Deutschland

Mittelstand: Hohe Energiekosten untragbar – Abwanderung von Firmen droht

Der Bundesverband mittelständische Wirtschaft fürchtet hierzulande den Niedergang ganzer Industriezweige. Als Ursache sieht Deutschlands größte Vertretung der Unternehmensinteressen die steigenden Energiekosten. Die Firmen könnten ihre Produktion ins Ausland verlagern.
Mittelstand: Hohe Energiekosten untragbar – Abwanderung von Firmen drohtQuelle: www.globallookpress.com © Siegfried Kuttig / imagebroker.com/#/search/

Die im europäischen Vergleich hohen Energiekosten in Deutschland seien "untragbar", warnt der Bundesverband mittelständische Wirtschaft e.V. (BVMW). Laut einer Umfrage rechnen 97 Prozent der befragten Unternehmen in den kommenden fünf Jahren mit weiter steigenden Energiepreisen. Bundesgeschäftsführer Markus Jerger sagte der Nachrichtenagentur dpa:

"Setzt sich der Trend explodierender Strompreise fort, droht die schleichende Abwanderung von energieintensiver Produktion und das Aus für heimische Zulieferer."

Die deutschen Strompreise liegen seit Jahren weit über dem europäischen Durchschnitt. Laut einem jüngst veröffentlichten Bericht der Wirtschaftswoche würde der Strom in Deutschland mehr als dreimal so viel kosten wie in Bulgarien und mehr als doppelt so viel wie in Deutschlands Nachbarstaaten Niederlande und Polen. Gabriel Felbermayr, Präsident des Kieler Instituts für Weltwirtschaft, erklärte gegenüber der Wirtschaftszeitung, dass der dadurch für die deutschen Exportunternehmen entstehende "globale Wettbewerbsnachteil" seitens der Politik unterschätzt werde. Auch Felbermayr betonte gegenüber der Zeitung, dass dies dazu führen könne, dass – falls die Politik nicht gegensteuere – "in den kommenden Jahren viele Unternehmen zum Beispiel nach Osteuropa" abwandern würden.

Zwar können die Unternehmen staatliche Entlastungen in Anspruch nehmen, doch laut einem Bericht des Handelsblatts habe der bürokratische Aufwand dafür inzwischen eine "gigantische Dimension" erreicht. Gegenüber der Wirtschaftszeitung schilderte der Geschäftsführer eines Industrieunternehmens mit mehreren Hundert Mitarbeitern, dass er heute rund 30 Prozent seiner Arbeitszeit der Bürokratie rund um den Energieverbrauch seiner Firma und der Suche nach möglichen Entlastungen widmen müsse. Im Jahr 2005 hätte das vielleicht nur etwa fünf Prozent ausgemacht. Dem Handelsblatt erklärte der Unternehmer, der anonym bleiben wollte: "Unsere Wettbewerber in Frankreich, Polen oder Belgien halten sich den Bauch vor Lachen, wenn sie hören, was bei uns los ist."

80 Prozent der mittelständischen Unternehmen sind laut der Umfrage des Bundesverbands außerdem davon überzeugt, dass ein stärkerer Ausbau der Erneuerbaren Energien zu ihrem zukünftigen Geschäftserfolg beitragen werde. Jerger sagte gegenüber der dpa, dass sie dabei aber von der Politik regelmäßig ausgebremst würden. Weniger als ein Drittel der Unternehmen verfüge über eine Photovoltaik-Anlage für die Eigenstromerzeugung. Eine überwältigende Mehrheit der Mittelständler fordere, den Eigenverbrauch an Energie von Steuern und Umlagen zu befreien. Nur so werde der Mittelstand sein volles Potenzial für eine erfolgreiche Umsetzung der Energiewende entfalten können. An der Umfrage nahmen vom 19. bis 30. August insgesamt 522 deutsche Firmen teil.

Im Bundestagswahlkampf treten derzeit viele Parteien etwa dafür ein, die milliardenschwere EEG-Umlage zur Förderung des Ökostroms abzuschaffen. Daneben läuft eine Debatte darüber, ob es künftig zu einer Pflicht werden soll, Photovoltaik-Anlagen auf Dächern zu installieren.

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