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Niederlande gewinnen ESC in Tel Aviv – Deutschland auf Rang 24

Bei dem spannenden 64. Eurovision Song Contest in Tel Aviv hat am Ende der Favorit aus den Niederlanden gewonnen. Russland kam nach Italien auf Platz drei. Deutschland landete mal wieder ganz hinten. Der Auftritt von Madonna in der Abstimmungspause war ziemlich daneben.
Niederlande gewinnen ESC in Tel Aviv – Deutschland auf Rang 24 Quelle: Reuters

Die Niederlande haben mit der Liebeskummerballade "Arcade" des Interpreten Duncan Laurence den Eurovision Song Contest in Tel Aviv gewonnen. Der 25-jährige Sänger, eigentlich Duncan de Moor, war wochenlang als Favorit gehandelt worden. Für Holland war es der fünfte Sieg bei dem Musikwettbewerb – zuletzt hatte das Land vor 44 Jahren gewonnen.

Akzeptiert Menschen und liebt euch gegenseitig für das, was ihr seid, anstatt zu urteilen. Das ist die wichtigste Botschaft. Und träumt, träumt groß – immer. Das Geheimnis ist, kein Geheimnis zu haben, einfach offen zu sein und Musik zu machen, sei du selbst und mach Musik", sagte der Sänger nach der Show in der Nacht zum Sonntag.

Seine Landsleute reagierten begeistert auf den ESC-Sieg. Auch das Königshaus gratulierte dem Interpreten.

Wir sind stolz auf Duncan Laurence, der Europa mit musikalischer Klasse erobert hat, den Niederlanden zum ersten Mal seit 44 Jahren den Gewinn beschert hat und das Songfestival im kommenden Jahr in die Niederlande holt!", schrieben König Willem-Alexander und Königin Máxima auf Twitter.

Auf Platz zwei kam Italien, auf Rang drei Russland. Den vierten Platz belegte die Schweiz mit Luca Hänni, der 2012 die RTL-Show "Deutschland sucht den Superstar" gewonnen hat. Das Duo "S!sters" hatte die Startnummer vier und ging bereits kurz vor 21:30 Uhr über die Bühne. Der Auftritt von Laurita Spinelli aus Wiesbaden und Carlotta Truman aus Hannover verlief glatt, aber das beschauliche Lied konnte niemanden so recht begeistern. Deutschland hatte bisher zweimal den ESC gewonnen: 2010 mit Lena ("Satellite") und 1982 mit Nicole ("Ein bisschen Frieden").

Für Misstöne in der Show sorgte die isländische Musik- und Performance-Gruppe "Hatari". Für Buhrufe in der Halle sorgte zwar nicht ihr Lied "Hatrið mun sigra" ("Hass wird siegen"), aber das Hochhalten von schal-artigen Bannern in den Farben der palästinensischen Flagge mit der Aufschrift "Palestine" (Palästina) bei der Bekanntgabe ihres Punkteergebnisses.

Während der Abstimmungsphase trat Superstar Madonna auf und sang ihren 30 Jahre alten Hit "Like a prayer". Sie präsentierte außerdem einen neuen Song "Future". Bei der eher düsteren Bühnenshow waren auf den Rücken von zwei Tänzern die israelische und die palästinensische Flagge zu sehen.

Der Eurovision Song Contest fand in Tel Aviv statt, weil die israelische Sängerin Netta Barzilai im vergangenen Jahr mit ihrem Song "Toy" gesiegt hatte. Wegen der jüngsten Gewalt im Nahen Osten gab es mehrere Aufrufe zum Boykott der Veranstaltung in Israel; keine der Delegationen sagte jedoch ihre Teilnahme ab. Rund 20.000 Polizisten waren während der ESC-Woche im Einsatz.

Beim Finale konkurrierten 26 Lieder. Zum fünften Mal war das ferne Australien als Ehrengast dabei, weil es dort viele Fans der Show gibt. Der Auftritt von Kate Miller-Heidke mit dem Lied "Zero Gravitiy" im Opernstil gehörte zu den spektakulärsten. Insgesamt nahmen am ESC in diesem Jahr 41 Länder teil. 15 Beiträge wurden in den beiden Semifinals aussortiert, darunter die Lieder aus Belgien, Polen, Portugal und Österreich. (dpa)

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