Ungarn lockert Lockdown – 25 Prozent der Bevölkerung geimpft
Nach Fortschritten bei den Impfungen hat Ungarn die geltenden Lockdown-Bestimmungen gelockert. Seit Mittwoch dürfen körpernahe Dienstleister wie Friseure und Kosmetiker sowie nicht essenziell notwendige Geschäfte unter Auflagen zur Vermeidung von Gedränge wieder öffnen – ein Kunde pro zehn Quadratmetern. Die nächtliche Ausgangssperre bleibt weiterhin in Kraft, ihr Einsetzen wird aber von 20 Uhr auf 22 Uhr verschoben und dauert bis 5 Uhr morgens. Die Gastronomie bleibt vorerst weiterhin geschlossen und die Hotels stehen nur Geschäftsreisenden offen. Schulen und Kindergärten sollen am 19. April wiedereröffnet werden, wenn alle Pädagogen und Mitarbeiter geimpft wurden.
Die entsprechende Verordnung von Innenminister Sandor Pinter erschien in der Nacht zum Mittwoch im ungarischen Amtsblatt. Sie bezieht sich auf eine frühere Verordnung von Ministerpräsident Viktor Orban, wonach die genannten Öffnungsschritte wirksam werden sollten, sobald 2,5 Millionen Ungarn – 25 Prozent der Bevölkerung – zumindest eine erste Corona-Impfung erhalten haben. Diese Marke wurde am Dienstag erreicht.
Orban betonte in einer Ansprache laut dem Nachrichtenmagazin Ungarn heute, dass das Land "einen wichtigen Meilenstein erreicht" habe mit den "2,5 Millionen geimpften Landsleuten". Es sei an der Zeit für Lockerungen:
"Wir leben unser Leben unter Bedingungen, die schon seit einem Jahr an die Kriegszeiten erinnern: mit Einschränkungen, Ausgangssperren und persönlichen Verlusten."
Ungarn hatte in den letzten Wochen sein Impftempo deutlich erhöht, da in dem EU-Land neben den in der EU zugelassenen Vakzinen auch der russische Impfstoff Sputnik V und der chinesische Impfstoff Sinopharm eingesetzt werden. Zudem wurden die Zweitimpfungen nach hinten verschoben und die Erstimpfungen priorisiert. Orban machte laut ORF deutlich:
"Ungarn kann und wird das europäische Land sein, in dem alle am schnellsten geimpft werden."
In dem Bericht der Deutschen Presse-Agentur wird der Öffnungsschritt kritisch begleitet durch die Erwähnung von anonymen Experten, die "ernsthafte Bedenken" hätten "gegen die Strategie Orbans, die Lockerung des Lockdowns an die Zahl der Impfungen zu binden und vom Infektionsgeschehen im Land zu entkoppeln". Ungarns Sieben-Tage-Inzidenz liege demnach derzeit bei 518. Zudem gebe es eine "Überlastung der Krankenhäuser und eine hohe Sterblichkeit" – seit März 2020 sollen laut Johns Hopkins University über 22.000 Menschen an oder mit dem Corona-Virus verstorben sein. Ungarn heute meldete am Mittwoch einen "traurigen Corona-Rekord" mit 1.933 positiven Corona-Befunden an einem Tag.
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