Deutschland

Wie lange noch? Drosten warnt vor vorzeitigen Lockerungen

Der Sommer sollte es richten und uns in die Normalität zurückbefördern. Charité-Virologe Christian Drosten aber hat "schlimme Befürchtungen". Es könnte 100.000 "Neuinfektionen" pro Tag geben. Zudem hat es eine neue Coronavirus-Variante aus Brasilien nach Deutschland geschafft.
Wie lange noch? Drosten warnt vor vorzeitigen LockerungenQuelle: www.globallookpress.com © Paul Mayall

In Deutschland geht die Zahl der Testpositiven zurück. Erstmals aber wurde in Deutschland eine Virusvariante aus Brasilien nachgewiesen. Festgestellt wurde sie bei einem Reiserückkehrer in Hessen, der keine Symptome aufwies. Am Donnerstag traf der Reisende in Frankfurt ein, so die Virologin Sandra Ciesek. Eine PCR-Untersuchung im Labor entdeckte die Coronavirus-Mutation. Die Sequenzierung stehe noch aus. Die beiden anderen, bisher bekannten, Mutationen des Coronavirus tauchten zuerst in Großbritannien und Südafrika auf. Die Varianten sollen ansteckender sein als die ursprüngliche SARS-CoV-2-Variante. Beweise, dass sie zu schwereren Verläufen führten, gebe es nicht. 

Nach Angaben des Robert Koch-Instituts ähnelt die in Brasilien nachgewiesene Variante in ihren Veränderungen der aus Südafrika. Eine "erhöhte Transmissibilität wird als denkbar erachtet". Die Situation werde "weiter genau beobachtet".

Die Hoffnung auf ein Ende des Lockdowns und die Wiederkehr hin zur Normalität wird indes vom Virologen der Berliner Charité Christian Drosten in Frage gestellt. Sein Ideal ist nicht ein niedriger Inzidenzwert an Neuinfektionen, sondern die "Zero-COVID-Strategie" – mit möglichst keinen Neuinfektionen. 

Für das Frühjahr und den Sommer habe er schlimme Befürchtungen, sagte Drosten in einem Interview mit dem Spiegel. Dabei verweist er auch auf die Impfungen. Sobald die Risikogruppe größtenteils geimpft worden sei, "wird ein riesiger wirtschaftlicher, gesellschaftlicher, politischer und vielleicht auch rechtlicher Druck entstehen, die Corona-Maßnahmen zu beenden". Sobald das der Fall ist, würden sich in kürzester Zeit wieder so viele Menschen mit dem Coronavirus anstecken, dass man dann "Fallzahlen nicht mehr von 20.000 oder 30.000, sondern im schlimmsten Fall von 100.000 pro Tag" habe, meinte Drosten. 

Die jüngsten Verschärfungen und wiederholte Verlängerung des Lockdowns bis vorerst 14. Februar begrüßte er hingegen.

Ganz so pessimistisch blickt Kanzleramtschef Helge Braun (CDU) offenbar nicht in die Zukunft. Auch er äußerte sich gegenüber dem Spiegel und skizzierte die Rückkehr in ein "normales Leben" im Sommer: 

"Der Frühling macht es uns einfacher, und es kommen immer mehr Impfungen hinzu. Wir könnten im Sommer zu unserem normalen Leben zurückkehren." 

Zu viel Hoffnungen wollte hingegen Merkels Vertrauter nicht wecken. Als Hinderungsgrund für eine Rückkehr zum Alltag nannte auch er die Virusmutationen. 

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