Europa

Wegen LGBT-Unterstützung: Ungarischer EU-Abgeordneter wettert gegen Vettel mit Nazi-Vergleich

Der deutsche Formel-1-Pilot Sebastian Vettel zog beim Großen Preis von Ungarn Regenbogen-Schuhe und -T-Shirt an. So sprach er sich gegen ein ungarisches Gesetz aus, das angeblich LGBT-Rechte verletzt. Der ungarische Europaabgeordnete verglich diese Schuhe mit Nazi-Symbolen.
Wegen LGBT-Unterstützung: Ungarischer EU-Abgeordneter wettert gegen Vettel mit Nazi-VergleichQuelle: AFP © FLORION GOGA / POOL

Sebastian Vettel hat beim Großen Preis von Ungarn verbal und auch äußerlich Zeichen für Toleranz und Menschenrechte gesetzt. Er trug unmittelbar vor dem Rennen bei der ungarischen Hymne ein T-Shirt mit der Aufschrift "Same Love". Dafür bekam er eine Verwarnung abseits der Strecke, die zusammen mit zwei weiteren Verwarnungen für Fehlverhalten auf der Strecke auch zu einer Startplatzstrafe führen kann.

Rennleiter Michael Masi erklärte am Abend im Fahrerlager auf dem Hungaroring, dass den Piloten die Möglichkeit gegeben sei, vor dem Start die Unterstützung für die offizielle Formel-1-Kampagne "We race as one" zu zeigen. Die Hymne des Gastgeberlandes solle aber respektiert werden, indem die Fahrer ihre Rennanzüge tragen, betonte Masi. Er sagte:

"Das war schon bei einer Reihe von Events so. Und es ist nun das erste Mal, dass es passiert ist. Sebastian war auch nicht der Einzige."

Es sei ein kleines Zeichen der Unterstützung, hatte Vettel betont und zunächst sogar mit einer Geldstrafe gerechnet. Schade sei, dass es nach wie vor Probleme damit gebe, hatte er dem Sender Sky gesagt. Der 34-jährige gebürtige Heppenheimer hatte wie auch Superstar Lewis Hamilton bereits Tage zuvor zu dem geplanten Referendum gegen Rechte nicht-heterosexueller Menschen (LGBT) in Ungarn deutlich Stellung bezogen. Vettel hatte am Donnerstag bei einer Pressekonferenz gesagt:

"Es ist beschämend für das Land."

Er könne nicht verstehen, warum die Regierung so dagegen kämpfe, dass die Menschen einfach frei leben könnten, wie sie wollten. Die Prognose, "dass wir alle den Planeten irgendwann verlassen müssen", sei eine gute, befand Vettel am Sonntag mit Blick auf den Argwohn gegen seine T-Shirt-Aktion.

Der Europaabgeordnete Tamás Deutsch, Vertreter der rechtspopulistischen ungarischen Partei Fidesz, kritisierte wiederum den viermaligen Formel-1-Weltmeister für seine Unterstützung der LGBT-Gemeinschaft. Der Politiker postete auf seiner Facebook-Seite ein Foto von Vettels Regenbogenschuhen vom Großen Preis von Ungarn neben einem Bild der Olympischen Spiele 1936 in Berlin, auf dem Hakenkreuze zu sehen sind sowie Menschen, die ihre Hände zum Nazi-Gruß heben. Er schrieb:

"Die Deutschen haben schon immer herausgefunden, wie man bei Sportveranstaltungen passende politisch korrekte Symbole zeigt. Alles ist subtil, kulturell, europäisch. Wer es weiß, der versteht es."

Während des "Dritten Reiches" wurden Homosexuelle verfolgt und in Konzentrationslager gesteckt. Tausende kamen dabei ums Leben.

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(rt/dpa)

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