Europa

Moskauer Metro: Die Fahrgäste können bald mit ihrem Gesicht bezahlen

Die weltberühmte Moskauer U-Bahn beginnt mit der Erprobung von "FacePay" - einer neuen biometrischen Zahlungstechnologie per Gesichtserkennung. Bis zum Ende des Jahres soll der Zahlservice auf allen U-Bahn-Linien verfügbar sein.

Die Moskauer Metro hat mit der Erprobung eines kontaktlosen Bezahlsystems begonnen, das auf Gesichtserkennung basiert und es den Bewohnern der russischen Hauptstadt ermöglicht, öffentliche Verkehrsmittel zu nutzen, ohne eine Karte oder Bargeld mit sich führen zu müssen.

Laut Anna Lapuschkina, der Leiterin des Pressedienstes der Moskauer Verkehrsbehörde, soll die Zahlungsinnovation der nächste Schritt sein, um den Personenverkehr in dem stark frequentierten Verkehrsnetz zu beschleunigen.

Anfang des Jahres hatte der Sicherheitschef der Metro Andrei Kitschigin verkündet, dass die Fahrgäste bis Ende 2021 mit ihrem Gesicht bezahlen können. Lapuschkina zufolge sind die Tests für den Dienst bereits angelaufen, und eine U-Bahn-Linie akzeptiert nun Zahlungen per Gesicht.

"Eine Person schaut einfach in die Kamera und geht weiter. Die Kamera erkennt ihn dann, und der Fahrgast kann durch die Schranken gehen", erklärte sie. "Es dauert wirklich nicht lange. Man hält an, die Kamera erkennt einen und lässt einen sofort durch. Ich finde das super."

Lapuschkina wies auch darauf hin, dass der Service bereits von mehr als 60.000 Mitarbeitern der Moskauer Metro getestet worden war.

"Die Moskauer Metro ist weltweit die Nummer eins, was die Anzahl der Bezahlmethoden angeht", erklärte sie.

Um das Face-Pay-System zu nutzen, müssen die Fahrgäste ein russisches Bankkonto mit ihren biometrischen Daten verknüpfen, woraufhin der Fahrpreis automatisch abgebucht wird. Im letzten Jahr erklärte der stellvertretende Moskauer Bürgermeister Maxim Lixutow, dass das Face-Pay-System auch dann funktioniert, wenn die Fahrgäste eine Gesichtsvermummung tragen.

Im März äußerte die Gruppe der Verfechter von Online-Freiheit Roskomswoboda Bedenken, dass das System die Privatsphäre seiner Nutzer verletzen könnte. Der Leiter der Rechtsabteilung Sarkis Darbinjan bezeichnete es als "Technologie mit doppeltem Verwendungszweck".

"Strafverfolgungsbeamte, die niemand kontrolliert, werden Zugang zu diesen Videokameras [zur Gesichtserkennung] haben, sodass es natürlich Fälle von Missbrauch, Verfolgung und einer Art politischer Unterdrückung geben wird", sagte er.

Die neue Technologie ist jedoch nicht einzigartig auf der Welt. Ähnliche Systeme gibt es bereits in einigen chinesischen Städten, darunter die Mega-Metropole Zhengzhou, in der über zehn Millionen Menschen leben. Im Jahr 2019 berichtete die South China Morning Post, dass sich in nur wenigen Monaten fast 200.000 Pendler für die Technologie entschieden hatten.

Face Pay wird nur eine der Zahlungsdienste werden, andere Tarifoptionen bleiben ebenfalls bestehen. Anfang März berichteten russischen Medien, dass die Anwendung des Gesichtserkennungssystems zur Festnahme von 900 Kriminellen in sechs Monaten geführt hatte.

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