Europa

"Bürgerkrieg braut sich zusammen": Französische Militärs lancieren erneut offenen Brief an Macron

Eine Gruppe aktiver französischer Militärangehöriger hat erneut einen offenen Brief an den Präsidenten Emmanuel Macron veröffentlicht, in dem sie ihn vor einem "Bürgerkrieg" warnt, der sich im Land zusammenbraut, weil er "Zugeständnisse" an den Islamismus gemacht hat.
"Bürgerkrieg braut sich zusammen": Französische Militärs lancieren erneut offenen Brief an MacronQuelle: Reuters © Stephane Mahe

Der Brief, der am Sonntag in der konservativen Zeitschrift Valeurs actuelles veröffentlicht wurde, schlägt einen ähnlichen Ton an wie die Botschaft, die im letzten Monat publiziert wurde. Anders als der vorherige, der von 25 pensionierten Generälen und aktiven Soldaten unterzeichnet wurde, ist der neue Brief anonym und kann von der Öffentlichkeit unterschrieben werden. Bis Montagmittag hatte er bereits über 100.000 Unterschriften gesammelt.

Die Autoren des Briefes beschreiben sich selbst als aktive französische Soldaten, die der jüngeren Generation des Militärs angehören, die in den letzten Jahren tatsächlich im Einsatz waren.

"Wir sind das, was die Zeitungen 'die Feuergeneration' nannten. Männer und Frauen, aktive Soldaten aller Gattungen und aller Dienstgrade, aller Meinungen. Wir alle lieben unser Land. Das sind unsere einzigen Ansprüche auf Ruhm. Und während wir uns per Gesetz nicht mit unbedecktem Gesicht äußern können, ist es für uns ebenso unmöglich zu schweigen", heißt es in dem Brief.

Der Brief beschuldigt Präsident Macron, dem Islamismus auf französischem Boden "Zugeständnisse" zu machen, während das Militär des Landes sein Blut vergießt, um ihn in "Afghanistan, Mali, in der Zentralafrikanischen Republik oder anderswo" zu bekämpfen.

Die Autoren deuteten an, dass zumindest einige von ihnen an der innenpolitischen Opération Sentinelle teilgenommen hatten, die nach den verheerenden Terroranschlägen von Paris 2015 gestartet wurde. Sie haben miterlebt, wie bestimmte ethnisch-religiöse Gemeinschaften in Frankreich völlig vom Rest des Landes abgekoppelt wurden.

Für solche Gemeinschaften "bedeutet Frankreich nichts anderes als ein Objekt des Sarkasmus, der Verachtung oder sogar des Hasses", heißt es in dem Brief.

Wie der vorherige Brief warnt auch dieser die Behörden der Republik vor einem drohenden "Bürgerkrieg", bei dem die Existenz Frankreichs auf dem Spiel steht. "Wieder einmal braut sich in Frankreich ein Bürgerkrieg zusammen, und Sie wissen das ganz genau", heißt es in dem Brief.

"Wir reden nicht über die Ausweitung Ihrer Mandate oder die Eroberung anderer. Wir reden über das Überleben unseres Landes, über das Überleben Ihres Landes."

Die Autoren des Briefes äußerten Unterstützung für die Unterzeichner des ersten Briefes und kritisierten die Reaktion der Regierung auf diesen Brief scharf.

"Die leitenden Offiziere der Armee zu ermutigen, Stellung zu beziehen und sich zu exponieren, um sie dann wütend zu sanktionieren, sobald sie etwas anderes als Kampfberichte schreiben, muss man schon ziemlich pervers finden", heißt es in dem Brief.

"Feigheit, Betrug, Perversion: Das ist nicht unsere Vorstellung von der Hierarchie. Im Gegenteil, die Armee ist par excellence der Ort, an dem wir die Wahrheit sagen, weil wir unser Leben einsetzen."

Der erste Brief, der am 21. April veröffentlicht wurde – am 60. Jahrestag eines gescheiterten Staatsstreichs gegen General Charles de Gaulle wegen seiner Unterstützung für die Unabhängigkeit Algeriens –, verursachte einen Aufruhr unter Frankreichs Spitzenbeamten. Premierminister Jean Castex brandmarkte den Brief als "eine Initiative gegen alle unsere republikanischen Prinzipien, der Ehre und der Pflicht der Armee", während das Militär schwor, die Unterzeichner im aktiven Dienst zu bestrafen.

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