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Zu viele Ungereimtheiten: Autoren des Corman-Drosten-Papiers über PCR-Tests zunehmend unter Druck

Eine kritische Begutachtung des Corman-Drosten-Papiers, auf dem die PCR-Tests zum Nachweis von COVID-19 basieren, veranlasst die Autoren, die Studie möglicherweise zurückzunehmen. Die rechtlichen Konsequenzen des fehlerhaften Protokolls sind jedoch kaum noch zu umgehen.
Zu viele Ungereimtheiten: Autoren des Corman-Drosten-Papiers über PCR-Tests zunehmend unter DruckQuelle: AFP © Ludovic MARIN

von Peter Andrews

Vergangene Woche habe ich über ein erstaunliches Gutachten  berichtet, das von einer Gruppe leitender Forscher über jene Studie erstellt wurde, auf der die meisten COVID-Tests basieren. Das Gutachten entlarvte umfassend die Lehre hinter dem Corman-Drosten-Papier, das ein Protokoll für den Einsatz der Polymerase-Kettenreaktion-Methode (PCR) zum Nachweis von COVID-19 beschreibt, und deckte zehn fatale Fehler auf, darunter große Schwachstellen des Verfahrens und potenzielle Interessenkonflikte unter den Autoren.

Das Forschungsteam hinter dem Gutachten forderte die Zeitschrift Eurosurveillance, in der die Studie ursprünglich veröffentlicht worden war, dazu auf, diese sofort zurückzuziehen, da sie nach Meinung der Forscher eindeutig gegen fachliche Standards verstößt. Dies ist von entscheidender Bedeutung, weil das Corman-Drosten-Papier den Weg für Massen-PCR-Tests als Hauptquelle für Daten über das Coronavirus ebnete. Fast alle vermeintlichen Fallzahlen, Infektionsraten und sogar Todesfälle, die auf COVID-19 zurückgeführt werden sowie alle damit einhergehenden Ausgangssperren und Einschränkungen basieren auf den PCR-Tests, von denen der Großteil mit den im Corman-Drosten-Papier beschriebenen Verfahren durchgeführt wird.

Doch nun berichtete die Organisation Retraction Watch, dass Eurosurveillance erwägt, das Papier zurückzuziehen. In einer Mitteilung legte Eurosurveillance nahe, dass man "weitere Expertenmeinungen einholt und sich mit dem aktuellen Bericht im Detail auseinandersetzt":

"Wir werden gemäß unserer bestehenden Verfahren die Beanstandungen auswerten und eine Entscheidung treffen, sobald eine vollständige Untersuchung vorliegt."

Dies ist noch keine Zurücknahme, aber es wäre keine Überraschung, wenn bald eine käme.

Rufen Sie das Guinness-Buch der Rekorde an

Einer der zehn fatalen Fehler im ursprünglichen Corman-Drosten-Papier war die Unklarheit darüber, ob es jemals einem ordentlichen Peer-Review unterzogen worden war, bevor das oben genannte Expertengremium dies tat. Das Papier wurde am 22. Januar eingereicht und schon am darauffolgenden Tag veröffentlicht. Ein Peer-Review, falls er tatsächlich durchgeführt wird, ist normalerweise ein langwieriger Prozess mit viel Hin und Her, selbst wenn er so schnell wie möglich durchgeführt wird. Dass dies an einem einzigen Tag erledigt werden konnte, ist unglaubwürdig.

Doch genau das wollen uns die Autoren glauben machen, da sie noch immer behaupten, ihr Artikel sei von zwei Experten begutachtet worden, "auf deren Empfehlung die Entscheidung zur Veröffentlichung getroffen wurde". Eurosurveillance sollte vielleicht in Erwägung ziehen, diese Meisterleistung beim Guinness-Buch der Rekorde als das schnellste Peer-Review aller Zeiten anzumelden. Vielleicht schaffen sie es noch rechtzeitig in die Ausgabe 2021.

Die Regierung vor Gericht

Klar ist, dass sich der Krieg um die PCR-Tests weiter aufheizt. Es geht ums Ganze. Eine in Großbritannien neu gegründete Organisation namens  PCR Claims wurde ins Leben gerufen, um die britische Regierung für ihre Handhabung der PCR-Testverfahren zur COVID-19-Erkennung zu verklagen. 

Die Organisation beschreibt sich selbst als ein ehrenamtliches Netzwerk von Anwälten, Biowissenschaftlern und Unternehmensberatern mit Jo Rogers an der Spitze. Rogers ist Anwältin und Geschäftsführerin der Rechtsberatung Navistar Legal. Sie offenbarte gegenüber RT:

"Ziel ist es, die Ungereimtheiten unangemessener PCR-Tests der breiten Bevölkerung in Kontext mit den wegweisenden privaten Labors aufzudecken.

PCR wurde wegen der Empfindlichkeit und des Kontaminationsrisikos nicht für Massentests konzipiert. Es gibt schwerwiegende Mängel in vielen der verwendeten Protokolle, die im Schnellverfahren zusammengestellt wurden, manche ohne Peer-Review. Die betriebliche Falsch-Positiv-Rate ist unbekannt, und daher könnte jeder positive Test falsch sein, wenn er nicht bei einer klinischen Untersuchung bestätigt wird."

Als Beispiel für solche Fehler bei den PCR-Tests verwies PCR Claims auf einen jüngsten Fall an der Universität Cambridge. Rogers betonte:

"Es ist unsere oberste Priorität, Beweise für Schäden zu sammeln, die durch die Einschränkungen des täglichen Lebens aufgrund der PCR-Test-Modellierung und/oder der Nachweise von 'Fällen' entstanden sind. Wir glauben, dass es sich bei diesen Fällen um eine Pseudo-Epidemie handelt, wie es auch an anderen Orten der Welt beim Einsatz von PCR-Tests zu beobachten ist.

Die gerichtlichen Schritte wurden bereits eingeleitet und weitere Instanzen werden folgen, sobald uns die Beweise für die Schäden vorliegen. Die Beweissammlung erfolgt landesweit, ebenso wie unsere Bemühungen, auf diese Fehler und Fahrlässigkeiten aufmerksam zu machen."

Als jemand, der die tiefe Besorgnis über diese PCR-Tests teilt, sehe ich dies als eine gute Nachricht. Endlich gibt es jemanden, bei dem man sich fachkundigen Rechtsbeistand gegen die Verfolgung frei geborener Bürger durch die Regierung einholen kann. Dem Himmel sei Dank auch für die hervorragende Arbeit des gesamten Peer-Review-Teams, das diese schlechte Wissenschaft zur Rechenschaft gezogen hat. Falls die Studie tatsächlich zurückgezogen wird, bedeutet dies einen großen Sieg für diejenigen von uns, die durchschauen können, was Dr. Mike Yeadon, der an diesen Enthüllungen beteiligt war, zurecht eine "falsch-positive Pseudo-Epidemie" nennt.

RT DE bemüht sich um ein breites Meinungsspektrum. Gastbeiträge und Meinungsartikel müssen nicht die Sichtweise der Redaktion widerspiegeln.

Peter Andrews ist ein irischer Wissenschaftsjournalist und Schriftsteller. Er hat einen Hintergrund in den Biowissenschaften und einen Abschluss in Genetik von der University of Glasgow. Andrews lebt und arbeitet in London.

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