Deutschland

Gendern und Sprachverbote: Kanzlerkandidaten gegen strikte Vorschriften, aber…

Im TV-"Dreikampf" am Sonntag kamen die Kanzlerkandidaten auch auf das Thema "Gendern" zu sprechen. Obwohl mehr als zwei Drittel der Bevölkerung das Gendern nicht für wichtig hält, sprachen sich alle Kanzleramts-Bewerber für mehr sprachliche Geschlechter-Sensibiliät aus.
Gendern und Sprachverbote: Kanzlerkandidaten gegen strikte Vorschriften, aber…Quelle: AFP © Michael Kappeler

Die Kanzlerkandidaten der Union, SPD und Grünen haben sich beim TV-"Dreikampf" gegen einen Zwang zum "Gendern" ausgesprochen – aber dennoch gleichzeitig mehr "Sensibilität in der Sprache" angemahnt. "Ich bin dafür, dass das jeder und jede für sich selbst entscheidet", entgegnete SPD-Kanzlerkandidat Olaf Scholz am Sonntagabend auf die Frage, ob das "Gendern", also die differenzierte Ansprache aller Geschlechter, ein "absolutes Muss" in der Gesellschaft sei.

Er versuche klarzumachen, "dass die Welt nicht nur aus Männern besteht, sondern auch aus Frauen und Männern", sagte Scholz weiter. Jeder solle an dieser Stelle aber seinen eigenen Stil entwickeln können, betonte Scholz. Es solle "in keinem Fall" vorgegeben werden, wie jemand zu sprechen habe.

Auch die Kanzlerkandidatin der Grünen Annalena Baerbock gab an, den Menschen beim "Gendern" keine Vorschriften machen zu wollen. "Jeder kann Witze machen, kann denken, kann sprechen, wie er gerne möchte", sagte Baerbock. Gleichzeitig wolle die Grünen-Kandidatin aber zu bedenken geben, dass Sprache auch etwas mit Respekt zu tun hat. Es sei nach wie vor "gang und gäbe", Frauen nicht mitzunennen. "Wenn die Hälfte der Bevölkerung aus Frauen besteht, dann sollte man Frauen nicht nur mitmeinen, sondern dann sollte man Frauen auch entsprechend mit ansprechen", meinte Baerbock.

Ihre Partei würde immer wieder dafür sensibilisieren, "was Sprache anrichten" könne, erklärte Baerbock auf die Frage von Moderatorin Pinar Atalay, warum Die Grünen das Image einer "Partei der Vorschriften" hätten. Politik habe nun einmal "eine Verantwortung und eine Vorbildfunktion", betonte die Kandidatin. Deshalb sei es auch dem Gesetzgeber zuzumuten, seine Gesetze auch für Männer und Frauen zu schreiben.

Auch der Unions-Kanzlerkandidat Armin Laschet plädierte dafür, Männer und Frauen "sichtbar" zu machen und "für andere Sensibilität" aufzubringen. Allerdings sprach er sich auch klar gegen Verbote und Bevormundung aus. Wenn Menschen nicht mehr wüssten, was sie noch sagen dürften und was nicht, führe das nicht dazu, dass das Vertrauen in den Staat wachse, gab der Kandidat der Unionsparteien zu bedenken.

Umfragen ergeben, dass eine überwältigende Mehrheit der Deutschen die sogenannte "Gendersprache" in den Medien ablehnt. So befürworte laut einer ZDF-Umfrage lediglich ein Viertel der Befragten die künstliche Umformung der deutschen Sprache. Überdeutliche 71 Prozent stehen dem Ansatz dagegen ablehnend gegenüber.

Ebenfalls lediglich etwa ein Viertel der Befragten hält die Verwendung von Gendersprache in den Medien für "wichtig" (20 Prozent) oder gar für "sehr wichtig" (sechs Prozent). Dem gegenüber stehen rund drei Viertel, die den Ansatz für "nicht so wichtig" (25 Prozent) oder gar für "überhaupt nicht wichtig" (48 Prozent) halten.

Mehr zum Thema - Forsa-Umfrage: Mehrheit der Bürger ist gegen Gendersprache

(rt de/dpa)

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