Deutschland

Wegen Inzidenzwerten über 100: Öffnungspläne in vielen Landkreisen in Gefahr

Deutschlandweit liegt der Sieben-Tage-Inzidenzwert der positiv Getesteten bei rund 70 – Tendenz steigend. Einige Landkreise verzeichnen Inzidenzen von mehr als 100. Die geplanten Lockerungen, die an Werte von unter 50 gebunden sind, sind in Gefahr.
Wegen Inzidenzwerten über 100: Öffnungspläne in vielen Landkreisen in GefahrQuelle: www.globallookpress.com © Julian Stratenschulte

Der Weg aus dem Lockdown in Deutschland soll schrittweise erfolgen und orientiert sich an den Inzidenzwerten. Das Robert Koch-Institut (RKI) versteht unter der "Sieben-Tage-Inzidenz" das Mehr an positiv Getesteten "in einen Bestand von Kranken/Betroffenen". Die Angabe bezieht sich dabei auf 100.000 Einwohner. Laut RKI-Präsident Lothar Wieler befindet sich Deutschland bereits in der dritten Corona-Welle. Eine Entwarnung soll es erst dann geben, wenn die Bevölkerung zum Großteil geimpft ist. Auch Bundeskanzlerin Angela Merkel schwor die Gesellschaft erneut auf schwere bevorstehende Monate ein. 

Seit dem 1. März sind Kitas, Friseure und Schulen – je nach Regelung der einzelnen Länder – wieder geöffnet. Am 8. März kamen Buchhandlungen, Blumengeschäfte und Gartenmärkte hinzu. Diese müssen jedoch sicherstellen, dass sich nicht mehr als ein Kunde pro 10 bzw. 20 Quadratmeter im Geschäft aufhält.

Der Unterricht in Fahr- und Flugschulen darf wieder starten, sofern die Schüler einen negativen Corona-Test vorweisen können. Auch einige körpernahe Dienstleistungen sind wieder möglich, bedürfen jedoch ebenfalls eines Tests. Hat ein Landkreis eine Inzidenz unter 50, darf der Einzelhandel sowie Museen, Galerien, Zoos, botanische Gärten und Gedenkstätten mit derselben Quadratmeterbeschränkung öffnen. Der Kundenzutritt ist dabei nur mit vorheriger Terminreservierung möglich. Außensport ist dann erlaubt, wenn sich dieser auf maximal 20 Kinder oder 5 Erwachsene aus zwei Haushalten beschränkt und kontaktfrei stattfindet. Auch im Innenbereich dürfte dann wieder Sport betrieben werden. 

Frühestens ab dem 22. März plant die Bundesregierung bei Inzidenzwerten unter 50, dass sowohl die Außengastronomie, Theater und Kinos als auch Konzert- und Opernhäuser wieder öffnen dürfen. Als Kunde in der Außengastronomie muss ein tagesaktueller Schnell- oder Selbsttest vorgelegt werden. Der nächste Öffnungsschritt soll am 5. April erfolgen. Bei einer Unterschreitung des Schwellenwertes von 50 dürfen im Außenbereich Freizeitveranstaltungen mit maximal 50 Teilnehmern stattfinden. 

Thüringen verzeichnete jedoch bereits eine Sieben-Tage-Inzidenz von 380 positiv Getesteten pro 100.000 Einwohner. Insgesamt haben 87 Landkreise und Städte in der Bundesrepublik die Inzidenzschwelle von 100 überschritten. 

Kritik an Inzidenzwert-Argumentation 

Kritik an der Strategie der Bundesregierung übt der Infektiologe und Gesundheitsökonom Matthias Schrappe der Universität Köln. Die Impfungen gegen das Coronavirus der ersten Risikogruppe, der Ältesten und Anfälligsten, würden von der Politik bei den Planungen missachtet: 

"Ich empfinde es mittlerweile als einen Skandal, welche politische Rolle der Inzidenzwert spielt." 

Es handele sich bei der Inzidenzwert-Politik nur um "Kosmetik". Die Gefahr, dass junge Menschen schwer an dem Coronavirus erkranken, sei gering. 

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