Europa

Explosionen in Munitionslagern: Bulgarien verdächtigt sechs russische Bürger

Bulgarien untersucht die mögliche Beteiligung von sechs Russen an Explosionen in Munitionslagern zwischen 2011 und 2020. Zudem wird ein Zusammenhang zwischen diesen Vorfällen und der Explosion eines Munitionslagers in Tschechien im Jahr 2014 überprüft, für den Prag russische Agenten verantwortlich macht.
Explosionen in Munitionslagern: Bulgarien verdächtigt sechs russische BürgerQuelle: Gettyimages.ru

Nach Angaben der Nachrichtenagentur Bloomberg untersucht die bulgarische Regierung die mögliche Beteiligung von sechs russischen Staatsbürgern an vier Explosionen in Munitionslagern in Bulgarien zwischen 2011 und 2020. Zudem will man einen möglichen Zusammenhang zwischen diesen Vorfällen und zwei Explosionen in einem Munitionslager im tschechischen Dorf Vrbětice im Jahr 2014 überprüfen. Prag macht Moskau für die Explosionen verantwortlich und verwies am 17. April 18 russische Diplomaten des Landes. 

Am Mittwoch teilte die Sprecherin der bulgarischen Staatsanwaltschaft Journalisten mit, die Behörde untersuche die Aktivitäten von sechs russischen Bürgern, deren Ankunft in Bulgarien mit den Explosionen in Munitionslagern und der Vergiftung des Besitzers des Munitionsherstellers EMCO, Emilian Gebrev, im Jahr 2015 zusammengefallen wäre.

Die erste Explosion hatte am 12. November 2011 in einem Lagerhaus des EMCO stattgefunden, in dem Waffen für den Export nach Georgien gelagert wurden. Die zweite Explosion fand 2015 im Fertigproduktlager der Wasowschen Maschinenbau-Fabrik statt, in der Waffen hergestellt werden.

Ein Teil der zerstörten Produkte gehörte nach Angaben des bulgarischen Wirtschaftsministeriums ebenfalls der Firma EMCO. Die dritte Explosion ereignete sich auch im Jahr 2015, als die Munitionsproduktionswerkstatt in der Wasowschen Maschinenbau-Fabrik in die Luft gesprengt wurde. Die vierte Explosion fand 2020 im Lager der Zünder und Zündhütchen in der Arsenal-Fabrik in Kasanlak statt.

In all diesen Fällen gingen den Explosionen Brände voraus und die zerstörten Produkte gehörten der EMCO-Firma des Waffenhändlers Emilian Gebrev. Die Munition sollte in die Ukraine und andere Republiken der ehemaligen UdSSR exportiert werden. Siyka Mileva, die Sprecherin der bulgarischen Staatsanwaltschaft, kommentierte dies so:

"In keinem der Fälle gab es eine technische Störung oder eine andere bestimmte Ursache für die Brände, aber in allen vier Fällen war es so, dass die zerstörten Produkte nach Georgien und in die Ukraine exportiert werden sollten."

Mileva zufolge wurden schon drei von sechs verdächtigten russischen Bürgern wegen der Beteiligung am Vergiftungsversuch an Emilian Gebrev angeklagt.

Der russische Außenminister Sergei Lawrow zeigte sich überrascht, dass Russland nicht auch die Ermordung von Erzherzog Ferdinand, die als Grund für die Auslösung des Ersten Weltkriegs gedient hätte, zugeschrieben worden sei. Lawrow wörtlich:

"Es ist gut, dass wir Erzherzog Ferdinand noch nicht getötet haben, aber anscheinend kommt es dazu."

Am 17. April hatte die Tschechische Republik mehrere Mitarbeiter der russischen Botschaft wegen der Explosionen im Munitionslager in Vrbětice im Jahr 2014 des Landes verwiesen. Die tschechische Regierung behauptet, russische Geheimdienste seien in den Vorfall verwickelt gewesen. Das russische Außenministerium wies den grundlosen Vorwurf zurück und kündigte die Ausweisung von 20 tschechischen Diplomaten als Gegenmaßnahme an.

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