Deutschland

Corona: Intensivmediziner für Maskenpflicht bis zur Impfquote von 85 Prozent

Die Debatte um die Corona-Maßnahmen wie etwa die Maskenpflicht bei sinkenden Fallzahlen ebbt nicht ab. Nach Ansicht der Intensivmediziner bleibt das Tragen eines Mund-Nasen-Schutzes notwendig. Für RKI-Chef Lothar Wieler muss es aber keine FFP2-Maske sein.
Corona: Intensivmediziner für Maskenpflicht bis zur Impfquote von 85 ProzentQuelle: www.globallookpress.com © Ralph Peters via www.imago-images.de

Intensivmediziner sind für ein Festhalten an der Maskenpflicht, bis 85 Prozent der Erwachsenen geimpft sind. Gernot Marx, Präsident der Deutschen Interdisziplinären Vereinigung für Intensiv- und Notfallmedizin (DIVI), sagte dem RedaktionsNetzwerk Deutschland (RND):

"Solange eine Impfquote von 85 Prozent unter den Erwachsenen nicht erreicht ist, sollten wir auf weitere Lockerungen verzichten und an der Maskenpflicht festhalten."

Andernfalls bestehe im Herbst die Gefahr einer "vierten Welle". Auch die Debatte über einen Wegfall der Maskenpflicht für Geimpfte hält der DIVI-Präsident für verfrüht. Marx sagte:

"Erst mit einer Impfquote von 85 Prozent bei den über 18-Jährigen werden wir die Pandemie für beendet erklären können."

Bis dahin müsse man weiterhin viel testen, Infektionsketten verfolgen und Hygieneregeln einhalten. Dazu gehöre "mindestens das Tragen von OP-Masken in allen Innenräumen". Auch an der Maskenpflicht in den Schulen sollte nach Ansicht des Mediziners festgehalten werden. "Kinder und Jugendliche sollten in Innenräumen mindestens eine OP-Maske tragen. Zudem muss weiterhin regelmäßig getestet werden", so der DIVI-Präsident.

Für den Chef des Robert-Koch-Instituts (RKI), Prof. Lothar Wieler, genügen ebenfalls OP-Masken. FFP2-Masken böten vielen Bürgern nicht mehr Schutz als OP-Masken, weil diese meist nicht passend und korrekt getragen werden, schrieb er in einem Brief an das Gesundheitsministerium.

Auf die Frage, ob es denn auf den Intensivstationen wegen der Ausbreitung der als ansteckender geltenden Delta-Variante des Coronavirus Veränderungen gebe, erklärte DIVI-Präsident Marx, dass die Zahl der Patienten, die wegen einer COVID-19-Erkrankung behandelt werden, "nach wie vor" sinken würde. "Aktuell werden noch 484 Patienten behandelt, die sich schon in der dritten Welle im Frühjahr angesteckt hatten", sagte der DIVI-Präsident gegenüber dem RND.

Es gebe derzeit wegen der Delta-Variante "keinen Grund zur Panik", so Marx. Der Mediziner betonte jedoch, dass "wir die Pandemie noch nicht besiegt haben". Er warnte davor, "leichtsinnig" zu werden. Man müsse "vorsichtig sein und vernünftig bleiben". Der Facharzt für Anästhesiologie ergänzte:

"Es bleibt dabei, dass COVID-19 eine hochgefährliche Erkrankung ist, die in vielen Fällen zum Tode führt. Wenn es wieder mehr Infektionen gibt, werden auch mehr Patientinnen und Patienten auf die Intensivstationen kommen und es werden wieder mehr Menschen sterben."

Entscheidend sei, dass sich ganz viele Menschen gegen SARS-CoV-2 immunisieren lassen. Um die Quote zu erhöhen, spricht sich der Mediziner dafür aus, etwa Impfstationen in Einkaufszentren einzurichten oder mobile Impfteams in die sozialen Brennpunkte zu schicken. Man müsse "die Impfung zu den Menschen bringen – und nicht umgekehrt". Auch Impfanreize wie etwa Gutscheine sollten in Erwägung gezogen werden.

In Deutschland gelten nach Angaben des Robert Koch-Instituts derzeit rund 40 Prozent der Menschen als vollgeimpft, mehr als 57 Prozent der Deutschen haben bislang mindestens eine Impfdosis erhalten.

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