Deutschland

Oliver Brendel leitet die Programmentwicklung bei RT DE

Oliver Brendel ist seit 1995 in der deutschen Fernsehbranche tätig. 15 Jahren bei ProsiebenSAT1 folgten zehn Jahre als Produzent mit Stationen in Griechenland, Ungarn, Spanien und Bosnien und Herzegowina. Seit 01.07.2021 ist Oliver Brendel Leiter der Programmentwicklung bei RT DE.
Oliver Brendel leitet die Programmentwicklung bei RT DE

Oliver Brendel, geboren 1970, Autor ("Ich bin dann mal gelähmt", "Synapsen-Salat"), Triathlet und TV-Produzent (u.a. Arabella Kiesbauer, Extrem schön, The next Uri Geller - Unglaubliche Phänomene live) , verlor in rasender Geschwindigkeit die Kontrolle über seinen Körper: Aus dem Nichts setzen am ganzen Körper Lähmungserscheinungen ein. Die Diagnose: das seltene Guillan-Barré-Syndrom. Doch aufgeben ist nicht sein Ding und ihm gelingt ein kleines Wunder: Nur ein Jahr nach seiner Erkrankung nahm er beim Ironman Austria teil.

Brendel ist seit 1995 in der deutschen Fernsehbranche tätig. 15 Jahren bei ProsiebenSAT1 folgten zehn Jahre als Produzent mit Stationen in Griechenland, Ungarn, Spanien und Bosnien-Herzegowina. Oliver Brendel wird ab dem 1.7.2021 die Programmentwicklung bei RT DE übernehmen. Unsere Redaktion kam im Vorfeld mit ihm ins Gespräch.

Herr Brendel, sie haben in den letzten 25 Jahren bei und für fast alle deutschen Sender gearbeitet. Was hat Sie bewegt, eine Stelle bei RT DE anzunehmen?

Ich war noch nie bei der Gründung eines neuen Senders an Bord. Dieses Abenteuer, dieser Gestaltungsspielraum reizt mich.

Können Sie uns etwas mehr zu Ihrer Tätigkeit bei RT DE sagen? Was genau werden Sie tun?

Als Leiter der Programmentwicklung werde ich Formate entwickeln und produzieren, die das klassische Programm eines Nachrichtensenders ergänzen. Infotainment, Talkshows ... im nächsten Schritt auch Entertainment.

Beunruhigt es Sie nicht, für den "Propagandakanal des Kremls" zu arbeiten, wie es deutsche Medien netterweise formulieren?

Mich beunruhigt generell, wie alles Russische in den deutschen Medien dargestellt wird, und spätestens seitdem ich selbst Zeit in Russland verbracht habe, wünsche ich mir, das zu verändern. Wenn ich nur einen winzig kleinen Teil zu einem besseren, offeneren Dialog beitragen könnte, würde mich das freuen.

Mir persönlich erscheinen Ideologien, Religionen, Klischees und Vorurteile immer als künstliche Grenzen, welche die Menschen sich selbst erschaffen, um sich unnötigerweise zu beschneiden. Was könnte man sich alles sparen, wenn man hier eine neue Gelassenheit entwickeln würde? Ein globales Verständnis, dass wir doch im Endeffekt alle gleich sind und alle dasselbe wollen: Gesundheit, Frieden, Wohlstand ... und einen möglichst guten Bürokaffee.

Von deutschen Medien wie auch von offizieller Seite wird RT DE oft kritisiert. Obwohl keine Beweise vorgelegt werden,  stehen Vorwürfe wie staatliche Propaganda, Desinformation sowie Spaltung der Gesellschaft  im Raum. Befürchten Sie nicht, sich wegen Ihrer Entscheidung für RT DE Anfeindungen auszusetzen?

Wer mag es schon, angefeindet zu werden? Aber ich bin mit Meinungsfreiheit, Dialog und Konsensbereitschaft aufgewachsen. Deswegen hoffe ich doch sehr, dass ich so unverdächtig bin, dass man vielleicht mit mir eher zu einem unbelasteten Austausch bereit ist.

Wenn Sie drei Wünsche für die Zukunft von RT DE hätten – welche wären das?

1. RT DE soll überraschen und Produktionen erschaffen, die man so eben nicht erwarten würde.

2. möchte ich, dass RT DE eine Chance bekommt und eine sachliche Beurteilung erhält. Beherrschen wir unser Handwerk? War das gut produziert?

3. ist der Bürokaffee echt schlecht, also wenn man da noch mal nachbessern könnte ...

Mehr zum Thema - RT bereitet den Start eines deutschsprachigen TV Senders vor

Durch die Sperrung von RT zielt die EU darauf ab, eine kritische, nicht prowestliche Informationsquelle zum Schweigen zu bringen. Und dies nicht nur hinsichtlich des Ukraine-Kriegs. Der Zugang zu unserer Website wurde erschwert, mehrere Soziale Medien haben unsere Accounts blockiert. Es liegt nun an uns allen, ob in Deutschland und der EU auch weiterhin ein Journalismus jenseits der Mainstream-Narrative betrieben werden kann. Wenn Euch unsere Artikel gefallen, teilt sie gern überall, wo Ihr aktiv seid. Das ist möglich, denn die EU hat weder unsere Arbeit noch das Lesen und Teilen unserer Artikel verboten. Anmerkung: Allerdings hat Österreich mit der Änderung des "Audiovisuellen Mediendienst-Gesetzes" am 13. April diesbezüglich eine Änderung eingeführt, die möglicherweise auch Privatpersonen betrifft. Deswegen bitten wir Euch bis zur Klärung des Sachverhalts, in Österreich unsere Beiträge vorerst nicht in den Sozialen Medien zu teilen.