Europa

Neue Höchstzahl: Mehr als 800 Migranten überqueren Ärmelkanal an einem Tag

Im Zuge der sich zuspitzenden Migrantenkrise verzeichnet Großbritannien einen neuen Tagesrekord an illegalen Grenzübertrittsversuchen. Am Samstag fing der britische Grenzschutz innerhalb eines Tages insgesamt 828 Migranten ab, die den Ärmelkanal nach England überqueren wollten.
Neue Höchstzahl: Mehr als 800 Migranten überqueren Ärmelkanal an einem TagQuelle: Reuters © Peter Nicholls

Nach Angaben des britischen Innenministeriums war die Grenzpolizei am Samstag an insgesamt 30 Einsätzen einschließlich Rettungsaktionen beteiligt, um illegale Einreisen zu verhindern, berichtete der TV-Sender Sky News. Am Sonntag und Montag wurden hingegen keine Bootsflüchtlinge im Ärmelkanal aufgegriffen. Darüber hinaus hinderten die französischen Behörden am selben Tag bei zehn Einsätzen weitere 193 Personen an einer illegalen Überquerung der Meeresenge.

Den bisherigen Rekordwert verzeichnete das Vereinigten Königreich am 12. August. Damals lag die Zahl der Migranten, die von britischen Grenzschutzbeamten an einem Tag im Ärmelkanal aufgegriffenen oder gerettet wurden, bei 592. Im vergangenen Jahr kamen insgesamt 8.417 Menschen über den Ärmelkanal illegal nach Großbritannien.

Dan O'Mahoney, Befehlshaber der britischen Regierung zur Bekämpfung verborgener Bedrohungen im Ärmelkanal, äußerte sich zu der besorgniserregenden Entwicklung wie folgt:

"Diese gefährlichen Überfahrten aus sicheren EU-Ländern sind völlig unnötig und wir sind entschlossen, den dahinter steckenden kriminellen Banden das Handwerk zu legen."

Die britische Regierung arbeite mit französischen und internationalen Partnern zusammen, um dieses Problem zu bekämpfen. O'Mahoney zufolge wurde zu diesem Zweck die Zahl der Polizeikräfte an der französischen Küstenlinie verdoppelt. Mehr als 10.000 illegale Einreiseversuche konnten inzwischen verhindert werden, fast 300 Personen wurden festgenommen und 65 Strafverfahren eingeleitet, so der Beamte. Er fügte hinzu:

"Der neue Migrationsplan der Regierung wird das kaputte Asylsystem ausbessern, damit es nicht mehr auf diese Weise ausgenutzt werden kann."

Indessen bemüht sich das britische Innenministerium, den Zustrom illegaler Migranten über die Kanalroute einzudämmen. Diesbezüglich machte die Behörde unter Innenministerin Priti Patel den Vorschlag, die Gefängnisstrafen für illegale Einwanderungsversuche auf vier Jahre und für Beihilfe auf lebenslängliche Haft zu erhöhen. Außerdem appellierte Patel an Asylsuchende, "im ersten sicheren Land, das sie auf ihrem Weg erreichen", Asyl zu beantragen, anstatt die gefährliche Überfahrt nach Großbritannien anzutreten.

Wohlfahrtsverbände kritisierten die harsche Linie des Ministeriums in der Migrantenkrise. So erklärte Lisa Doyle, die Direktorin für Interessenvertretung und Engagement beim britischen Flüchtlingsrat:

"Die Regierung muss anerkennen, dass, solange es Krieg, Verfolgung und Gewalt gibt, Menschen weiterhin gezwungen werden, gefährliche Reisen zu unternehmen, um in Sicherheit zu gelangen."

"Wir sprechen hier von einfachen Männern, Frauen und Kindern, die ohne eigenes Verschulden gezwungen sind, aus ihrer Heimat zu fliehen. Die Chancen stehen schlecht für sie, aber sie kämpfen weiter ums Überleben."

Doyle forderte die britische Regierung auf, sichere und legale Routen für Menschen in Not zu schaffen und diese zu fördern, anstatt die Strafen für Migranten zu verschärfen.

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