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Vertreter des Roten Kreuzes: Kein Grund, Impfstoffe nicht zu nutzen

Emanuele Capobianco, ein führender Vertreter des Roten Kreuzes, beschwerte sich über "Desinformation" und "mangelndes Vertrauen" in die Impfstoffe. Jede ungenützte Impfdosis stelle einen potenziellen Corona-Toten dar.
Vertreter des Roten Kreuzes: Kein Grund, Impfstoffe nicht zu nutzenQuelle: RT

Ein führender Vertreter der Internationalen Föderation des Roten Kreuzes und des Roten Halbmonds, Emanuele Capobianco, hat in einem Interview mit RT erklärt, dass ihn das fehlende Vertrauen in die verschiedenen Impfstoffe und die Desinformation über sie in Europa besorgt. Während in ärmeren Staaten es an Impfstoffen mangelt, würden in anderen Staaten Zweifel in Impfstoffe geschürt.

"Es ist in der Tat unethisch, dass in europäischen Ländern Hunderttausende Dosen effektiver und sicherer Impfstoffe ungenützt herumliegen, während in Entwicklungsstaaten viele Angehörige des Gesundheitspersonals gar keine Impfstoffe bekommen."

Das sei nicht nur unethisch, sondern auch "extrem traurig". Jeder Impfstoff, der nicht genutzt werde, stelle einen potenziellen Corona-Todesfall dar.

"Wir müssen wirklich die Verteilung der Impfstoffe beschleunigen."

Eine Haupthürde dafür stelle vor allem nicht nur in Europa die Desinformation und das fehlende Vertrauen dar. Es müsse noch viel Arbeit geleistet werden, um Menschen davon zu überzeugen, dass es trotzdem sehr viel bedeutet, wenn sie einen Impfstoff erhalten, der eine Wirksamkeit von 60 Prozent aufweist. Jeder sollte auch einen derartigen Impfstoff akzeptieren, solange er durch die üblichen Verfahren als sicher erwiesen wurde.

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Es gebe keinen Grund, solch einen Impfstoff zu verweigern. Impfverweigerer würden sich selbst und ihre Gemeinschaft gefährden.

Den Grund für die mangelnde Bereitschaft der Bevölkerung, Impfstoffe zu akzeptieren, sieht Capobianco in der fehlenden Öffentlichkeitsarbeit.

"Vertrauen wird in der Regel nicht während einer Krise aufgebaut. Vertrauen wird davor aufgebaut."

Es gebe derzeit Anstrengungen, das Vertrauen in das Gesundheitssystem und die Wissenschaft wiederherzustellen. Das Rote Kreuz sei an diesen Anstrengungen beteiligt, etwa durch die Freiwilligen, die in ihren Gemeinschaften tätig seien und sich die Besorgnisse der normalen Bürger anhören würden. Die Freiwilligen würden versuchen, die besorgten Fragen auf Basis wissenschaftlicher Studien zur Wirksamkeit und Sicherheit der Impfstoffe zu beantworten. Auch würden sie versuchen, den Bürgern die Notwendigkeit der Hygienemaßnahmen zur Verhinderung der Verbreitung des Coronavirus zu vermitteln. 

"Viele Leute tragen immer noch keine Masken, obwohl sie wissen, dass Masken sehr effektiv sind. Viele Leute gehen immer noch an überfüllte Orte, obwohl sie wissen, dass es ein riskantes Verhalten ist."

Es gebe daher einen Bedarf, diese Botschaften zu verstärken.

Die Frage, ob ein Impfstoff sicher ist oder nicht, werde durch strenge wissenschaftliche Verfahren geklärt und von dafür zuständigen Behörden entschieden. Das sei der erste Punkt, um das Vertrauen der Bevölkerung zu gewinnen. Der zweite Punkt sei, dass es eine gemeinsame Aktion der Politik, Medien und Nichtregierungsorganisationen wie dem Roten Kreuz bedürfe, um der Bevölkerung die richtigen Botschaften zu vermitteln.

Russland habe "wichtige Arbeit für die Entwicklung von Impfstoffen" beigetragen. Wissenschaftliche Studien hätten bewiesen, dass der russische Impfstoff Sputnik V "ziemlich effektiv" sei. Allgemein bestehe derzeit ein weltweiter Mangel an Impfstoffen. Daher sei es allgemein sehr gut, wenn mehr Impfstoffe produziert werden, die sicher und effektiv sind.

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