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Wehrpflicht für Frauen? Ukraine kündigt Änderung des Militärdienstes an

Kiew verpflichtet Frauen im Alter von 18 bis 60 Jahren in bestimmten Berufen zu einer obligatorischen Registrierung beim Militär. Die Anmeldung sei jedoch nicht mit der Wehrpflicht für Männer gleichzusetzen, hieß es seitens der ukrainischen Regierung.
Wehrpflicht für Frauen? Ukraine kündigt Änderung des Militärdienstes an© Sergei Supinsky / AFP

Die Ukraine hat die Zahl der Frauen, die für den Militärdienst in Frage kommen, drastisch erhöht und sie in den Kreis der Personen aufgenommen, die im Kriegsfall einberufen werden können.

Wie das ukrainische Verteidigungsministerium am Mittwoch bekannt gab, sind Frauen in bestimmten Berufen nicht mehr von einer Einberufung befreit. Das Ministerium veröffentlichte eine Liste mit Hunderten von Berufen, darunter Buchhalterinnen, Bibliothekarinnen, Sekretärinnen, Journalistinnen, Anwältinnen, Apothekerinnen und Tierärztinnen.

Die neue Regelung gilt für Frauen, die in diesen Bereichen arbeiten, eine medizinische Qualifikation besitzen und zwischen 18 und 60 Jahre alt sind. Männer müssen sich in der Ukraine bereits mit 18 Jahren zur Wehrpflicht melden.

Alexandra Ustinowa, eine Abgeordnete des ukrainischen Parlaments, erklärte dem Coffee or Die Magazine:

"Es geht hier nicht um die Einberufung nach Erreichen eines bestimmten Alters, wie es bei Männern der Fall ist."

"Es geht um die Wehrpflicht in Kriegszeiten. Und wenn man bedenkt, dass mehr als 122.000 russische Soldaten an unseren Grenzen stehen, erscheint die Entscheidung logisch, zeitgemäß und vernünftig."

"Das ist ein starkes Signal an Moskau, dass die Ukrainer bereit sind, Widerstand zu leisten."

Sie fügte hinzu, dass "die Entscheidung, so viele Menschen wie möglich im Gebrauch von Waffen auszubilden eine gute Entscheidung zu sein scheint".

Vertreter der Regierungen in Kiew und Washington beschuldigen Russland, Streitkräfte an der Grenze zur Ukraine aufzustocken und eine mögliche Invasion des Nachbarlandes in naher Zukunft zu planen. Der Kreml hat diese Anschuldigungen wiederholt zurückgewiesen und erklärt, er werde nur defensiv handeln, sei aber besorgt über die Expansion der NATO in der Region.

Moskau und Washington werden Anfang Januar diplomatische Gespräche führen, um eine Lösung für das Problem zu finden.

Im Oktober 2018 verabschiedete die Ukraine ein Gesetz zur Gleichstellung der Geschlechter in ihren Streitkräften. Dieses legt fest, dass Männer und Frauen im Militär die gleichen Dienststandards erfüllen müssen, solange dies "im Einklang mit den Rechtsvorschriften zum Schutz von Mutter und Kind" stehe. Zuvor waren Soldatinnen häufig nicht mit denselben täglichen Aufgaben betraut worden wie Männer und durften erst ab einem Alter von 40 Jahren dienen.

Im Juli wurden Fotos von einer Brigade weiblicher Kadetten veröffentlicht, die während der Vorbereitungen für eine Parade zur Feier des 30-jährigen Jubiläums der Unabhängigkeit der Ukraine von der Sowjetunion in Stöckelschuhen marschierten. Einige verurteilten die Aufmachung als erniedrigend, das ukrainische Verteidigungsministerium erklärte jedoch, die Soldatinnen würden in den Uniformen "schön und stark" aussehen.

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