Deutschland

Berliner Initiative will Palast der Republik wiederaufbauen lassen

Eine Berliner Initiative plant den Abriss des Humboldt Forums und stattdessen die Neuerrichtung des Palastes der Republik, eines der bekanntesten Gebäude der DDR. Den Initiatoren geht es vor allem um das baukulturelle Erbe der DDR, das in Vergessenheit zu geraten drohe.
Berliner Initiative will Palast der Republik wiederaufbauen lassenQuelle: www.globallookpress.com © Jürgen Henkelmann/imageBROKER.com

Das Humboldt Forum in Berlin ist zwar gerade erst eröffnet, doch schon fordert eine Initiative den Abriss – und will stattdessen an derselben Stelle den Palast der Republik, eines der bekanntesten Gebäude der DDR und im Volksmund als "Erichs Lampenladen" bekannt, wieder errichten lassen. Der Palast der Republik stand an derselben Stelle wie das heutige Humboldt Forum und wurde zwischen 2006 und 2008 abgerissen. Wer denkt, dass es sich dabei um eine Satire-Aktion handelt, liegt jedoch falsch: Das Projekt scheint ernst gemeint zu sein.

Bei den Initiatoren, die den Palast der Republik zurückhaben wollen, handelt es sich um den 2020 gegründeten gemeinnützigen "Förderverein Palast der Republik", der seit Dienstag Spenden für das Projekt sammelt. Mit dem Abriss des Palastes der Republik ging laut dem Förderverein ein wichtiger Teil des baukulturellen Erbes der Ost-Moderne verloren. Clemens Schöll, Medienkünstler und Gründer des Fördervereins, erklärte, man wolle sich für das baukulturelle Erbe der DDR einsetzen, das nach langen Debatten nun in Vergessenheit zu geraten drohe. Dem Verein gehe es aber nicht um DDR-Nostalgie, erklärte Schöll:

"Wir denken, dass – wenn man von der Wiedervereinigung spricht – auch insbesondere die Gebäude der Ost-Moderne ein gesamtdeutsches kulturelles Erbe sind."

Schöll sagte weiter, dass man sich nicht den ursprünglichen alten Palast mit DDR-Emblemen zurückwünsche, sondern das bereits "entpolitisierte Gebäude", das bis zu seinem endgültigen Abriss vielfältig genutzt wurde. Es gehe auch um die Frage, ob man das architektonische Erbe der DDR als Teil der gesamtdeutschen Identität und des Wiedervereinigungsprozesses anerkenne.

"Wir wollen verhindern, dass mit der Fertigstellung der Schlossbaustelle und der nun stattfindenden Eröffnung des Humboldt Forums eine jahrzehntelange Debatte vermeintlich endet."

Genauere Schritte hat der Verein in einem Fünf-Punkte-Plan zusammengefasst. In einem ersten Schritt soll am Portal IV ein Bronze-Modell des Palasts im Maßstab 1:200, also knapp einen Meter breit, aufgestellt werden, um die Erinnerung an das Gebäude aufrechtzuerhalten. Bis zum Abriss des Humboldt Forums und der Wiedererrichtung des Palastes der Republik soll es, wenn es nach dem Willen der Initiatoren geht, jedoch noch eine Weile dauern. Ab 2030 soll die erste Musterfassade errichtet werden. Das wichtigste Zwischenziel, der Abriss des Humboldt Forums, soll dann ab 2050 erfolgen, da der Palast der Republik auch 30 Jahre gestanden habe. Danach könne dann der Neubau beginnen.

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