Europa

WHO: "Impfungen sind unser bester Weg aus der Pandemie" – einschließlich Sputnik V

Ein führender Vertreter der WHO mahnt die Regierung, ihre Impfstoffprogramme zu beschleunigen und zu verbessern. Das sei der beste Weg aus der COVID-19-Pandemie. Zudem stellte er sich hinter den russischen Impfstoff Sputnik V, den er als "effektiv und sicher" bezeichnete.
WHO: "Impfungen sind unser bester Weg aus der Pandemie" – einschließlich Sputnik VQuelle: www.globallookpress.com © Carol Smiljan/Keystone Press Agency

Der europäische Exekutivdirektor der Weltgesundheitsorganisation (WHO) Robb Butler hat in einem Interview mit RT erklärt, dass alle Impfstoffe werden benötigt, um COVID-19 zu besiegen, einschließlich Russlands Sputnik V und dem umstrittenen Impfstoff von AstraZeneca. Butler forderte die Regierungen auf, ihre Impfprogramme zu bescheinigen.

Die WHO Europa deckt 53 Nationen auf dem Kontinent ab, nicht nur Mitgliedsstaaten der Europäischen Union (EU). Sputnik V sei zur "Hilfe und Unterstützung" der Länder gekommen, die nicht in der Lage gewesen seien, von der EU zugelassene Impfstoffe von Pfizer, AstraZeneca und Moderna zu bekommen, sagte Butler. Er erklärte:

"Der Sputnik-V-Impfstoff, von dem, was wir von der Russischen Föderation gesehen haben, von den Daten, die verfügbar sind, scheint ein wirksamer und sicherer Impfstoff zu sein."

Der Impfstoff müsse noch einen bestimmten Zertifizierungsprozess durchlaufen, um auf einem "größeren Markt" eingesetzt werden zu können.

"Wir sind zuversichtlich, dass dieser Impfstoff in sehr naher Zukunft für alle Menschen auf der ganzen Welt von Nutzen sein wird."

Auf die Frage nach den möglichen Gründen für das Zögern der Europäischen Arzneimittel-Agentur (EMA), grünes Licht für den Einsatz des russischen Impfstoffs in der EU zu geben, antwortete Butler mit den Worten:

"Ich glaube nicht, dass Politik etwas ist, das wir in Bezug auf Impfstoffe unbedingt diskutieren sollten."

Ungarn und die Slowakei sind bisher die einzigen beiden EU-Staaten, die ihre Bevölkerung mit Sputnik V impfen. Auch Österreich steht kurz vor der Unterzeichnung eines Abkommens mit Russland. Diese Länder haben eine Klausel in der Gesetzgebung der EU genutzt, die es den Mitgliedern erlaubt, Impfstoffe im Notfall zu verwenden, auch wenn sie nicht von der EMA zugelassen sind.

Sputnik V wurde bereits in mehr als 50 Ländern registriert. Etwa 20 Länder haben mit dem Russischen Direktinvestitionsfonds (RDIF), der die Entwicklung des Impfstoffs finanziert hat, Verträge zur Produktion im eigenen Land unterzeichnet.

Der WHO-Beamte sprach mit RT im Anschluss an eine harsche Erklärung seiner Organisation, die die europäischen Regierungen für ihre "inakzeptabel langsame" Bereitstellung von Impfstoffen gerügt hatte, die nur "die Pandemie verlängert". Butler erklärte:

"Wir sind im Moment sowohl alarmiert als auch frustriert."

Der Grund für die Beunruhigung sei, dass sich der Kontinent einer Million coronabedingter Todesfälle nähere und bereits über 44 Millionen bestätigte Fälle zu verzeichnen habe. Die Quellen der Frustration seien die Abriegelungen, in denen viele Europäer 120 bis 140 Tage verbrachten, und die Tatsache, dass man nicht sehe, dass diese Impfstoffe schnell eingesetzt werden.

Er forderte daher, dass die Hersteller ihre Impfstoffproduktionskapazitäten erhöhen und ihre Technologie teilen. Die Regierungen müssten ihre Impfpläne verbessern, den Impfprozess beschleunigen und sicherstellen, dass die Menschen Vertrauen in die Impfungen haben, die sie erhalten.

"Je länger wir warten, desto höher ist die Wahrscheinlichkeit, dass das Virus mutiert und dass wir Varianten sehen, die dem Impfstoff entkommen."

Ein Impfstoff, der das Vertrauen der Menschen in letzter Zeit rapide zu verlieren scheint, ist der britische Impfstoff von AstraZeneca, der von einem Dutzend Ländern in der EU und anderswo wegen Berichten, dass er Blutgerinnsel verursacht, ausgesetzt wurde. Er WHO-Vertreter erklärte:

"Es ist nicht gut, dass wir einem vollkommen guten Impfstoff den Rücken kehren."

Allerdings habe sich die Organisation über die Länder, die sich entschieden haben, die Impfungen von AstraZeneca vorsichtshalber auf Eis zu legen, "nicht beklagt", fügte er hinzu.

Zum jetzigen Zeitpunkt gebe es keinen Beweis für einen kausalen Zusammenhang zwischen dem britischen Impfstoff und der Bildung von Blutgerinnseln, sagte Butler. Gleichzeitig räumte der Beamte die Notwendigkeit ein, die Leistung und die Nebenwirkungen des Impfstoffs weiter zu überwachen.

Die WHO fördere die Anwendung des AstraZeneca-Impfstoffs immer noch "sehr", sagte Butler. Der Vorteil von AstraZeneca sei, dass das Präparat "keine Kühlkette oder spezielle Ausrüstung benötigt, um in die Gesundheitszentren zu gelangen, was bedeutet, dass wir diesen Impfstoff im Grunde in jeden Winkel der Welt schicken können".

Die Einführung der Corona-Maßnahmen wurden im vergangenen Jahr zu einer großen Herausforderung für die Menschheit, die massive Schäden an der psychischen Gesundheit der Menschen verursachte und die Wirtschaft lähmte. Proteste gegen staatliche Restriktionen sowie anschließende Gewalt und Verhaftungen haben viele Länder erschüttert, darunter auch traditionell ruhige europäische Staaten wie Österreich und die Niederlande.

Butler betonte, dass "wir alle" unter der Lockdown-Situation leiden, dieses Leiden solle aber nicht umsonst sein.

"Wenn wir Lockdowns in Mitgliedsstaaten einführen, müssen wir diese Zeit nutzen, um in die Vorbereitung und den Aufbau von Resilienz für mögliche zukünftige Wellen des Virus zu investieren."

Diese Chance müsse man nutzten. Stattdessen sehe man aber, dass zwar Lockdowns eingeführt werden, die Staaten diese Chance aber nicht nutzten.

Die WHO glaubt, dass die Beschränkung der Menschen auf ihre Häuser "akzeptabel" war, aber Lockdowns sollten "strategisch eingesetzt werden"; sie sollten lokalisiert oder mit der Zeit aufgeweicht werden, sagte er.

Zudem sollten die Regierungen nicht vergessen, während sie Beschränkungen auferlegen, dass "die Impfstoffe tatsächlich unser bester Weg aus dieser Pandemie sind", fügte Butler hinzu.

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