Europa

Rembrandts "Nachtwache" für drei Monate vollständig zu sehen

Das Rijksmuseum Amsterdam unterzieht Rembrandts Gemälde "Die Nachtwache" einer jahrelangen Restauration. In den kommenden Monaten wird es erstmals seit 1715 in vollständiger Form gezeigt, mit rekonstruierten Streifen, die im Jahr 1715 abgeschnitten worden waren.
Rembrandts "Nachtwache" für drei Monate vollständig zu sehenQuelle: Reuters © REUTERS/Piroschka van de Wouw

Das Rijksmuseum in Amsterdam hat Rembrandts "Nachtwache" am Mittwoch erstmalig vollständig präsentiert. Vier Streifen, die im Jahr 1715 entfernt worden waren, haben die Restauratoren des Museums rekonstruiert. Da das Gemälde für eine gründliche Restauration aus seinem Rahmen herausgenommen wurde, konnten sie jetzt die Streifen "ansetzen". Bis zur weiteren Restauration im Herbst ist es vollständig zu sehen.

Rembrandt van Rijn (1606 bis 1669) hatte das Gemälde im Auftrag der Amsterdamer Schützengilde 1642 fertiggestellt. Es zeigt "Die Compagnie von Kapitän Frans Banning Cocq und Leutnant Willem van Ruytenburgh macht sich zum Abmarsch bereit" – wie der Titel lautet. Anfangs hing das Bild bei der Schützengilde. Die Stadt erwarb es 1715 und ließ es in das Rathaus bringen, dem heutigen königlichen Palast. Dort passte es nicht ganz an den vorgesehenen Platz: Kurzerhand griff man zur Schere oder einem scharfen Messer.

Links wurde ein 64,4 cm breiter Streifen entfernt, rechts ein 7 cm breiter. Oben wurde das Bild um 23,3 cm und unten um 11,3 cm verkleinert. Die Streifen wurden nie wieder entdeckt.

Der Direktor des Rijksmuseums Taco Dibbits erklärt in einer Pressemitteilung: "Die Nachtwache in der bisher gezeigten Form hat sich in unser kollektives Gedächtnis eingebrannt. Dank der Rekonstruktion können wir sehen, dass die Komposition von Rembrandts Gemälde sogar noch dynamischer war. Es ist wunderbar, das Bild jetzt so zu sehen, wie Rembrandt es uns sehen lassen wollte."

Die beiden zentralen Figuren auf dem 5,07 Meter breiten Gemälde stehen jetzt etwas rechts vom genauen Mittelpunkt. Links, wo der breiteste Streifen abgeschnitten wurde, sind drei Figuren auf einer Brücke hinzugekommen, zwei Söldner und ein Kind. Ein Junge, der dort am Rande stand, hat jetzt erkennbar mehr Raum. Diese Faktoren geben dem Geschehen mehr Bewegung, laut den Kunstwissenschaftlern des Museums.

Für die Rekonstruktion konnte man auf eine etwa 1650 angefertigte Kopie zurückgreifen. Die Restauratoren haben Rembrandts Maltechnik und den Gebrauch der Farben einer Software "beigebracht". So rekonstruierte ein Computer die fehlenden Streifen.

Ein leitender Wissenschaftler des Museums, Robert Erdmann, betonte die Bedeutung von Wissenschaft und Technik für die Rekonstruktion. "Dank künstlicher Intelligenz können wir das ursprüngliche Gemälde und den Eindruck, den es gemacht haben muss, genau simulieren."

Es ist nicht die Absicht des Rijksmuseums, das rekonstruierte Gemälde für lange Zeit auszustellen. Die Rekonstruktion gehört zu einem langjährigen "Projekt Nachtwache", das in 2019 aufgenommen wurde. Für Interessierte, die in den kommenden drei Monaten das Museum nicht besuchen können, hat das Museum ein Video auf seiner Webseite veröffentlicht.

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