Gesellschaft

Frankreich: Tinder will junge Leute zum Wählen motivieren

Die Dating-App Tinder startet in Frankreich eine Werbekampagne, um junge Menschen zu ermutigen, an den Präsidentschaftswahlen im April teilzunehmen. Unter anderem will die Initiative gegen falsche Eintragungen in den Wählerlisten vorgehen.
Frankreich: Tinder will junge Leute zum Wählen motivierenQuelle: Gettyimages.ru © NurPhoto

Das Dating-Portal Tinder und die gemeinnützige Organisation "A Voté" haben am Mittwoch eine gemeinsame Initiative angekündigt, mit der junge Franzosen ermutigt werden sollen, an den bevorstehenden Präsidentschaftswahlen teilzunehmen. Nach Angaben der Zeitung Le Parisien ist ungefähr die Hälfte aller Tinder-Nutzer in Frankreich 18 bis 25 Jahre alt. Ben Puygrenier, ein Vertreter von Tinder Frankreich, erklärte, dass sich junge Menschen am wenigsten an Wahlen beteiligen. "Wir finden, dass diese Kampagne einen Wandel einleiten kann."

In den kommenden Wochen soll den Nutzern zwischen den Profilen die folgende Nachricht angezeigt werden: "Wenn du in der Nähe deines Zuhauses datest, dann wähle auch in der Nähe deines Zuhauses!" Das Unternehmen will damit bewusst die Generation Z ansprechen, von der viele noch im Elternhaus gemeldet sind, aber an einem anderen Ort wohnen. Dorian Dreuil zufolge, einem Mitbegründer von "A Voté", sind in Frankreich rund 7,6 Millionen Menschen nicht korrekt in die Wählerlisten eingetragen. Unter den 25- bis 29-Jährigen ist ihm zufolge jeder zweite davon betroffen. "Die Fehlregistrierung ist eine Hürde für die Stimmabgabe, die wir beseitigen möchten, und die Idee dieser Kampagne besteht gerade darin, junge Menschen zu erreichen, die Nähe suchen."

Am 4. März beginnt die zweite Phase der Kampagne, bei der in der App der Aufruf erscheint: "Deine Stimme zählt. Ignoriere nicht deine Überzeugungen!" Wer auf die Nachricht klickt, wird auf die Webseite von "A Voté" weitergeleitet, wo alle Informationen zur Stimmabgabe zu finden sind.

Der nächste französische Präsident wird im April gewählt. Erreicht im ersten Wahlgang keiner der Präsidentschaftsanwärter die nötige absolute Mehrheit der Stimmen, findet zwei Wochen später eine Stichwahl zwischen den beiden erfolgreichsten Kandidaten des ersten Wahlgangs statt.

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