Europa

Eskalation in Donbass: Ukrainische Armee setzt erstmals türkische Kampfdrohne ein

Die ukrainische Armee hat erneut mehrere Orte in der Donezker Volksrepublik unter Beschuss genommen. Ein Dorf an der sogenannten Kontaktlinie wurde besetzt. Im Zuge der Operationen setzte die Ukraine erstmals eine türkische Kampfdrohne vom Typ Bayraktar ein.
Eskalation in Donbass: Ukrainische Armee setzt erstmals türkische Kampfdrohne einQuelle: www.globallookpress.com © Yulii Zozulia/Keystone Press Agency

Im Jahr 2019, noch vor dem Ende der Amtszeit des ehemaligen ukrainischen Präsidenten Petro Poroschenko, wurden die ersten türkischen Drohnen vom Typ Bayraktar TB2 an die Ukraine geliefert. Die Drohnen aus der Türkei gelten als sehr effizient und werden zum Ausspähen feindlicher Stellungen und das Zerstören gegnerischer Ausrüstung eingesetzt. Die Türkei und ihre Verbündeten setzten die Fluggeräte bereits in den Kriegen in Syrien und Libyen sowie in Bergkarabach ein.

Am Dienstag kam es zum ersten Kampfeinsatz einer türkischen Kampfdrohne im Donbass-Krieg. Auf Facebook veröffentlichte der ukrainische Generalstab ein Video, in dem zu sehen ist, wie die Drohne eine Artilleriestellung der Volksmilizen beschießt. Laut der Erklärung des Generalstabs habe die ukrainische Seite damit auf gegnerisches Feuer reagiert. Bei dem Angriff soll ein ukrainischer Soldat getötet worden sein:

"Um den Feind auf Befehl des Oberbefehlshabers der Streitkräfte der Ukraine zu einer Waffenruhe zu zwingen, kam es zum Kampfeinsatz der Bayraktar. Die Drohne überquerte keine Kontaktlinien, zerstörte aber eine Kanone in einer Artilleriestellung der Besatzungstruppen. Danach wurden Angriffe auf die ukrainischen Positionen eingestellt."

In dem Video ist zu sehen, wie drei Personen nach der Detonation einer Rakete aus der getroffenen Stellung flüchten. Obwohl laut dem Minsker Abkommen der Einsatz schwerer Artillerie im Kampfgebiet untersagt ist, ist es Kämpfern in den selbsternannten Volksrepubliken Donezk und Lugansk von ihrer Militärführung inzwischen erlaubt, im Falle eines gegnerischen Beschusses feindliche Positionen ebenfalls unter Beschuss zu nehmen. 

In den vergangenen Monaten kam es wiederholt zu Scharmützeln an der Trennungslinie. Die Statistiken der OSZE und der Vereinten Nationen deuten darauf hin, dass die Spannungen von der ukrainischen Seite provoziert werden, wobei auch zivile Infrastruktur und Wohngebiete unter Beschuss geraten. So auch in den vergangenen zwei Tagen. Örtliche Quellen in Donezk berichten über heftigen Beschuss mehrerer Orte um die Großstadt Gorlowka sowie im Süden der Donezker Volksrepublik. Wohnhäuser, Gasleitungen und zivile Einrichtungen wie Feuerwehrwachen, Schulen und ein Krankenhaus sollen vom Beschuss durch die ukrainische Armee beschädigt worden sein.

Im südlich gelegenen Rajon Telmanowo kamen im Rahmen einer Offensive sogar gepanzerte Fahrzeuge zum Einsatz und ein Ort mit 180 Einwohnern innerhalb der Kontaktlinie wurde von den ukrainischen Streitkräften eingenommen. In diesem Ort befanden sich keine Stellungen der Donezker Miliz, der Kampf um den Ort dauert an.

Mehrere Dutzend Einwohner des Dorfes haben inzwischen die russische Staatsbürgerschaft erhalten. Berichten zufolge haben ukrainische Soldaten die Häuser durchkämmt und die Einwohner kontrolliert. Das Russische Ermittlungskomitee will Aktionen des ukrainischen Militärs im Dorf Staromarjewka, wo unter anderem auch russische Bürger leben, untersuchen. In einer Erklärung teilte die Behörde mit, dass das Komitee ein Strafverfahren wegen Verbrechen gegen die Menschlichkeit gegen die Ukraine aufgenommen hat.

Mehr zum Thema - NATO-Beitritt der Ukraine: Eine Giftpille für das Bündnis?

Durch die Sperrung von RT zielt die EU darauf ab, eine kritische, nicht prowestliche Informationsquelle zum Schweigen zu bringen. Und dies nicht nur hinsichtlich des Ukraine-Kriegs. Der Zugang zu unserer Website wurde erschwert, mehrere Soziale Medien haben unsere Accounts blockiert. Es liegt nun an uns allen, ob in Deutschland und der EU auch weiterhin ein Journalismus jenseits der Mainstream-Narrative betrieben werden kann. Wenn Euch unsere Artikel gefallen, teilt sie gern überall, wo Ihr aktiv seid. Das ist möglich, denn die EU hat weder unsere Arbeit noch das Lesen und Teilen unserer Artikel verboten. Anmerkung: Allerdings hat Österreich mit der Änderung des "Audiovisuellen Mediendienst-Gesetzes" am 13. April diesbezüglich eine Änderung eingeführt, die möglicherweise auch Privatpersonen betrifft. Deswegen bitten wir Euch bis zur Klärung des Sachverhalts, in Österreich unsere Beiträge vorerst nicht in den Sozialen Medien zu teilen.