International

Deutscher Sicherheitsexperte: "Energieversorgung mit Russland beinhaltet kein Konfliktpotenzial"

"Die Versorgung mit Erdgas ist kein Gegenstand für politische Auseinandersetzungen". Dieser Ansicht ist Horst Teltschik, ehemaliger Leiter der Münchner Sicherheitskonferenz. Gegenüber RT DE äußerte er sich zu Themen wie Energiekrise, Nord Stream 2 und den außenpolitischen Aufgaben Deutschlands.

Horst Teltschik mahnte im Interview mit RT DE zur Besonnenheit im Zusammenhang mit Russland und der Energieversorgung durch Nord Stream 2:

"Ich gehe davon aus, dass die Energieversorgung mit Russland kein Konfliktpotenzial beinhaltet." 

Dies begründet er damit, dass sich die russische Regierung so wie alle vorherigen Regierungen verhalten werde und die Lieferung für Russland ein reines Geschäft ist. Selbst während des Kalten Krieges lief alles "reibungslos". Dabei stellte er die Frage:

"Warum soll es heute nicht so sein?"

Er hofft, dass die Inbetriebnahme von Nord Stream 2 schnell und reibungslos verläuft. Leider jedoch würden außenpolitische Experten immer seltener. Besonders in Bezug auf Russlandexperten sei dies der Fall. Wer in der künftigen Bundesregierung Verantwortung für die wichtigsten Posten übernehmen wird, sei noch nicht absehbar. Die Bundesrepublik müsse sich vielfältigen Themen und einer komplexer werdenden Agenda widmen: 

"Wie geht es mit der Europäischen Union weiter? (...) Die Beziehungen zu den USA sind schwierig. Wie soll es mit der NATO weitergehen? (...) Wie gestalten wir die Beziehungen mit Russland weiter? Dann kommt heute ein neuer, internationaler Akteur hinzu: Volksrepublik China – auch ein Thema für Russland. (...) Beziehungen zu Afrika – Naher und Mittlerer Osten, da spielt ja auch Russland eine Rolle." 

Teltschik leitete von 1999 bis 2008 die Münchner Sicherheitskonferenz. Unter Helmut Kohl war er Ministerialdirektor und Leiter der Abteilung "Auswärtige und innerdeutsche Beziehungen, Entwicklungspolitik, Äußere Sicherheit".

Mehr zum Thema - Markus Söder: "Nord Stream 2 als vernünftige Strategie zur Sicherung der Energieversorgung"

Durch die Sperrung von RT zielt die EU darauf ab, eine kritische, nicht prowestliche Informationsquelle zum Schweigen zu bringen. Und dies nicht nur hinsichtlich des Ukraine-Kriegs. Der Zugang zu unserer Website wurde erschwert, mehrere Soziale Medien haben unsere Accounts blockiert. Es liegt nun an uns allen, ob in Deutschland und der EU auch weiterhin ein Journalismus jenseits der Mainstream-Narrative betrieben werden kann. Wenn Euch unsere Artikel gefallen, teilt sie gern überall, wo Ihr aktiv seid. Das ist möglich, denn die EU hat weder unsere Arbeit noch das Lesen und Teilen unserer Artikel verboten. Anmerkung: Allerdings hat Österreich mit der Änderung des "Audiovisuellen Mediendienst-Gesetzes" am 13. April diesbezüglich eine Änderung eingeführt, die möglicherweise auch Privatpersonen betrifft. Deswegen bitten wir Euch bis zur Klärung des Sachverhalts, in Österreich unsere Beiträge vorerst nicht in den Sozialen Medien zu teilen.