Europa

Testphase für europäischen Impfausweis beginnt im September

Fünf EU-Länder beteiligen sich an der Testphase des europäischen Impfausweises: Belgien, Griechenland, Lettland, Portugal und Deutschland. Ab September wird der Impfpass dort in verschiedenen Formaten getestet. Laut der im Beitrag zitierten Kritiker gehe es dabei allerdings nicht nur um die Gesundheit.
Testphase für europäischen Impfausweis beginnt im SeptemberQuelle: www.globallookpress.com © Michael Weber / IMAGEPOWER / www.imago-images.de

Von Michael Nevradakis

Fünf EU-Länder wollen ab September in einem Pilotprojekt den europäischen Impfausweis (EVC) testen. Das berichtet The Defender, das Online-Magazin der US-amerikanischen Kinderschutzorganisation Children's Health Defense, am 30. Juli. Der EVC soll "den Menschen ermöglichen, alle ihre Impfdaten an einem leicht zugänglichen Speicherort zusammenzufassen". Belgien, Griechenland, Lettland, Portugal und Deutschland werden den neuen Impfausweis in verschiedenen Formaten testen, darunter als gedruckte Karten, per Post verschickte Exemplare und digitale Versionen für Smartphones. Kritiker bezeichnen den Ausweis als "direkte Bedrohung der Freiheit". Laut dem Fachmagazin Vaccines Today stellt das Pilotprogramm einen Schritt in Richtung einer europaweiten Einführung des Impfausweises dar.

Das Programm zielt darauf ab, "anderen Ländern den Weg zu ebnen, indem es die Terminologie für Impfstoffe vereinheitlicht, eine gemeinsame Schreibweise entwickelt, die Anwendbarkeit in unterschiedlichen Gesundheitssystemen sicherstellt und die EVC-Implementierungspläne verbessert", so Vaccines Today. Die Pläne sollen im Jahr 2026 der Öffentlichkeit zugänglich gemacht werden, um "das EVC-System über die Pilotphasen hinaus zu erweitern und eine breite Einführung in allen EU-Mitgliedstaaten zu ermöglichen".

Wie Vaccines Today weiter berichtete, will das EVC-Programm "die Lehren aus der COVID-19-Pandemie" nutzen und "Innovationen im Impfmanagement" fördern, um "entscheidende Schritte in Richtung einer widerstandsfähigeren und gesundheitssicheren Zukunft" zu unternehmen. Der EVC basiert auf dem Global Digital Health Certification Network (GDHCN) der Weltgesundheitsorganisation (WHO). Die EU und die WHO haben das GDHCN im Juni 2023 gemeinsam ins Leben gerufen, um einen globalen interoperablen digitalen Impfpass zu fördern, der auf dem während der Pandemie eingeführten digitalen Gesundheitszertifikat der EU basiert. Vaccines Today beschreibt das GDHCN als eine "bürgernahe Methode zur Speicherung und zum Austausch von Daten" und nicht als ein System, das sich "ausschließlich auf die öffentlichen Gesundheitssysteme" stützt.

Griechenland schlug als erstes europäisches Land die Einführung eines Impfpasses vor, der schließlich als "Grüner Pass" der EU angenommen wurde. Griechenland war später auch der erste EU-Mitgliedsstaat, der einen digitalen "Covid-Pass" einführte. Die griechische Universität Kreta koordiniert das EVC-Projekt zusammen mit 14 Partnern aus neun Ländern – und mit einer Finanzierung von 6,75 Millionen Euro (7,3 Millionen Dollar) durch das EU4Health-Programm der Europäischen Kommission. Die Europäische Kommission ist die Exekutive der EU.

