ARD-Umfrage: Scholz gewinnt auch zweiten TV-Dreikampf
Zwei Wochen vor der Bundestagswahl standen die Kanzlerkandidaten von Union, SPD und Grünen in einer weiteren Fernsehdebatte, die diesmal vor den Kameras von ARD und ZDF ausgetragen wurde. Nach der Erhebung von Infratest-dimap fanden 41 Prozent der Zuschauer den SPD-Bewerber Olaf Scholz insgesamt am überzeugendsten bei der zweiten großen Fernsehdebatte.
Auf Platz zwei landete der Spitzenkandidat der Unionsparteien Armin Laschet mit 27, am wenigsten überzeugend fanden die Zuschauer mit 25 Prozent laut ARD-Umfrage die Kanzlerkandidatin der Grünen Annalena Baerbock.
In einer Forsa-Umfrage nach der ersten TV-Debatte der Drei, zwei Wochen zuvor bei RTL/ntv, hatten die Zuschauer ebenfalls Scholz als Sieger gesehen (36 Prozent), dahinter aber eine andere Reihenfolge: Baerbock (mit 30 Prozent) auf Platz zwei und Laschet (mit 25) als Dritten.
Auch bei der Frage nach der Kompetenz lag Scholz der ARD-Umfrage zufolge diesmal vorne. 49 Prozent der Zuschauer schrieben ihm den kompetentesten Auftritt zu, dahinter kamen Laschet mit 26 Prozent und Baerbock mit 18 Prozent. Die Zuschauer fanden Scholz der Umfrage zufolge auch am glaubwürdigsten (39 Prozent). Baerbock und Laschet lagen in dieser Frage mit 26 Prozent gleichauf. Auch unter den für die Wahl noch unentschiedenen Zuschauern konnte vor allem Scholz Punkte sammeln: 36 Prozent in dieser Gruppe gaben an, ihn am überzeugendsten gefunden zu haben; Laschet und Baerbock sind bei diesem Aspekt mit jeweils 25 Prozent gleichauf.
Etwas anders stellt sich die Sache beim Punkt Sympathie dar: Am sympathischsten fanden die Zuschauer die Grünen-Kandidatin Baerbock mit 39 Prozent, dahinter liegt Scholz auf Platz zwei mit 24 Prozent. Unionskandidat Laschet fährt mit 18 Prozent die wenigsten Sympathiepunkte ein.
Bei der Frage danach, wer die größte Tatkraft während des Schlagabtauschs ausstrahlte, konnte Baerbock mit 41 Prozent die meisten Punkte sammeln. Scholz und Laschet lagen bei diesem Punkt jeweils mit 28 und 25 Prozent hinter Baerbock.
Angesichts der Ermittlungen gegen die Geldwäsche-Zentralstelle des Zolls versuchten am Sonntagabend Laschet und Baerbock den SPD-Kontrahenten und Bundesfinanzminister Olaf Scholz unter Druck zu setzen. Die Financial Intelligence Unit (FIU) gehört in seinen Geschäftsbereich. Bei den Sachthemen gab es kaum neue Argumente. Auch mit Blick auf den Wirecard- und den Cum-Ex-Skandal musste sich Scholz verteidigen.
Der SPD-Kanzlerkandidat legte sich erneut nicht eindeutig fest, ob er eine Koalition nach der Wahl zusammen mit der Partei Die Linke ausschließt. Laschet wiederum schloss eine Rolle als Junior der Unionsparteien in einer SPD-geführten Bundesregierung nicht generell aus. Baerbock betonte, sie kämpfe mit aller Kraft für einen Aufbruch in Deutschland. "Das geht nur mit Grünen in führender Rolle."
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(dpa/rt)
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