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Boris Johnson will Legalisierung von psychedelischer Droge Psilocybin prüfen

Der britische Premierminister sagte, dass er die jüngsten Empfehlungen zur Legalisierung von Psilocybin prüfen will – einer psychedelischen Droge, die in sogenannten "Zauberpilzen" vorkommt. Psilocybin wird ein großes therapeutisches Potenzial nachgesagt.
Boris Johnson will Legalisierung von psychedelischer Droge Psilocybin prüfenQuelle: Gettyimages.ru

Die Initiative zur Überprüfung geht auf den Tory-Abgeordneten Crispin Blunt zurück. Der Politiker forderte Premierminister Johnson auf, das Verbot von Psilocybin zu überdenken, um mehr Forschung zu den therapeutischen Eigenschaften der Droge zu ermöglichen. Blunt erklärte, die Droge habe ein "aufregendes Potenzial" für die Behandlung von psychischen Erkrankungen wie Depression, Trauma und Sucht. Johnson sagte zu, er werde sich mit Blunt "so bald wie möglich" in Verbindung setzen.

Psilocybin ist in Großbritannien derzeit illegal, ebenso wie Ecstasy und LSD. Für die Verwendung in der Forschung ist eine Lizenz des Innenministeriums erforderlich. Aktivisten, zu denen auch Blunt gehört, wollen, dass die Droge mit Einschränkungen freigegeben wird, um einerseits die angemessene Verschreibung zu ermöglichen, und andererseits die medizinische und wissenschaftliche Forschung zu erleichtern. Der Wirkstoff würde dann potenziell in dieselbe Kategorie fallen wie medizinisches Cannabis, das 2018 in Großbritannien legalisiert wurde.

Blunt erklärte, dass auf diese Weise weitere klinische Studien und Forschungen zu dem potenziellen Nutzen von Psilocybin bei der Behandlung von psychischen Erkrankungen möglich seien. Der Abgeordnete sagte gegenüber BBC News, der Premierminister habe ihm im Mai 2021 privat zugesichert, dass er sich dafür einsetzen werde, Psilocybin wieder für die klinische Forschung zuzulassen. In einer Fragestunde des Premierministers forderte Blunt Boris Johnson nun auf, diese Zusage einzuhalten. Denn dies würde der britischen Biowissenschaftsindustrie Auftrieb geben. Johnson antwortete darauf:

"Ich kann sagen, dass wir den jüngsten Rat des Advisory Council on the Misuse of Drugs (Beratungsgremium für den Drogenmissbrauch) zum Abbau von Hindernissen für die Forschung mit kontrollierten Medikamenten, wie er sie beschreibt, berücksichtigen werden. Und wir werden so bald wie möglich auf ihn zurückkommen."

Erste klinische Untersuchungen zeigen, dass Psilocybin in Verbindung mit Gesprächstherapien auch Menschen mit posttraumatischer Belastungsstörung (PTBS) helfen kann. Staatssekretär Kit Malthouse erklärte gegenüber Abgeordneten am 18. Oktober, dass er zwar alles begrüße, was zur Bekämpfung von psychischen Störungen beitrage. Die Zulassung von Psilocybin aber sei Sache der Arzneimittelbehörde:

"Es gibt laufende Studien und Forschungen zu Psilocybin im Vereinigten Königreich, und obwohl das Medikament noch nicht von der Arzneimittelbehörde zugelassen wurde, werden wir, falls und sobald dies der Fall ist, eine Neuzulassung in Betracht ziehen". 

David Badcock, Geschäftsführer der Wohltätigkeitsorganisation Drug Science, sagte, dass die derzeitige Forschung zu Psilocybin vielversprechend sei, aber noch nicht ausreiche. Um das volle Potenzial zu verstehen, müsse mehr Forschung betrieben werden.

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