In Minsk festgenommene Russin kann nach Gerichtsprozess in die Heimat ausgewiesen werden
Der Mitbegründer des oppositionellen weißrussischen Telegram-Kanals NEXTA Roman Protassewitsch wurde in Minsk festgenommen, nachdem sein Flugzeug auf dem Flug von Athen nach Vilnius wegen einer Bombendrohung in Weißrussland zwischenlanden musste. In seiner Begleitung war auch seine Freundin, die russische Staatsangehörige Sofia Sapega. Die Studentin wurde von der weißrussischen Polizei ebenfalls festgenommen.
Gegen Sapega wird wegen einer möglichen Beteiligung an der Organisierung von Massenunruhen in Weißrussland ermittelt. Außerdem steht die Frau im Verdacht, Autorin des Telegramkanals "Schwarzes Buch von Weißrussland" zu sein, der private Informationen über Mitarbeiter der belarussischen Sicherheitsdienste enthüllt hat.
Sapega wurde in Russland geboren und besitzt die russische Staatsbürgerschaft. Im Alter von acht Jahren übersiedelte Sie jedoch nach Weißrussland und studiert derzeit in der litauischen Hauptstadt Vilnius.
Der weißrussische Außenminister Wladimir Makei wies am Montag die Moskauer Tageszeitung Kommersant darauf hin, dass Sapega eine Aufenthaltserlaubnis für Weißrussland habe, wo ihre Mutter lebt. Außerdem sagte der weißrussische Chefdiplomat im Zusammenhang mit dem Ermittlungsverfahren gegen die russische Bürgerin:
"Ich kann nicht vorhersagen, wie sich die Situation weiterentwickeln wird, da es verschiedene Möglichkeiten gibt. Es wird die Angelegenheit des Staatsoberhauptes sein, zu entscheiden, sie zu begnadigen oder nach Russland auszuweisen, damit sie dort ihre Haftstrafe verbüßt. Wir müssen warten."
Makei betonte, die Enthüllung persönlicher Daten sei weltweit ein Verbrechen und werde bestraft.
Kremlsprecher Dmitri Peskow erklärte vor wenigen Tagen, Russland werde alles dafür tun, um die Rechte der russischen Bürgerin zu verteidigen. Der Vorfall in Minsk sorgte für internationale Empörung. Die USA und die EU-Staaten verhängten Sanktionen gegen Weißrussland und fordern die Freilassung Protassewitschs.
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