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Bericht: Möglicher Schallangriff auf US-Diplomaten in Deutschland

Mehrere US-Diplomaten sollen in Berlin Ziel eines Schallwaffenangriffs geworden sein. Mindestens zwei Vertreter der USA in Deutschland haben sich offenbar wegen Anzeichen des sogenannten Havanna-Syndroms in medizinische Behandlung begeben.
Bericht: Möglicher Schallangriff auf US-Diplomaten in DeutschlandQuelle: AFP © Barbara Sax

Mindestens zwei US-Diplomaten in Deutschland haben sich offenbar wegen Anzeichen des sogenannten Havanna-Syndroms in medizinische Behandlung begeben. Das berichtete das Wall Street Journal am Mittwoch unter Berufung auf namentlich nicht genannte US-Diplomaten. Die US-Botschaft habe die deutsche Regierung nicht benachrichtigt, da sie noch interne Ermittlungen durchführe, sagte ein US-Diplomat.

Die Symptome, zu denen Übelkeit, starke Kopfschmerzen, Ohrenschmerzen, Müdigkeit, Schlaflosigkeit und Trägheit gehörten, traten in den letzten Monaten auf. Einige Opfer waren nach Angaben der US-Diplomaten "arbeitsunfähig". Es sind die ersten Fälle, die in einem NATO-Land gemeldet werden, in dem US-Truppen und Atomwaffen stationiert sind, so das Wall Street Journal.

US-Diplomaten sagten, dass ähnliche Vorfälle bei US-amerikanischen Beamten, die in anderen europäischen Ländern stationiert sind, registriert worden seien. Sie lehnten es jedoch ab, Einzelheiten zu nennen.

Einige Opfer sollen Geheimdienstler oder Diplomaten gewesen sein, die an "russlandbezogenen" Themen wie "Gasexporten, Cybersicherheit und politischer Einmischung" gearbeitet hätten, behaupteten US-Diplomaten und Personen, die mit der Untersuchung der Krankheit vertraut sind.

Es wird spekuliert, dass Mikrowellenwaffen die Beschwerden ausgelöst hätten. Die USA äußerten bereits den Verdacht, dass die Betroffenen mit Funkfrequenzen angegriffen worden seien. 

Einige Opfer im US-Außenministerium sollen eine informelle Selbsthilfegruppe gegründet haben, weil die mutmaßlich Betroffenen glauben, dass die US-Regierung zwar Pflege und andere Unterstützung leiste, aber weiterhin nicht ihren Zustand anerkannt und keine angemessenen Maßnahmen zum Schutz der ins Ausland entsandten Regierungsbeamten ergriffen habe.

Ein Sprecher des Außenministeriums antwortete nicht auf eine detaillierte Anfrage zu den Vorfällen und verwies auf sensible, laufende Ermittlungen. Er fügte jedoch hinzu, die Angelegenheit habe für Außenminister Antony Blinken oberste Priorität.

Laut einer Spekulation, die von US-Regierungskreisen als wahrscheinlichstes Szenario beschrieben wird, könnte das betroffene Botschaftspersonal von russischen Geheimdienstlern angegriffen worden sein.

Um einen Kommentar gebeten, wies die russische Botschaft in Berlin auf Äußerungen eines hochrangigen Beamten hin, der Anfang des Monats die Vorwürfe einer russischen Beteiligung über einen ähnlichen Vorfall zurückwies, nachdem Mitarbeiter der US-Botschaft in Wien mutmaßlich am Havanna-Syndrom erkrankt waren.

"Im Großen und Ganzen produziert die russophobische Propagandamaschinerie weiterhin gefälschte Geschichten", sagte Alexander Bikantow, stellvertretender Direktor der Presseabteilung des russischen Außenministeriums.

Erst im April hatten zwei Meldungen aus den USA für Aufsehen gesorgt. Damals wurden zwei Regierungsbeamte in Washington plötzlich krank: ein US-Beamter aus dem Umfeld des Nationalen Sicherheitsrats sowie eine Mitarbeiterin des Weißen Hauses. Mitte Juli klagten auch US-Diplomaten in Wien über Kopfschmerzen und Übelkeit. Als Havanna-Syndrom werden Beschwerden wie Kopfschmerzen und Übelkeit unbekannter Ursache bezeichnet. Seit das Syndrom 2016 erstmals in der kubanischen Hauptstadt Havanna auftrat, haben weltweit Dutzende Diplomaten darüber geklagt.

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