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"Fake News": Peking dementiert Berichte über Pläne, US-Luftwaffenstützpunkt Bagram zu übernehmen

Berichte, wonach Peking mit den Taliban die Übergabe des ehemals größten US-Luftwaffenstützpunktes in Afghanistan verhandeln wolle, hat das chinesische Außenministerium als Fake News zurückgewiesen. Die Behauptung hatte zuvor in den USA für Furore gesorgt.
"Fake News": Peking dementiert Berichte über Pläne, US-Luftwaffenstützpunkt Bagram zu übernehmenQuelle: www.globallookpress.com © Xinhua/ Rahmatullah ALizadah/ Global Look Press

Der militärische Stützpunkt Bagram nordöstlich von Kabul war bis vor Kurzem zwei Jahrzehnte lang der größte US-amerikanische Stützpunkt, der wichtigste US-Militärflugplatz und das Hauptquartier der US-Streitkräfte in Afghanistan. Seit den frühen 2000er Jahren hatte Washington zig Millionen in den Ausbau dieser Anlage investiert.

Berichten zufolge führe China angeblich eine Machbarkeitsstudie durch über die Entsendung von Arbeitern, Soldaten und anderem Personal auf die bisherige Air Base Bagram im Zusammenhang mit seinem Programm für außenwirtschaftliche Investitionen, der "Belt and Road Initiative". Dies meldete die Seite US News unter Berufung auf anonyme Quellen. Demnach erwäge Peking zwar keine unmittelbar bevorstehende Verlegung, aber einen möglichen Einsatz von Kräften in etwa zwei Jahren.

Zuvor hatte Washingtons ehemalige UN-Botschafterin Nikki Haley das asiatische Schreckgespenst der US-Außenpolitik bemüht und gegenüber Fox News behauptet, dass China versuchen könne, den bedeutenden Luftwaffenstützpunkt zu übernehmen. "Wir müssen China beobachten, denn ich glaube, dass China versuchen wird, den Luftwaffenstützpunkt Bagram zu übernehmen”, wird Haley von Fox News zitiert.

"Ich denke, dass sie sich auch in Afghanistan bewegen und versuchen, Pakistan zu benutzen, um stärker gegen Indien zu werden. Wir haben also eine Menge Probleme."

China, das eine gemeinsame Grenze mit Afghanistan teilt, hat Beziehungen zu den Taliban aufgebaut und dies auch öffentlich gemacht. Doch die Behauptungen über Bagram dementierte ein Sprecher des chinesischen Außenministeriums und bezeichnete die Berichte dazu als Falschmeldungen:

"Was ich jedem sagen kann, ist, dass es sich um eine reine Falschinformation handelt", so Wang Wenbin am Dienstag gegenüber Reportern.

Die USA hatten Bagram Anfang Juli dieses Jahres im Rahmen ihres Rückzugs aus dem Land verlassen, die afghanischen Sicherheitskräfte übernahmen daraufhin die Einrichtung. Nur knapp sechs Wochen später, am 15. August, verloren die afghanischen Regierungstruppen die Kontrolle auch über diesen Luftwaffenstützpunkt, der somit an die Taliban fiel, die am selben Tag auch die Kontrolle über die Hauptstadt des Landes übernahmen.

Haley, die 2019 von der Trump-Administration in die Rüstungsindustrie wechselte, warnte jüngst vor entsprechenden Feinden. So müssten die USA auf Cyberangriffe vorbereitet sein und ihre Beziehungen zu Verbündeten wie Indien, Japan und Australien stärken. "Das erste, was sie tun sollten, ist, sich sofort mit unseren Verbündeten in Verbindung zu setzen, sei es mit Taiwan, sei es mit der Ukraine, sei es Israel, sei es Indien, Australien, Japan, mit ihnen allen, um ihnen zu versichern, dass wir ihnen den Rücken freihalten und dass wir sie auch brauchen", so Nikki Haley weiter. Auch bemühte Haley, die als UN-Botschafterin der USA bereits mit nicht stets sehr diplomatischen Auftritten in Erscheinung getreten war, weitere beliebte Feindbilder und warnte, dass "Akteure wie Russland uns weiterhin hacken werden, weil wir keine Anzeichen von Bereitschaft zeigen, uns zu wehren".

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