International

NGO macht auf Leid in syrischen Flüchtlingscamps aufmerksam: Kinder "rotten vor sich hin"

Save the Children warnt vor den Zuständen innerhalb der Flüchtlingscamps im Nordosten Syriens. Besonders die Kinder hier sind Bedrohungen ausgesetzt und "rotten vor sich hin". Ausländischen Regierungen wirft die NGO vor, ihre Bürger nicht zurückzuholen.
NGO macht auf Leid in syrischen Flüchtlingscamps aufmerksam: Kinder "rotten vor sich hin"Quelle: www.globallookpress.com © Marwan Naamani

Besonders in zwei der Flüchtlingslager im Nordosten des vom Bürgerkrieg gebeutelten Syriens ist die Situation für die Kinder besonders gravierend. Am Donnerstag veröffentlichte Save the Children einen neuen Bericht unter dem eindringlichen Titel: "Wann werde ich zu leben beginnen? Der dringende Bedarf ausländischer Kinder gefangen in Al Hol und Camp Roj". 

In den Flüchtlingslagern Al Hol und Camp Roj bestimmen Gewalt und Verzweiflung den Alltag. Die Kinder, die rund zwei Drittel der Bewohner der Flüchtlingslager ausmachen, sind täglich ihren Traumata ausgesetzt. Die hier ausharrenden Menschen haben unter der Herrschaft des IS gelebt, waren IS-Mitglieder oder sind vor der Militäroffensive der internationalen Koalition geflohen. Die Mehrheit sind Syrer oder Iraker. Insgesamt sind rund 60 Nationalitäten vertreten.

Viele Länder wollen die ehemaligen IS-Angehörigen mit ihren Kindern nicht zurückholen. Save the Children prangert diese Haltung an. So habe Großbritannien bislang nur vier Kinder ausgeflogen. In den Lagern aber rotteten noch rund 60 Kinder britischer Bürger vor sich hin. Aus Frankreich verbleiben 320 Kinder in den Lagern. Die französische Regierung hatte rund 35 Kinder ausgeflogen.

Das Interesse am Wohl der Kinder der westlichen Regierungen scheint gering. In diesem Jahr durften nur 14 Kinder die Lager verlassen und in ihre Herkunftsländer zurückkehren. Neben dem fehlenden politischen Willen gibt es rechtliche Hindernisse bezüglich des Status der Kinder, da die meisten auf syrischem oder irakischem Gebiet geboren wurden. 

In diesem Jahr seien bisher 62 Kinder in Al Hol ums Leben gekommen. 73 Personen, darunter zwei Kinder, wurden getötet. Die meisten Todesfälle gab es durch Feuer. Die Menschen dort heizen und kochen mit Öfen und Heizkörpern, welche die Brandgefahr erhöhen. 

Ein 10 Jahre altes Mädchen schildert die Situation, der sie sich täglich ausgesetzt sieht: 

"Die Menschen hier kämpfen ständig. Ich halte mir Ohren zu, wenn ich sie kämpfen höre. Ich lasse nicht einmal meine Mutter nach draußen gehen, weil sie sich gegenseitig mit Messern bedrohen. Sie beschimpfen und bedrohen sich auch gegenseitig und sagen: "Ich werde dir das Gesicht zerreißen, ich werde dir den Kopf abschneiden.""

Nur 40 Prozent der Kinder haben Zugang zu einer schulischen Ausbildung. Mehr als die Hälfte der Haushalte in den Lagern bestätigten Save the Cildren gegenüber, dass Kinder unter 11 Jahren arbeiteten.

Save the children fordert von allen Staaten, die "Kinder in erster Linie als Kriegsopfer anzuerkennen und zu behandeln, auch solche, die gezwungen wurden, sich dem IS anzuschließen; Staatsangehörige ohne weitere Verzögerungen zurückzuschicken und ihre Wiedereingliederung in ihr Heimatland zu unterstützen." Seit dem Jahr 2017 wurden 1.163 der Kinder ins Ausland geflogen. 

Mehr zum Thema - "Gegen groß angelegte Migration" – EU trifft Vorbereitungen zum Schutz vor Flüchtlingswelle

Durch die Sperrung von RT zielt die EU darauf ab, eine kritische, nicht prowestliche Informationsquelle zum Schweigen zu bringen. Und dies nicht nur hinsichtlich des Ukraine-Kriegs. Der Zugang zu unserer Website wurde erschwert, mehrere Soziale Medien haben unsere Accounts blockiert. Es liegt nun an uns allen, ob in Deutschland und der EU auch weiterhin ein Journalismus jenseits der Mainstream-Narrative betrieben werden kann. Wenn Euch unsere Artikel gefallen, teilt sie gern überall, wo Ihr aktiv seid. Das ist möglich, denn die EU hat weder unsere Arbeit noch das Lesen und Teilen unserer Artikel verboten. Anmerkung: Allerdings hat Österreich mit der Änderung des "Audiovisuellen Mediendienst-Gesetzes" am 13. April diesbezüglich eine Änderung eingeführt, die möglicherweise auch Privatpersonen betrifft. Deswegen bitten wir Euch bis zur Klärung des Sachverhalts, in Österreich unsere Beiträge vorerst nicht in den Sozialen Medien zu teilen.