Deutschland

Nachrichtenagentur zieht Bericht über "Turbokrebs" nach Impfung zurück

In einem Artikel hatte der evangelische Pressedienst Mediziner zu Wort kommen lassen, die über die Zunahme von "Turbokrebs" nach mRNA-Impfungen berichteten. Nach einer Woche zog der epd den Beitrag zurück. "Turbokrebs" sei zudem ein Begriff der Querdenker.
Nachrichtenagentur zieht Bericht über "Turbokrebs" nach Impfung zurück© Felicitas Rabe

Der Evangelische Pressedienst (epd) hat einen Bericht zurückgezogen, indem die Agentur einen möglichen Zusammenhang zwischen mRNA-Impfungen und der Entwicklung von "Turbokrebs" thematisierte. Die Zurücknahme eines Presseagenturberichts sei äußerst ungewöhnlich, hieß es darüber in einem Beitrag des Nordkuriers vom Dienstag.

"Ein äußerst seltener und entsprechend ungewöhnlicher Vorgang", bewertete der Nordkurier und analysierte das Geschehen.

Demnach habe der epd am 21. September unter der Überschrift: "Corona-Impfstoffe: Ärzte und Forscher äußern Bedenken" Mediziner und Wissenschaftler zu Wort kommen lassen. Diese wollten eine Zunahme von schnell wachsenden Krebserkrankungen beobachtet haben, die im zeitlichen Zusammenhang mit einer mRNA-Impfung bei den Patienten entstanden seien.

Zitiert wurde darin zum Beispiel der Münchner Mediziner Peter Schleicher. Er betreue 30 an "Turbokrebs" leidende Patienten. Und auch der Tübinger Chemie-Professor Andreas Schnepf, habe in dem epd-Artikel auf zu wenig beachtete Risiken der mRNA-Impfung hingewiesen.

Es habe sich insgesamt um einen ausgewogenen Artikel gehandelt, erklärte der Nordkurier. Schließlich seien auch das Paul-Ehrlich-Institut und die Pressereferentin vom Bundesverband "Frauenselbsthilfe Krebs", Frau Christina Mohr mit ihren Positionen aufgeführt worden. Jeweils wiesen sie die Möglichkeit von Turbokrebsentwicklung infolge der mRNA-Impfung zurück.

"Turbokrebs" ein "Querdenker"-Begriff?

Nach Einschätzung des Nordkuriers muss dieser epd-Bericht "offenbar hinter den Kulissen für reichlich Wirbel" gesorgt haben. Eine Woche nach der Veröffentlichung wurde er am 28. September zurückgezogen. In der Begründung des epd hieß es:

"Eine nachträgliche Prüfung hat gezeigt, dass dieser Text vom 21. September nicht den journalistischen Standards des epd entspricht."

Daraufhin habe sich umgehend auch die Evangelische Zeitung von dem Text distanziert. Deren Redaktion störte sich an der Bezeichnung "Turbokrebs" – dieser Begriff sei durch "Querdenker" in Umlauf gebracht worden.

In ihrer Kritik am ursprünglichen "Turbokrebs"-Beitrag des epd berief sich die Evangelische Zeitung auch auf einen "Faktencheck des Robert Koch-Instituts (RKI)". Der besagte RKI-Faktencheck habe sich nur auf herkömmliche Impfungen bezogen – also eben nicht auf mRNA-Impfungen – bemängelte der Nordkurier die womöglich fehlende Sorgfalt der Evangelischen Zeitung bei ihrer Kritik am epd-"Turbokrebs"-Beitrag: "Die neuartigen Corona-Impfungen auf mRNA-Basis als mögliche Ursache von Krebserkrankungen, der eigentliche Gegenstand des beanstandeten Artikels, werden darin gar nicht erwähnt."

Man müsse doch annehmen, dass der ursprüngliche epd-Agenturtext einer redaktionellen Prüfung unterzogen worden sei. Insofern dränge sich nun der Verdacht auf – so der Nordkurier – "dass von dritter Seite Druck auf den epd ausgeübt wurde."

Alte Links, die einen "präziseren Stand der Wissenschaft" angeben?

Das habe epd-Chefredakteur Karsten Frerichs ausdrücklich zurückgewiesen. Man würde "selbstverständlich keinerlei behördliche Einflussnahme auf unsere Berichterstattung dulden." Stattdessen habe man nach der Veröffentlichung des Beitrags in der Redaktion nach verschiedenen Anfragen von Privatpersonen eine erneute Prüfung des Artikels vorgenommen. Diese Prüfung habe schließlich zu Zweifeln an der Expertise der befragten Personen geführt. 

Frerichs habe in einer Mail "beispielhaft" auf sieben Links verwiesen. Diese Links hätten den Redakteuren "einen präziseren Blick auf den Stand der Wissenschaft gegeben." Die erwähnten Links, die angeblich einen präziseren Stand der Wissenschaft angeben würden, seien aber alle älter und stammten größtenteils noch aus dem Jahr 2022, kritisierte der Nordkurier die Begründung des epd-Chefs.

Offensichtlich habe man es auch nicht mehr für nötig gehalten, die Mediziner und Wissenschaftler aus dem ursprünglichen Beitrag um eine Stellungnahme zu den Zweifeln an ihren Aussagen zum "Turbokrebs" zu bitten. Der Mediziner Peter Schleicher bezeichnete die Rücknahme des Beitrags als "Frontalangriff auf die Pressefreiheit", und Professor Andreas Schnepf wolle dazu einen offenen Brief veröffentlichen.  

Mehr zum ThemaEuropäische Arzneimittel-Agentur bestätigt Todesfälle nach COVID-Impfung – im Kleingedruckten

Durch die Sperrung von RT zielt die EU darauf ab, eine kritische, nicht prowestliche Informationsquelle zum Schweigen zu bringen. Und dies nicht nur hinsichtlich des Ukraine-Kriegs. Der Zugang zu unserer Website wurde erschwert, mehrere Soziale Medien haben unsere Accounts blockiert. Es liegt nun an uns allen, ob in Deutschland und der EU auch weiterhin ein Journalismus jenseits der Mainstream-Narrative betrieben werden kann. Wenn Euch unsere Artikel gefallen, teilt sie gern überall, wo Ihr aktiv seid. Das ist möglich, denn die EU hat weder unsere Arbeit noch das Lesen und Teilen unserer Artikel verboten. Anmerkung: Allerdings hat Österreich mit der Änderung des "Audiovisuellen Mediendienst-Gesetzes" am 13. April diesbezüglich eine Änderung eingeführt, die möglicherweise auch Privatpersonen betrifft. Deswegen bitten wir Euch bis zur Klärung des Sachverhalts, in Österreich unsere Beiträge vorerst nicht in den Sozialen Medien zu teilen.