Deutschland

Bildungsgewerkschaft: Keine Impfpflicht für Lehrer – Impfquote schon sehr hoch

Soll für Lehrer und Erzieher in Deutschland eine Corona-Impfpflicht gelten? Diese Debatte wurde von einem Mitglied des Deutschen Ethikrats angefeuert. Die Bildungsgewerkschaft GEW positioniert sich deutlich dagegen und verweist auf die Freiwilligkeit der Entscheidung sowie die hohe Impfquote unter den Lehrern.
Bildungsgewerkschaft: Keine Impfpflicht für Lehrer – Impfquote schon sehr hochQuelle: www.globallookpress.com © Sebastian Gollnow / dpa

Nachdem am Montag ein Mitglied des Deutschen Ethikrats, der Humangenetiker Wolfram Henn, "eine Impfpflicht für das Personal in Kitas und Schulen" in Deutschland gefordert hat, meldet sich die Bildungsgewerkschaft GEW zu Wort und lehnt diese mit Nachdruck ab. Die GEW-Vorsitzende Maike Finnern erklärt laut dem Spiegel:

"Impfen ist die beste Möglichkeit, die Pandemie zu überwinden. Es bleibt aber dabei: Es ist die Entscheidung jedes/jeder Einzelnen. [...] Wir sind gegen eine Impfpflicht."

Finnern verweist auf den Gleichbehandlungsgrundsatz und hält die Debatte insgesamt für nicht nachvollziehbar. Nach ihrer Darstellung sei die Impfquote unter den beschäftigten Lehrkräften bereits sehr hoch.

Ebenso argumentiert der Lehrerpräsident Heinz-Peter Meidinger und unterstreicht, dass "die Impfbereitschaft bei Lehrkräften sehr hoch" sei. Die "Quote der bereits erstgeimpften Lehrkräfte" solle "in einigen Bundesländern bei nahe 90 Prozent" liegen. Entgegen der Behauptung von Henn, Lehrkräfte könnten dazu beitragen, dass die Kinder "das Virus in ihre Familien tragen und Menschen aus Risikogruppen infizieren", sieht Meidinger die Lehrkräfte nicht als hauptsächliche Infektionsgefahr für die Kinder.

Selbst der SPD-Politiker Karl Lauterbach positioniert sich gegen die zur Debatte stehende Impfpflicht für Lehrer. Gegenüber der Rheinischen Post formuliert Lauterbach:

"Eine Impfung gegen COVID-19 muss die freiwillige Entscheidung jedes Einzelnen sein. Hier muss und wird die Politik zu ihrem Wort stehen. Das gilt auch für Lehrer und Erzieher."

Auf den medialen Druck hin reagierte die Vorsitzende des Deutschen Ethikrates, Alena Buyx, und stellt sich gegen die Aussagen von Henn: Eine Corona-Impfpflicht für bestimmte Berufsgruppen sei in Deutschland unnötig. Die Medizinethikerin wies heute im ZDF-Morgenmagazin darauf hin, dass der Ethikrat den Standpunkt vertrete, man könne durchaus unter bestimmten Umständen über berufsbezogene Impfpflichten nachdenken. Buyx resümiert:

"Allerdings würde ich sagen, dass diese Umstände gar nicht zutreffen. [...] Wir haben viel bessere Impfraten bei den unterschiedlichen Berufsgruppen als beispielsweise in Frankreich. Beim Gesundheitspersonal und bei den Lehrerinnen und Lehrern haben wir wirklich super Impfraten. Deswegen glaube ich, brauchen wir das gar nicht."

Frankreichs Präsident Emmanuel Macron hatte am Montagabend eine Impfpflicht für Personal im Gesundheitsbereich verkündet. Bis Mitte September haben Angestellte in Krankenhäusern und Pflegeheimen nun Zeit, sich impfen zu lassen. Laut dem französischen Gesundheitsminister Olivier Véran darf ungeimpftes Gesundheitspersonal danach nicht mehr arbeiten und wird nicht mehr bezahlt.

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