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US-Diplomaten in Brasilien als Lobbyisten gegen russischen Impfstoff tätig

Diplomaten aus den USA sollen versucht haben, die brasilianische Regierung von einer Genehmigung des russischen COVID-19-Impfstoffs abzubringen. Dies soll Teil einer Kampagne gewesen sein, um Russlands vermeintlich bösartigem Einfluss zu begegnen.
US-Diplomaten in Brasilien als Lobbyisten gegen russischen Impfstoff tätigQuelle: Reuters © Dado Ruvic

Am Montag veröffentlichte der russische Direktinvestitionsfonds (RDIF), der die Entwicklung des COVID-19-Impfstoffs Sputnik V finanziert hat, einen kürzlich bekannt gewordenen Auszug aus dem Jahresbericht des US-Gesundheitsministeriums (HHS), welches unter anderem für den Zugang zu Medikamenten zuständig ist.

Im Rahmen einer Selbsteinschätzung der Erfolge des Ministeriums im Jahr 2020 bestätigte man, dass das internationale Team, das Office of Global Affairs (OGA), "die diplomatischen Beziehungen in der Region Nord- und Südamerika nutzte, um die Bemühungen von Staaten einschließlich Kuba, Venezuela und Russland, zu verringern, die daran arbeiten, ihren Einfluss in der Region zum Nachteil der Sicherheit der USA zu erhöhen."

Diese Bemühungen, so heißt es, gipfelten darin, "das Büro des OGA-Gesundheitsattachés zu nutzen, um Brasilien davon zu überzeugen, den russischen COVID-19-Impfstoff abzulehnen". Wie die Verwendung des Impfstoffs, der bereits in 51 Ländern der Welt zugelassen wurde, die Sicherheit von US-Amerikanern beeinträchtigen könnte, wird nicht näher erläutert. Der entsprechende Abschnitt beginnt jedoch unmittelbar nach dem Hinweis auf eines der Hauptziele der Behörde, die "Förderung des Vertrauens in und des Zugangs zu Impfstoffen".

Das Team hinter dem Impfstoff, der vom Moskauer Gamaleya-Zentrum entwickelt wurde, das zuvor an Impfstoffen gegen Ebola und andere Infektionskrankheiten gearbeitet hat, erklärte:

"Wir glauben, dass Länder zusammenarbeiten sollten, um Leben zu retten. Versuche, Impfstoffe zu untergraben, sind unethisch und kosten Menschenleben."

Im Januar sah sich der RDIF gezwungen, Berichte zu dementieren, wonach Brasilien die russische Formel für die Verwendung in seinem nationalen Immunisierungsprogramm rundweg abgelehnt habe. Angeblich hatte der Antrag eines Partnerunternehmens die "Mindestanforderungen für die Einreichung und Analyse" nicht erfüllt. Einen Monat später gaben die Gesundheitsbehörden grünes Licht für die Durchführung von Phase-III-Studien mit ebendieser Formel.

Seit Beginn der Pandemie vor über einem Jahr gab es in Brasilien mehr als elf Millionen bestätigte Infektionen. Man schätzt, dass in dem Land etwa 278.000 Menschen im Zusammenhang mit COVID-19 ihr Leben verloren haben.

Auf einer Pressekonferenz Ende vergangenen Jahres wurde der russische Außenminister Sergei Lawrow gefragt, ob es im Jahr 2021 zu einem möglichen Impfstoffkrieg zwischen Russland und anderen Ländern kommen könnte, die an der Einführung ihrer Impfstoffe arbeiten. Als Antwort wies der russische Chefdiplomat darauf hin, dass "westliche Staaten nicht nur versuchen, das humanitäre Thema des Kampfes gegen Coronavirus-Infektionen zu politisieren, sondern auch die Pandemie auszunutzen, um Regierungen zu bestrafen, die sie nicht mögen".

Eine Reihe von Kommentatoren und Regierungsvertretern in den USA warnten mehrfach davor, dass Sputnik V weit davon entfernt sei, die Zahl der Todesopfer durch das Virus zu begrenzen, sondern tatsächlich ein gefährliches Propagandawerkzeug für den Kreml darstelle. In einer Rede Anfang des Monats behauptete Ned Price, Sprecher des US-Außenministeriums, Moskau versuche, rivalisierende Formeln in den Schmutz zu ziehen. Er bestand darauf, dass Russland "seine alten Tricks anwendet" und möglicherweise Menschen in Gefahr bringe, "indem es Desinformationen über Impfstoffe verbreitet, von denen wir wissen, dass sie jeden Tag Leben retten".

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