Europa

Russland sperrt Zugriff auf Online-Präsenz der Bild-Zeitung

Die russische Medienaufsichtsbehörde hat am Wochenende den Zugriff zum Online-Portal der Bild-Zeitung gesperrt. Eine konkrete Begründung nannte die Behörde nicht. Die Generalstaatsanwaltschaft hatte die Sperrung beantragt.
Russland sperrt Zugriff auf Online-Präsenz der Bild-ZeitungQuelle: Gettyimages.ru © picture alliance

Konkrete Inhalte, die zu der Maßnahme geführt haben, wurden nicht genannt. Um sein russischsprachiges Publikum zu erreichen, veröffentlicht das Springer-Blatt Bild auf seinem Online-Portal seit einigen Wochen Artikel in russischer Sprache und appelliert an die Bürger, "mutig zu sein" und "dem Präsidenten zu zeigen, was sie von seinem Krieg denken".

Offenbar wurde dies zum Grund für die Sperrung. Auch einige reißerische Schlagzeilen wie "Lügen-Lawrow schockiert mit Goebbels-Zitat" oder "So treibt Putin sein eigenes Land in den Ruin" könnten zu der Sperrung geführt haben. 

Zuletzt hatten die russischen Behörden auch die sozialen Netzwerke Twitter, Facebook und Instagram blockiert. Der US-Konzern Meta wurde als extremistisch eingestuft. Anfang März wurden die Nachrichtenportale der Deutschen WelleBBC und Radio Liberty gesperrt.

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Am 24. Februar kündigte der russische Präsident Wladimir Putin an, gemeinsam mit den Streitkräften der Donbass-Republiken eine militärische Spezialoperation in der Ukraine zu starten, um die dortige Bevölkerung zu schützen. Die Ziele seien, die Ukraine zu entmilitarisieren und zu entnazifizieren. Die Ukraine spricht von einem Angriffskrieg. Noch am selben Tag rief der ukrainische Präsident Wladimir Selenskij im ganzen Land den Kriegszustand aus.
Der Westen verurteilte den Angriff, reagierte mit neuen Waffenlieferungen, versprach Hilfe beim Wiederaufbau und verhängte Sanktionen gegen Russland.
Auf beiden Seiten des Konfliktes sind zahlreiche Soldaten und Zivilisten getötet worden. Moskau und Kiew haben sich gegenseitig verschiedener Kriegsverbrechen beschuldigt. Tausende Ukrainer sind mittlerweile aus ihrer Heimat geflohen.