Omikron-Variante in Deutschland? Weltärztechef Montgomery greift zu Ebola-Vergleich
Obwohl weiterhin sehr wenig bekannt ist über die neueste Mutation des Coronavirus, zeigt sich der Vorsitzende des Weltärztebundes Frank Ulrich Montgomery sehr besorgt.
Den Zeitungen der Funke-Mediengruppe teilte er mit:
"Meine große Sorge ist, dass es zu einer Variante kommen könnte, die so infektiös ist wie Delta und so gefährlich wie Ebola."
Von Wissenschaftlern wurde das Ebola-Virus zum ersten Mal 1976 in Yambuku im damaligen Zaire (seit 1997 Demokratische Republik Kongo) entdeckt. Die Gattung wurde nach dem kongolesischen Fluss Ebola benannt, in dessen Nähe es zum ersten allgemein bekannten Ausbruch kam. Eine Ebola-Infektion führt meist zu hohem Fieber und inneren Blutungen und endet sehr oft tödlich.
An welchen Studien oder neuesten Erkenntnissen sich diese Sorgen orientieren, teilte er dabei nicht mit. Die neue südafrikanische Variante B.1.1.529 ist aber laut Montgomery ein gutes Beispiel dafür, dass man "dem Virus keine Chance zur Mutation geben" dürfe.
Um dem entgegenzutreten und weitere Varianten zu verhindern, werde es daher zukünftig nötig sein, "die Welt noch jahrelang zu impfen".
Vor wenigen Wochen hatte Montgomery mit einer Äußerung über eine angebliche "Tyrannei der Ungeimpften" für Aufsehen gesorgt. Auch mit seinem Ebola-Vergleich stieß Montgomery in den sozialen Netzwerken auf Kritik.
In Südafrika - Inzidenz gestern; 11,7, Inzidenz heute: 9,4 - wurde nun #B11529 neu sequenziert. Der Mann in Belgien, kam übrigens vor 11 Tagen aus Ägypten. Keine Symptome.Inzidenz Ägypten: gestern/heute 6Und dieser Mann, der sich Arzt schimpft, bekommt hierfür eine Plattform: pic.twitter.com/zAAql8tVI7
— henning rosenbusch (@rosenbusch_) November 27, 2021
Mittlerweile soll die neue Variante auch in Deutschland angekommen sein. Der hessische Sozialminister Kai Klose schrieb auf Twitter, bei einem Reiserückkehrer aus Südafrika seien mehrere für Omikron typische Mutationen gefunden worden. "Es besteht also ein hochgradiger Verdacht, die Person wurde häuslich isoliert. Die vollständige Sequenzierung steht zum aktuellen Zeitpunkt noch aus." Nach Angaben des Ministeriums in Wiesbaden reiste die Person über den Frankfurter Flughafen ein.
Die #Omicron-Variante ist mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit bereits in Deutschland angekommen. Ein Thread von @CiesekSandra und @stm_klose (@SozialHessen):
— Kai Klose (@StM_Klose) November 27, 2021
Das Unternehmen BioNTech teilte laut Manager Magazin am Freitag jedoch schon mit, dass binnen 100 Tagen ein neuer Impfstoff gegen die Omikron-Variante des Coronavirus entwickelt sein könnte.
"Wir können die Besorgnis von Experten nachvollziehen und haben unverzüglich Untersuchungen zur Variante B.1.1.529 eingeleitet", teilte das Unternehmen demnach auf Anfrage mit. Man rechne spätestens in zwei Wochen mit entsprechenden Erkenntnissen.
Noch am Freitagabend stufte die Weltgesundheitsorganisation die am 9. November in Südafrika erstmals nachgewiesene Variante als "besorgniserregende Variante" mit dem Namen Omikron ein.
Der südafrikanische Gesundheitsminister nannte die europäischen Reaktionen auf die Bekanntgabe der neuen Variante ungerechtfertigt. Es gebe keine Hinweise darauf, dass diese leichter zu übertragen sei als andere.
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