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Google und Facebook verhängen Impfpflicht für Mitarbeiter – Zuckerberg träumt vom "Metaversum"

Die Mitarbeiter von Google und Facebook in den USA müssen sich künftig gegen das Coronavirus impfen lassen. Für medizinisch begründete Ausnahmen werden noch Verfahrensweisen gesucht. Zeitgleich verkündete Facebook eine Verdopplung seines Gewinns.
Google und Facebook verhängen Impfpflicht für Mitarbeiter – Zuckerberg träumt vom "Metaversum"Quelle: AP © Matt Rourke, File

In den USA müssen sich die Angestellten der Internetkonzerne Google und Facebook vor einer Rückkehr in die Büros gegen das Coronavirus impfen lassen. Das teilten die Unternehmen unabhängig voneinander am Mittwoch mit. Google-Geschäftsführer Sundar Pichai erklärte, die Regelung betreffe zunächst die USA, werde in den kommenden Monaten aber auch für andere Regionen gelten, sobald dort Impfungen weithin verfügbar seien. Pichai betonte:

"Sich impfen zu lassen, ist der wichtigste Weg, uns selbst und unsere Gesellschaft in den kommenden Monaten gesund zu halten."

Laut Pichai werden Mitarbeiter, "die aus medizinischen oder anderen gesicherten Gründen nicht geimpft werden können", von den lokalen leitenden Google-Mitarbeitern informiert, "inwieweit sie dies betrifft". Diese sollen dann "mehr Details für einen Ausnahmeprozess" erhalten.

Als Konsequenz auf einen vom Unternehmen beschriebenen Anstieg der Corona-Neuinfektionen in den USA durch die Delta-Variante beschließt Google zudem, die geplante Rückkehr der Mitarbeiter in die Büros zu verschieben. Die "globale freiwillige Homeoffice-Politik" werde bis zum 18. Oktober verlängert.

Für Facebook erklärte Personalchefin Lori Goler laut dpa, die Umsetzung der Impfpflicht für Mitarbeiter in den US-Büros werde von "örtlichen Bedingungen und Vorschriften" abhängen. Es werde auch eine Vorgehensweise geben für jene, die aus medizinischen oder anderen Gründen nicht geimpft werden können. Das Vorgehen mit Blick auf Standorte außerhalb der USA würde weiter geprüft, hieß es.

Rekordgewinne für Facebook

Fast zeitgleich verkündete Facebook eine Verdopplung seines Unternehmensgewinns. Der Umsatz des weltgrößten Online-Netzwerks sprang im Jahresvergleich um 56 Prozent auf gut 29 Milliarden US-Dollar (ca. 24,5 Milliarden Euro) hoch. Der Gewinn war mit 10,4 Milliarden US-Dollar doppelt so hoch wie vor einem Jahr.

Facebook profitierte vor allem dadurch, dass Werbeanzeigen zunehmend ins Internet verlagert werden. Das Unternehmen teilte mit, zudem die Preise pro Anzeige um durchschnittlich 47 Prozent erhöht zu haben. Die Zahl der dargestellten Werbeanzeigen stieg unterdessen lediglich um sechs Prozent. Die Anzeigenplätze bei Facebook werden in einem Auktionsverfahren vergeben. Die durch die Corona-Maßnahmen gesteigerte Internetnutzung führt mehr Werbetreibende dazu, ihr Publikum im Netz anzusprechen – der Wettbewerb um den Platz auf der Facebook-Plattform wird entsprechend schärfer.

Die Zahl der jeden Tag bei Facebook aktiven Nutzer stieg binnen drei Monaten um rund 30 Millionen auf 1,91 Milliarden. Monatlich greifen zurzeit 2,9 Milliarden Nutzer auf die Plattform zu – 50 Millionen mehr als im ersten Quartal. Mindestens eine der Konzern-Apps wie etwa WhatsApp oder Instagram wird täglich von 2,76 Milliarden Menschen benutzt – das sind 40 Millionen mehr als vor drei Monaten. In Europa ging die Facebook-Nutzerzahl im vergangenen Quartal allerdings leicht zurück.

Pro Nutzer nahm Facebook im vergangenen Quartal im weltweiten Schnitt 10,12 Dollar ein – fast so viel wie zuletzt im Weihnachtsquartal. Nicht nur Facebook profitiert von dem Online-Werbeboom. Am Vortag hatte auch Google, Facebooks stärkster Rivale im Kampf um Werbedollar, ein Rekordquartal verkündet.

Facebook-Chef Mark Zuckerberg nutzte die Telefonkonferenz mit Analysten nach Vorlage der Zahlen, um über das Konzept des "Metaversums" zu sprechen – einer umfassenden virtuellen Welt, in der Menschen nach seiner Überzeugung mehr und mehr Zeit verbringen werden. Zuckerberg will, dass Facebook dabei eine führende Rolle spielt, und benannte zuletzt mehrere Verantwortliche für das Projekt.

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(rt/dpa)

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