International

"Die Ära der Interventionen ist vorbei" – Biden zieht eine Bilanz des Afghanistan-Krieges

US-Präsident Joe Biden hat den Krieg in Afghanistan für beendet erklärt. Der US-Truppenabzug habe auch das Ende einer Ära der Umgestaltung von Staaten durch Militärinterventionen besiegelt. Die USA müssten sich den Herausforderungen des 21. Jahrhunderts stellen.
"Die Ära der Interventionen ist vorbei" – Biden zieht eine Bilanz des Afghanistan-KriegesQuelle: www.globallookpress.com © Stefani Reynolds / Keystone Press Agency

"Gestern Abend beendeten die USA in Kabul 20 Jahre Krieg in Afghanistan, den längsten Krieg in der amerikanischen Geschichte", sagte Biden am Dienstag in seiner Ansprache an die Nation. Die letzten US-Soldaten hatten Kabul in der Nacht zu Dienstag verlassen. Damit endete auch die militärische Evakuierungsmission. 

Die chaotische Evakuierung aus Kabul, die mehr als zwei Wochen – seit der Machtübernahme durch die Taliban – andauerte, bezeichnete Biden als einen "außergewöhnlichen Erfolg", wie ihn "keine Nation in der Geschichte je gemeistert hätte".

Er habe den Krieg nicht ewig verlängern wollen, betonte Biden, und er habe auch den Abzug nicht ewig verlängern wollen:

"Es war an der Zeit, diesen Krieg zu beenden."

Der US-Präsident wies erneut die Kritik zurück, der Abzug hätte geordneter abgewickelt werden können. Biden wertete die "Herausforderungen", mit denen man bei dem Abzug konfrontiert war, als unvermeidbar.

Die Schuld an den chaotischen Zuständen schob Biden seinem Amtsvorgänger Donald Trump und der afghanischen Regierung zu, die vor den Taliban kapituliert hatte. Es sei Trump gewesen, der eine Vereinbarung mit den Taliban geschlossen und den Abzug der US-Truppen zugesagt hatte. Biden betonte, er selbst habe nur die Wahl gehabt, daran festzuhalten oder Zehntausende weiterer US-Soldaten nach Afghanistan zu schicken und den Einsatz fortzusetzen. Die USA hätten nur die Wahl gehabt, das Land zu verlassen oder den Konflikt weiter zu eskalieren.

Biden machte deutlich, der Rückzug aus Afghanistan bedeute nicht nur das Ende dieses Krieges, sondern auch das Ende einer Ära von Militäroperationen "zur Umgestaltung anderer Länder".

"Bei der Entscheidung über Afghanistan geht es nicht nur um Afghanistan", sagte Biden und wies auf die neuen Herausforderungen des 21. Jahrhunderts hin – so etwa die Wettbewerbsituation mit China und Russland, der Cyberkrieg und die Verbreitung der Atomwaffen. Biden verdeutlichte:

"Wir müssen Amerikas Wettbewerbsfähigkeit sichern."

Mehr zum Thema - Er schläft nicht, er denkt nach …

Durch die Sperrung von RT zielt die EU darauf ab, eine kritische, nicht prowestliche Informationsquelle zum Schweigen zu bringen. Und dies nicht nur hinsichtlich des Ukraine-Kriegs. Der Zugang zu unserer Website wurde erschwert, mehrere Soziale Medien haben unsere Accounts blockiert. Es liegt nun an uns allen, ob in Deutschland und der EU auch weiterhin ein Journalismus jenseits der Mainstream-Narrative betrieben werden kann. Wenn Euch unsere Artikel gefallen, teilt sie gern überall, wo Ihr aktiv seid. Das ist möglich, denn die EU hat weder unsere Arbeit noch das Lesen und Teilen unserer Artikel verboten. Anmerkung: Allerdings hat Österreich mit der Änderung des "Audiovisuellen Mediendienst-Gesetzes" am 13. April diesbezüglich eine Änderung eingeführt, die möglicherweise auch Privatpersonen betrifft. Deswegen bitten wir Euch bis zur Klärung des Sachverhalts, in Österreich unsere Beiträge vorerst nicht in den Sozialen Medien zu teilen.