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Bayern-Trainer Flick übt scharfe Kritik an "sogenannten Experten" wie Lauterbach

Der Bayern-Cheftrainer Hansi Flick ließ die Kritik von Karl Lauterbach an der Katar-Reise seiner Mannschaft nicht gelten. Bei einer Pressekonferenz holte er zu einem Plädoyer aus, an dessen Ende er die Politik aufforderte, den Menschen "mehr Zuversicht zu geben".
Bayern-Trainer Flick übt scharfe Kritik an "sogenannten Experten" wie Lauterbach© Screenshot Bild-Video

Bei der Pressekonferenz zum kommenden Bundesligaspiel seiner Mannschaft am Montag wurde der Cheftrainer von FC Bayern München, Hansi Flick, auf die Kritik von SPD-Gesundheitsexperte Karl Lauterbach an Bayerns Katar-Reise angesprochen. Der Ex-Fußballer und langjähriger Trainer holte dabei direkt zur Gegenkritik aus:

"Also: Ich habe das natürlich verfolgt, ich lese das auch immer. Der Herr Lauterbach hat immer zu irgendwas einen Kommentar abzugeben und oftmals ist es immer dann, wenn ich nicht in der Verantwortung stehe und mir dann das Ergebnis angucke, dann kann ich das immer leicht bewerten."

Gesundheitsexperte und SPD-Politiker Lauterbach hatte am Samstag die Rückreise von Thomas Müller von Katar nach München in einem Interview mit Sport1 kritisiert. Der Bayern-Star hatte trotz Corona-Infektion seine Reise nach Deutschland angetreten. "Normalerweise wäre eine Reise mit bekannter Infektion natürlich undenkbar", sagte Lauterbach. 

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Auch die Reise der gesamten Mannschaft fand Lauterbach "unnötig", da die Bürger es nicht akzeptierten, dass "mit zweierlei Maß gemessen wird". "Den Bürgern raten wir zu Recht von jeder unnötigen Reise ins Ausland ab, und der internationale Fußball setzt sich über diese Regeln einfach hinweg", sagte er.

Gegen die Kritik an der Katar-Reise des FC Bayern und an der Sonderrolle des Fußballs hat sich Flick gewehrt. Er räumte zwar einen "Sonderstatus" des Profifußballs ein. Aber für die Berufsausübung unterwerfe man sich auch strengen Regeln. Er selbst sei bereits an die 100-mal getestet worden, sagte Flick. Und die Reise nach Katar zur Club-WM sei der Beruf, den man ausüben müsse. Die Club-WM sei weltweit populärer als in Deutschland.

Seinen Auftritt nutzte Flick schließlich für ein politisches Plädoyer. Lauterbach, stellvertretend für die "sogenannten Experten", erwähnte er zum zweiten Mal:

"Ich finde sowieso in der Diskussion mit Corona, so langsam kann man die sogenannten Experten gar nicht mehr hören. Auch Herrn Lauterbach: Er hat immer zu irgendwas etwas zu sagen, immer ein Thema, wo er sich wieder meldet. Ich finde die sogenannten Experten, die Politik, die sollen sich zusammensetzen und wirklich mal eine Strategie entwickeln, dass man irgendwann mal wieder Licht im Tunnel sieht. Das ist aktuell zu wenig, finde ich."

Er habe oft das Gefühl, so Flick weiter, dass viele versuchten, aus der Situation Profit zu schlagen, um bei der nächsten Wahl mehr Prozente zu bekommen. "Das ist weit an dem Thema vorbei, welche Aufgabe sie aktuell haben in der Politik: Wirklich gemeinsam daran zu arbeiten, dass es irgendwann mal wieder zur Normalität kommt."

Lauterbach reagierte postwendend. "Sogenannte Experten äußern sich, weil Journalisten sie um Einschätzung bitten. Wenn Hansi Flick anderer Meinung ist, soll er einfach seine Argumente bringen", twitterte Lauterbach. "Dafür muss er nicht Experte sein. Auch andere Argumente zählen. Aber als Amateur-Sportler sage ich: nicht unfair sein!"

Zu Bundeskanzlerin Angela Merkel sagte Flick anerkennend, dass sie sich in der schwierigen Zeit nicht zu wichtig nehme und menschlich verhalte.

"Sie darf auch Fehler machen. Nur wie das bewertet wird von den sogenannten Experten oder Politikerkollegen, ist schon ganz krass."

Man müsse vielmehr ein Miteinander finden, "um möglichst auch den Menschen in Deutschland oder auf der ganzen Welt so ein bisschen Zuversicht für die Zukunft zu geben. Das ist aktuell nicht der Fall".

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