Deutschland

CDU-Vize Strobl attackiert Baerbock: Eigene hohe moralische Ansprüche unterlaufen

CDU-Bundesvize Thomas Strobl hat der Grünen-Kanzlerkandidatin Annalena Baerbock vorgehalten, die eigenen hohen moralischen Ansprüche zu unterlaufen. Beim digitalen Parteitag der Südwest-CDU soll erneut Wolfgang Schäuble zum Spitzenkandidaten gekürt werden.
CDU-Vize Strobl attackiert Baerbock: Eigene hohe moralische Ansprüche unterlaufenQuelle: www.globallookpress.com © Bernd Weissbrod / dpa

Es sei schon beachtlich, dass Grünen-Kanzlerkandidatin Annalena Baerbock vergessen habe, Sonderzahlungen zu melden, und ihren Lebenslauf nachbessern musste, sagte CDU-Bundesvize Thomas Strobl am Samstag beim digitalen Parteitag der Südwest-CDU, bei dem die Landesliste für die Bundestagswahl aufgestellt wird. Der 61-Jährige sagte:

"Das ist mit den besonders hohen Ansprüchen nur sehr schwer zu vereinbaren."

Der baden-württembergische Innenminister verwies darauf, dass er seit zehn Jahren ehrenamtlich CDU-Landesvorsitzender sei. Strobl sagte:

"Ich habe noch nie ein Weihnachtsgeld erhalten. Deswegen muss ich auch nirgendwo etwas angeben."

Er mache das gern ohne Bezahlung.

Grünen-Chefin Baerbock hatte dem Bundestag im Nachhinein Sonderzahlungen ihrer Partei in Höhe von mehr als 25.000 Euro melden und Angaben in ihrem Lebenslauf nachbessern müssen. CDU-Vize Strobl vermerkte mit Genugtuung, neueste Umfragen zeigten, "dass die Bäume für die Grünen auch nicht in den Himmel wachsen". Baerbock liege in der Frage nach einer Direktwahl der Bundeskanzlerin oder des Bundeskanzlers klar hinter dem Unions-Kanzlerkandidaten Armin Laschet und auch hinter dem SPD-Bewerber Olaf Scholz. "So ändern sich die Zeiten", sagte Strobl.

Trotz der Schlappe bei der Landtagswahl Mitte März, bei der die Südwest-CDU nur 24 Prozent erringen konnte, habe man den Anspruch, klar stärkste Kraft zu werden und alle 38 Direktmandate zu gewinnen, sagte der Landesparteichef. "Da soll mal niemand die CDU Baden-Württemberg abschreiben." Strobl ergänzte:

"Armin Laschet soll mit der Kraft des Südens Bundeskanzler werden."

Der 61-Jährige kündigte an, dass in diesem Jahr der bundesweite Auftakt zur Bundestagswahl am 21. August in Baden-Württemberg stattfinde. "Ohne die Südwest-CDU geht nix." Spitzenkandidat soll erneut Bundestagspräsident Wolfgang Schäuble werden.

Die CDU ist in Baden-Württemberg seit mehr als fünf Jahren Juniorpartner der Grünen. Vor rund einem Monat war die grün-schwarze Koalition unter dem grünen Ministerpräsidenten Winfried Kretschmann neu aufgelegt worden. Strobl blieb Innenminister. 

Am Samstag sollten die Grünen am zweiten Tag ihres digitalen Bundesparteitags Baerbock als erste grüne Kanzlerkandidatin bestätigen. Zugleich soll auch das Wahlkampf-Spitzenduo aus Baerbock und dem Co-Vorsitzenden Robert Habeck offiziell bekräftigt werden. Über beide Personalien – Kanzlerkandidatin und Spitzenduo – entscheiden die Delegierten in einer einzigen Abstimmung. Der Parteitag endet am Sonntag, an dem außenpolitische Themen auf der Tagesordnung stehen.

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(dpa/rt)

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