Europa

Griechenland: Brand verwüstet Flüchtlingslager auf der Insel Samos

Ein Feuer auf der griechischen Insel Samos hat am Sonntagabend dazu geführt, dass ein Flüchtlingslager früher als geplant geräumt werden musste. Für den Montag war eine Umsiedlung in eine umstrittene neue Einrichtung geplant. Der Brand löste in griechischen Medien Spekulationen aus.
Griechenland: Brand verwüstet Flüchtlingslager auf der Insel SamosQuelle: AFP © Louisa Gouliamaki

In einem Flüchtlingslager auf der griechischen Insel Samos ist am Sonntagabend ein Feuer ausgebrochen. Dies berichteten Augenzeugen vom Lager Vathy, wo nach Angaben der Behörden noch rund 300 Menschen untergebracht waren. Während es an Ort und Stelle noch brannte, sagte der Bürgermeister von Samos, Girgos Stantzos, das Lager sei völlig geräumt worden. Die Bewohner hätten in dieser Woche in ein neues Lager auf der Insel gebracht werden sollen, das wegen seiner Bauart und seines Regimes von Hilfsorganisationen auch als Gefängnis bezeichnet wird. Die Migranten dürfen das neue Lager nur tagsüber nach Voranmeldung verlassen. 

Sechs Feuerwehrfahrzeuge wurden beim Brand zum Einsatzort geschickt, um das Feuer einzudämmen, das laut Behörden in einem nicht bewohnten Bereich ausgebrochen war. "Es besteht keine Gefahr, für die Bewohner, die noch da sind, denn das Feuer brach in verlassenen Unterkünften auf der Westseite des Lagers aus", teilte das Griechische Ministerium für Migration mit.

Der Brand erforderte eine vollständige Evakuierung, bei der mehrere hundert Menschen vorübergehend in einen unbewohnten Teil am Lagereingang zogen, während eine Handvoll unbegleiteter Minderjähriger in eine neue Einrichtung gebracht wurden.

Das Lager Vathy sollte diese Woche geschlossen werden, dort hielten sich aber noch zwischen 300 und 500 Flüchtlinge auf, die auf ihren Transfer warteten. Vathy wurde ursprünglich für weniger als 700 Menschen gebaut, beherbergte zeitweise aber bis zu 7000 Asylsuchenden, was oft von Menschenrechtsaktivisten kritisiert wurde.

Die neue, knapp 43 Millionen Euro teure 12.000 qm große "geschlossene" Anlage wurde an diesem Wochenende eingeweiht. Sie ist mit einem doppelten Stacheldrahtzaun versehen, verfügt über Überwachungskameras, Röntgenscanner, Magnettüren und ein Auffanglager für abgelehnte Flüchtlinge.

Vor ziemlich genau einem Jahr brach ein Brand im Moria- Flüchtlingslager auf Lesbos aus, welches Zelte von 13.000 Einwohnern zerstörte. Griechischen Ermittlern zufolge wurde das Feuer damals von Flüchtlingen als Protest gegen die COVID-19- Maßnahmen absichtlich selbst gelegt. In griechischen Medien wird diesmal spekuliert, das Feuer am Sonntag in Vathy könnte von Inselbewohnern gelegt worden sein, um die Räumung des alten Lagers voranzutreiben. 

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