Direkte Bedrohung für unsere Freiheit

Experten warnten gegenüber The Defender davor, dass die Pläne für das EVC eine direkte Bedrohung für die persönliche und gesundheitliche Freiheit und die nationale Souveränität darstellen. David Bell, ein Arzt aus dem öffentlichen Gesundheitswesen, Biotech-Berater und ehemaliger Direktor für globale Gesundheitstechnologien beim Intellectual Ventures Global Good Fund, erklärte diesbezüglich:

"Der vorgeschlagene Impfausweis spiegelt das zunehmende Bestreben wider, Instrumente der öffentlichen Gesundheit als Mittel zur Reichtumskonzentration und zur Bevölkerungskontrolle einzusetzen. Er erinnert stark an Methoden, die in Teilen Europas vor dem Zweiten Weltkrieg angewandt wurden. Er dient im Wesentlichen einem ähnlichen Zweck: dem Ausschluss von Personen aus der Gesellschaft, die den Anweisungen der Regierung nicht Folge leisten."

"Der Versuch in Europa ist ein offensichtlicher nächster Schritt nach der jüngsten Ausweitung der Überwachung im Rahmen der IHR-Änderungen [International Health Regulation]. Mit den neuen IHR-Verordnungen erhöht sich die Wahrscheinlichkeit von wiederkehrenden Lockdowns und Zwangsimpfungen. So kann die massenhafte Verwendung von Impfstoffen erzwungen und damit Profit gemacht werden." Auch die niederländische Rechtsanwältin Meike Terhorst kritisierte das Pilotprogramm und bezeichnete den digitalen Impfpass als "direkte Bedrohung unserer Freiheit und der Souveränität eines jeden Staates". Terhorst erklärte:

"Alle unsere Rechte werden an die Globalisten, die Gruppe der Banker und Investoren übergeben."

Catherine Austin Fitts, Gründerin und Herausgeberin des Solari Report und ehemalige stellvertretende US-Ministerin für Wohnungsbau und Stadtentwicklung, bezeichnete die Pläne für den EVC als "einen weiteren Schritt zur Durchsetzung der Kontrolle über Arbeit und Reisen, mit dem Ziel, Ressourcen und Vermögen zu kontrollieren." Fitts erläuterte:

"Das Ziel ist die Finanzkontrolle. Es gibt keinen legitimen Zweck für die öffentliche Gesundheit. Die Zentralbanker verstecken sich hinter einem gesundheitspolitischen Narrativ. Maßnahmen wie Lockdowns dienen dazu, die Inflation und die Ressourcennachfrage zu steuern, wenn die Geldpolitik stark inflationär ist."

Experten verknüpften die Einführung des EVC auch mit Warnungen von Regierungs- und Gesundheitsbeamten vor der "nächsten Pandemie", die möglicherweise durch die Vogelgrippe oder eine noch unbekannte "Krankheit X" ausgelöst werden könnte. Laut Fitts seien "viele Maßnahmen im Gange, um sich auf eine Vogelgrippe-Pandemie vorzubereiten. Hühnerfleisch ist die wichtigste Quelle für Fleischeiweiß." Die angebliche Vogelgrippe diene laut Fitts zum einen zur Zerstörung von tierischen Eiweißquellen und zur Nötigung zur Impfung: "Experten, die sich mit der Vogelgrippe befassen, haben mir gesagt, dass bisher 99 Millionen Vögel in den USA und 500 Millionen weltweit getötet worden sind. Impfstoffe gegen die Vogelgrippe wurden nach Europa verschifft. Mit einem Impfausweis kann versucht werden, Menschen unter Druck zu setzen oder zu zwingen, sich eine weitere unnötige Injektion zu geben."

Der französische Wissenschaftsjournalist und Autor Xavier Bazin erklärte gegenüber The Defender: "Vorerst soll ein Impfausweis in Europa sicherstellen, dass die meisten Kinder ihre Impfung erhalten." Er glaube jedoch, dass der nächste Schritt darin bestehe, die Impfung gegen Masern, Mumps und Röteln (MMR) in ganz Europa vorzuschreiben.

"Selbst wenn sie mit der MMR-Impfung keinen Erfolg haben, wird diese Art von Ausweis perfekt sein, wenn die nächste 'Pandemie' ausbricht und man einen Notimpfstoff vorschreiben will, wie es bei COVID der Fall war", so Bazin. Ähnlich äußerte sich Bell: "Die WHO und andere Behörden verfolgen ganz klar das Ziel, die Einhaltung zentraler Gesundheitsdiktate mit dem Recht der Menschen zu verknüpfen, ihrem täglichen Leben nachzugehen. 

