Europa

Teures Erdgas sorgt für teure Gurken

Der größte Lieferant von Gemüse nach Deutschland sind die Niederlande. Die dortigen Gewächshausbetreiber beklagen jetzt die massiv gestiegenen Kosten für das Erdgas, das sie zur Heizung benötigen. Damit dürfte Gemüse hierzulande in diesem Winter noch deutlich teurer werden.
Teures Erdgas sorgt für teure GurkenQuelle: www.globallookpress.com © Patrick Pleul

Die massiven Preiserhöhungen beim Erdgas, die durch Spekulation getrieben wird, dürfte sich bald auf das Gemüseangebot in Deutschland auswirken. Die Niederlande als wichtigster Gemüselieferant für den deutschen Markt produzieren überwiegend in Gewächshäusern; dabei ist allerdings der Preis für die nötige Heizung ein zentraler Faktor. Die Strompreise steigen ebenfalls. Der Preis pro Kubikmeter Erdgas hat sich von 5 bis 15 Cent auf inzwischen 60 bis 70 Cent erhöht.

In den Niederlanden wird auf einer Fläche von 10.000 Hektar Gemüse in Gewächshäusern angebaut. Im Jahr verbraucht diese Produktion bis zu drei Milliarden Kubikmeter Erdgas, etwa acht Prozent des niederländischen Gesamtverbrauchs.

Die Gärtnereien reagieren darauf, indem sie die Beleuchtung abschalten oder die Temperatur senken. "Das sind drastische Maßnahmen, die Produktion und Ertrag verringern und ernste wirtschaftliche Konsequenzen für die Betriebe haben", erklärte dazu die Industrievereinigung niederländischer Gewächshausbetreiber. "Wir können nicht ausschließen, dass die Verbraucher mehr für ihr Gemüse, ihre Blumen und Pflanzen zahlen müssen."

Die Energiekosten betragen bis zu 30 Prozent der gesamten Kosten, und ein großer Teil des benötigten Erdgases wird laut der Vereinigung der Gewächshausbetreiber zu Spottpreisen gekauft. Das war in den vergangenen Jahren eine Möglichkeit, die Kosten zu drücken; dieses Jahr aber ist es fatal.

"Aufgrund der Nachfrage nach niederländischen Produkten aus Supermärkten haben wir viel investiert, um das ganze Jahr über Gurken anzubauen", erklärte der Gemüsebauer Jan Biemans der Fachzeitschrift Nieuwe Oogst. "Aber wenn wir das jetzt tun, werden wir pro Quadratmeter und Woche zwei Euro mehr anfallen als in den Wintermonaten des letzten Jahres. Einige Supermärkte haben bereits angedeutet, dass sie vielleicht wieder Gurken aus Spanien beziehen, wenn sie hier zu teuer werden."

Es könnte aber schwierig werden, die niederländischen Produkte durch spanische zu ersetzen. Auch dort wird gerade das im Winter gelieferte Gemüse in Gewächshäusern produziert, die ebenfalls Energie benötigen, wenn auch nicht im gleichen Maß.

Die Preise für Gemüse in Deutschland jedenfalls, die bereits deutlich gestiegen sind, werden noch weiter steigen.

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