Europa

Verteidigungsminister erklärt Dieseldiebstahl auf US-Basis mit "rumänischer Kultur"

Die Treibstoffversorgung einer US-Militärbasis in Rumänien ist zum Opfer eines großen langjährigen Diebstahlsystems geworden. Kriminelle sollen Diesel im Wert von zwei Millionen US-Dollar entwendet haben. Der rumänische Verteidigungsminister gibt den USA die Schuld.
Verteidigungsminister erklärt Dieseldiebstahl auf US-Basis mit "rumänischer Kultur"Quelle: Reuters © Inquam Photos/Octav Ganea

Der Skandal um einen groß angelegten Treibstoffdiebstahl auf dem US-Luftwaffenstützpunkt Mihail Kogălniceanu, der als Hauptumschlagplatz für die US-Truppen in Rumänien dient, nimmt eine unerwartete Wendung. Rumäniens Verteidigungsminister Vasile Dîncu macht die USA für den Diebstahl selbst verantwortlich.

Obwohl der Diebstahl angeblich von einer Gruppe Einheimischer verübt wurde, könnte er durch die "Nachlässigkeit und eine mangelnde Kenntnis der lokalen Kultur" seitens der US-Streitkräfte begünstigt worden sein, erklärte der Minister am Freitag lokalen Medien. Dîncu deutete an, dass der Versorgungspunkt besser hätte bewacht werden müssen, um das Abzapfen von Treibstoff zu verhindern.

"Es war ein Versorgungspunkt irgendwo außerhalb der US-Militärbasis. Es war eine Nachlässigkeit, weil unsere Kultur möglicherweise weniger gut bekannt war."

Der Minister fügte hinzu, dass das Militär des Landes alle seine Einrichtungen, auch stillgelegte, gut bewache, um zu verhindern, dass sie von Einheimischen geplündert würden.

Der Skandal um den Treibstoffdiebstahl machte erstmals Ende November Schlagzeilen, als die rumänische Polizei erklärte, sie habe ein kriminelles System aufgedeckt, das angeblich seit dem Jahr 2017 auf dem Stützpunkt Anwendung finde. Sieben Verdächtige wurden von der Polizei zur Befragung festgenommen. Die Polizei teilte damals in einer Erklärung mit:

"Unter der Koordination des Anführers der Gruppe stahlen ihre Mitglieder Mengen von Dieselkraftstoff aus den Generatoren, die bestimmte Bereiche innerhalb der US-amerikanischen Militärbasis versorgen, wobei der Schaden von der geschädigten Partei, der US-Regierung, auf zwei Millionen US-Dollar geschätzt wurde."

Lokalen Medienberichten zufolge handelte es sich bei den sieben Verdächtigen um Einheimische, die auf dem Stützpunkt bei einem Unternehmen beschäftigt waren, das für die Wartung der Generatoren zuständig ist. Unter ihrer Aufsicht blieb der Dieselstand in den Generatoren jedoch konstant niedriger als erwartet, was das US-Militär im Laufe der Jahre misstrauisch werden ließ.

Vertreter der US-Regierung bestätigten die Affäre um den Luftwaffenstützpunkt und erklärten, sie würden eng mit rumänischen Behörden zusammenarbeiten, um alle Umstände des Diebstahls aufzuklären. Vonnie Wright, ein Sprecher des US-Militärs, erklärte vergangene Woche dazu:

"Wir unterstützen unsere rumänischen Partner und Beamten bei dieser Untersuchung voll und ganz und wissen ihre Bemühungen zu schätzen."

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