in gemieteten PKW durch Polen nach Deutschland zu gelangen. In den meisten Fällen waren die Fahrer Drittstaatenangehörige (Iraner, Iraker, Syrer und Türken), die in Deutschland wohnen."
Unter den Schleusern befänden sich aber auch in den Niederlanden lebende Syrer und Weißrussen, die im Besitz eines polnischen Schengen-Visums sind. Laut dem Bericht der EU-Kommission gelten Deutschland und Finnland als Hauptziele der Migranten, die sich derzeit an der polnischen EU-Außengrenze befinden. Dem EU-Dokument zufolge transportiere die weißrussische Fluglinie in Zusammenarbeit mit Turkish Airlines auf vier bis sieben Flügen pro Woche Migranten von Istanbul nach Minsk, wobei jeweils 180 Passagiere Platz finden. Die Welt zitiert weiter aus dem Dokument:
"Die Zahlen irakischer und syrischer Bürger, die über Dubai nach Minsk fliegen, steigen an. Die Fly Dubai Airline führt täglich Flüge von Dubai nach Minsk durch."
Auch die private syrische Fluglinie Cham Wings Airlines führe "weiterhin offenbar Charterflüge von Damaskus nach Minsk durch". Weiter wird in dem Bericht spekuliert, dass bald auch Russland für die Schleuser eine wichtige Rolle spielen könne. Demnach könne "ein russischer Flughafen nahe der Grenze zwischen Estland und Lettland zu den Schmuggelrouten, die von irregulären Migranten genutzt werden, um in die EU zu gelangen, dazukommen". Explizit erwähnt wird in dem Dokument der Flughafen von Pskow, der in der Lage wäre, Flüge aus Weißrussland, der Türkei und Ägypten abzufertigen. Von dort aus könnten die Migranten dann versuchen, ins Baltikum und damit in die EU zu gelangen.
Der von der Welt zitierte EU-Bericht ist nicht der erste Hinweis auf Schleusertätigkeiten in EU-Staaten: RT-Korrespondent Kostja Pridybaylo entdeckte in Weißrussland in den Wäldern nahe der polnisch-weißrussischen Grenze eine Personengruppe mit offensichtlich mittel- oder westeuropäischem Aussehen. Die Personen sprachen kein Russisch, aber Englisch. Auf die Frage, was sie im Grenzgebiet machen und woher sie kamen, gaben sie keine Antwort und sagten, dass sie nicht gefilmt werden wollen. Auch auf die Frage, ob sie sich mit Migranten träfen und diese zur Grenze führen wollen, antworteten sie nicht.
Das Waldgebiet befindet sich in der Nähe der letzten Tankstelle vor der polnischen Grenze. Am frühen Morgen desselben Tages filmte Pridybaylo, wie eine Gruppe von Migranten kurz vor der Tankstelle in einem Taxi ankommt, um in Begleitung dreier mutmaßlicher Europäer in den angrenzenden Wald zu verschwinden.
Bei ihrem Rundgang durch den Wald stießen der RT-Korrespondent und andere Reporter auf ein Lager von Migranten, die ebenfalls die Auskunft verweigerten und lediglich angaben, dass sie nach Deutschland wollen. Zuvor hatte der weißrussische Präsident Alexander Lukaschenko erklärt, dass es in der EU "mafiöse Strukturen" gebe, die den Transit von Flüchtlingen aus dem Nahen Osten durch Weißrussland sicherstellen.
Mehr zum Thema - Neue Flüchtlingskrise: Altgedienter Erpresser wirft Weißrussland Erpressungsversuch vor
Durch die Sperrung von RT zielt die EU darauf ab, eine kritische, nicht prowestliche Informationsquelle zum Schweigen zu bringen. Und dies nicht nur hinsichtlich des Ukraine-Kriegs. Der Zugang zu unserer Website wurde erschwert, mehrere Soziale Medien haben unsere Accounts blockiert. Es liegt nun an uns allen, ob in Deutschland und der EU auch weiterhin ein Journalismus jenseits der Mainstream-Narrative betrieben werden kann. Wenn Euch unsere Artikel gefallen, teilt sie gern überall, wo Ihr aktiv seid. Das ist möglich, denn die EU hat weder unsere Arbeit noch das Lesen und Teilen unserer Artikel verboten. Anmerkung: Allerdings hat Österreich mit der Änderung des "Audiovisuellen Mediendienst-Gesetzes" am 13. April diesbezüglich eine Änderung eingeführt, die möglicherweise auch Privatpersonen betrifft. Deswegen bitten wir Euch bis zur Klärung des Sachverhalts, in Österreich unsere Beiträge vorerst nicht in den Sozialen Medien zu teilen.