"Obwohl sie direkt gegen die Abkommen der Nachkriegszeit, einschließlich der Allgemeinen Erklärung der Menschenrechte und des Geistes der Nürnberger Erklärung, verstoßen, haben sie die Rückendeckung der großen internationalen Behörden und der Großkonzerne, die sich in den vergangenen zwei Jahrzehnten mit ihnen verfilzt haben."

Experten wiesen auch darauf hin, dass die Pläne für den EVC schon vor der COVID-19-Pandemie in Arbeit waren. "Der digitale Impfpass ist ein technisches Mittel, um persönliche Freiheiten außer Kraft zu setzen, etwa das Recht, eine Impfung abzulehnen", sagte Terhorst. "Er ist ein Mittel, um freie Menschen zu 'Sklaven' zu machen. Dieser digitale Impfpass wurde von den Globalisten viele Jahre im Voraus geplant."

Planungen für EU-Impfausweis begannen im Jahr 2018

Die Entwicklung des EVC begann laut offiziellen EU-Dokumenten im Jahr 2018. In diesem Jahr kündigte die Impfstoffallianz Gavi auf der Jahrestagung des Weltwirtschaftsforums (WEF) an, dass sie als erste internationale gemeinnützige Organisation eine Partnerschaft mit dem Zentrum für die vierte industrielle Revolution des WEF eingehen würde. Bazin erklärte dazu: "Meiner Meinung nach ist [der EVC] mit dem Projekt von Gavi verbunden, die digitale ID und den Impfnachweis zu kombinieren."

Im Jahr 2019 kündigte die ID2020-Allianz zusammen mit Gavi und der Regierung von Bangladesch ein neues digitales ID-Programm an. Später wurde bekannt gegeben, dass es dazu dient, "für Kleinkinder bei Routineimpfungen biometrisch verknüpfte digitale IDs zur Verfügung zu stellen". Die Bill & Melinda Gates Foundation ist ein Partner von Gavi, das seinerseits eng mit der ID2020 Alliance zusammenarbeitet, welche die Entwicklung der digitalen ID gefördert hat.

Vaccines Today zufolge sei das EVC notwendig, weil zoonotische Krankheiten – also solche, die vom Tier auf den Menschen übertragen werden – "weiterhin eine erhebliche Bedrohung für die globale Gesundheit darstellen". "Während Europa von Notfallmaßnahmen zu einem langfristigen COVID-19-Management übergeht, bietet sich eine entscheidende Gelegenheit, die Widerstandsfähigkeit zu stärken und die Vorkehrungen für künftige Gesundheitsbedrohungen zu verbessern", berichtete Vaccines Today und nannte das EVC ein solches Projekt.

Andere Projekte auf EU Ebene beinhalten laut Vaccines Today "ein klinisches Entscheidungssystem, das Impfempfehlungen gibt, ein Screening-Tool, um gefährdete Bevölkerungsgruppen zu identifizieren und einzuladen, ein elektronisches Produktinformationsblatt (e-PIL), um den Transfer von Impfstoffen zwischen Ländern zu ermöglichen, ohne sie neu verpacken zu müssen, und ein Modellierungs- und Prognoseinstrument, um die Auswirkungen von Maßnahmen im Bereich der öffentlichen Gesundheit zu bewerten".

Für Bazin haben diese Maßnahmen jedoch wenig mit dem Schutz der öffentlichen Gesundheit zu tun. "Für diejenigen, die der Meinung sind, dass Impfungen ein medizinisches Verfahren sind, das immer eine freie Entscheidung bleiben sollte, ist der Europäische Impfausweis wirklich abschreckend und sollte abgelehnt werden", erklärte er.

Michael Nevradakis,Ph.D., lebt in Athen, Griechenland. Er ist leitender Redakteur bei The Defender und gehört zum Moderatorenteam der CHD.TV-Sendung "Good Morning CHD". 

Der Originalartikel erschien am 30. Juli in englischer Sprache auf dem Onlineportal The Defender, dem Fachmagazin der US-amerikanischen Kinderschutzorganisation Children's Health Defense. Übersetzung ins Deutsche vom RT DE-Team.

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