Deutschland

Sechs Corona-Tote im Seniorenheim Emstek: Landkreis Cloppenburg ist gegen Obduktion

Obwohl in einem Emsteker Seniorenheim im Landkreis Cloppenburg nach zweifacher Corona-Impfung sechs Personen mit Corona gestorben sind, erachtet der Landkreis weitere Untersuchungen als nicht notwendig.
Sechs Corona-Tote im Seniorenheim Emstek: Landkreis Cloppenburg ist gegen ObduktionQuelle: www.globallookpress.com © via www.imago-images.de

In einem Seniorenheim im niedersächsischen Cloppenburg verstarben kurz nach ihrer zweiten Corona-Schutzimpfung sechs Senioren.

Das zuständige Gesundheitsamt des Kreises habe die sechs Totenscheine der Senioren geprüft, sagte ein Sprecher gegenüber NDR 1 Niedersachsen.

Es habe allerdings keine Auffälligkeiten gegeben. Durch die Impfung hätte ein "vollständiger Impfschutz" bestanden. Dass die Senioren trotzdem gestorben sind, erklärt die Behörde damit, dass die Betroffenen alt und schwer vorerkrankt gewesen seien. In der Konsequenz habe auch ein relativ milder COVID-19-Verlauf zum Tod führen können.

Der Virologe Prof. Dr. Andreas Dotzauer vom Laboratorium für Virusforschung hatte angeraten, angesichts der ungewöhnlichen Häufung der Todesfälle diese genauer zu untersuchen. Auch das Land Niedersachsen schloss eine Obduktion zunächst nicht aus.

Nach Ansicht des Landkreises Cloppenburg sei eine Obduktion jedoch nicht gerechtfertigt.

Bereits Mitte Februar waren laut NDR 1 Niedersachsen fünf der sechs Bewohner innerhalb kurzer Zeit mit schweren Corona-Symptomen gestorben, nachdem sie schon die Erst- und Zweitimpfung bekommen hatten. Ein Sprecher des Landkreises betonte, dass auch eine zweite Impfung keinen hundertprozentigen Schutz biete. Eine Infektion mit dem Virus sei trotzdem weiterhin möglich.

RT DE hat beim Landkreis Cloppenburg sowie bei Prof. Dr. Andreas Dotzauer nachgefragt. Mögliche Rückmeldungen werden an dieser Stelle nachgereicht.

Laut den aktuellen Zahlen des Paul-Ehrlich-Instituts wurden in Deutschland bislang 1.178 Fälle "schwerwiegender unerwünschter Reaktionen" gemeldet. In 223 dieser Fälle seien die Personen "in unterschiedlichem zeitlichen Abstand zur Impfung gestorben".

Mehr zum Thema:  Tausende "unerwünschte Reaktionen": COVID-19-Impfung mit vielen Nebenwirkungen?

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